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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wirk­lich. Sie hat­ten sich in der wis­sen­schaft­li­chen Welt her­vor­ra­gen­de Na­men er­wor­ben, nur be­fan­den sie sich zur Zeit im Zen­trum der GWA. Sie hat­ten bei der An­fer­ti­gung der Spe­zial­mas­ken mit­ge­wirkt.
    Ob­wohl das »Ge­dächt­nis« ein­dring­lich da­vor ge­warnt hat­te, wa­ren wir mit Bio­fo­li­en aus­ge­stat­tet wor­den. Al­ler­dings soll­ten wir da­mit nicht in den Di­rektein­satz ge­hen.
    Die Be­fehl­ser­tei­lung durch Ge­ne­ral Re­ling und die Ab­wehr­of­fi­zie­re der ir­di­schen Staa­ten­bün­de hat­te fast zehn Stun­den ge­dau­ert. Al­lein die de­tail­lier­te Vor­füh­rung un­se­rer Spe­zi­al­aus­rüs­tung hat­te viel Zeit in An­spruch ge­nom­men und war ein klei­nes Pro­blem ge­we­sen. Die Rus­sen und die Asia­ten hat­ten ihr Schwei­gen ge­bro­chen!
    Es gab kei­ne »mi­li­tä­ri­schen Ge­heim­nis­se« mehr. Un­ter an­de­rem hat­ten wir klei­ne, hand­li­che Strahl­waf­fen er­hal­ten, die un­se­ren Ther­mo-Rak-Pis­to­len weit über­le­gen wa­ren. Es han­del­te sich um Neu­kon­struk­tio­nen nach dem Prin­zip der ul­tra­ho­hen, elek­tro­ma­gne­ti­schen Fre­quenz­ver­stär­kung im op­ti­schen Be­reich.
    Die ech­te Ver­stär­kung des Lich­tes im Fre­quenz­be­reich von über fünf­hun­dert­tau­send Mil­li­ar­den Hertz war waf­fen­tech­nisch bis­her nicht mög­lich ge­we­sen. Das Ge­heim­nis des Ener­gie­strah­lers war iden­tisch mit dem seit 1960 be­kann­ten UHF-Ver­stär­ker des Ame­ri­ka­ners Mai­man.
    Ein syn­the­ti­scher Ru­bin mit ver­sil­ber­ter Ober­flä­che be­sitzt die Ei­gen­schaft, die elek­tro­ma­gne­ti­sche Ener­gie ei­ner nor­ma­len Licht­quel­le zu ab­sor­bie­ren. Die Elek­tro­nen der Ato­me wer­den in einen hö­he­ren Ener­gie­zu­stand ver­setzt. Beim Be­stre­ben, den Ener­gie­wert zu nor­ma­li­sie­ren, ge­ben die Ato­me die auf­ge­nom­me­ne Ener­gie un­ter viel­fa­cher Ver­stär­kung wie­der ab, was in der Form ei­ner in­ten­si­ven elek­tro­ma­gne­ti­schen Strah­lung von aller­größ­ter Dich­te und ge­rings­ter Band­brei­te ge­schieht.
    Das UHF-Ver­stär­ker-Prin­zip war von den Rus­sen wei­ter­ent­wi­ckelt wor­den. Der haar­fei­ne Licht­strahl der Waf­fe er­zeug­te in­fol­ge sei­ner ho­hen Dich­te ei­ne sol­che Hit­ze, daß er als hoch­wirk­sa­mer Waf­fen­strahl zur An­wen­dung ge­lang­te. Es war das we­sent­lich ver­bes­ser­te Ge­rät ei­nes Wis­sen­schaft­lers, der schon im Jah­re 1960 von den künf­ti­gen Mög­lich­kei­ten ei­ner Ent­de­ckung ge­spro­chen hat­te. Der rus­si­sche Ge­heim­dienst­chef hat­te uns die Waf­fe als »Ther­mo­quant-Ge­rät« vor­ge­stellt. Ich hat­te da­mit die fünf Zen­ti­me­ter star­ke Stahl­plat­te ei­nes Kas­sen­schranks mü­he­los durch­schos­sen. Der Ther­mo­quant-Strahl war na­he­zu par­al­lel, be­saß al­so fast kei­ne Streu­ung. Da­durch glich die Kon­struk­ti­on den mar­sia­ni­schen Atom­strah­lern, de­ren ther­mi­sche Ener­gie je­doch auf ei­ner an­de­ren Ba­sis er­zeugt wur­de.
    Ta­ly hat­te sich nach dem Ein­satz die­ser hoch­wirk­sa­men Ge­rä­te er­kun­digt und von Re­ling die Ant­wort be­kom­men, hier gin­ge es nicht um die An­wen­dung, son­dern in al­ler­ers­ter Li­nie um die Vor­täu­schung ei­ner tech­ni­schen Ent­wick­lung, de­rer Vollen­dung noch nicht ab­ge­schlos­sen war. Die Rol­le, die wir auf Mars zu spie­len hat­ten, be­ding­te ei­ne sol­che Su­per­ent­wick­lung. Al­so hat­ten wir al­les un­ter­nom­men, um die letz­ten Neu­hei­ten vor­füh­ren zu kön­nen.
    Wir tru­gen Zi­vil­klei­dung. Es war zwei Uhr nachts. Wir schrie­ben den 15. No­vem­ber 2005. Acht Män­ner nick­ten uns zu; acht Ver­tre­ter der Mensch­heit wa­ren da­von über­zeugt, uns die bes­ten Ein­satz­mit­tel zur Ver­fü­gung ge­stellt zu ha­ben.
    »Sie star­ten in ei­ner Stun­de«, ent­schied der Chef. »Ih­re Spe­zi­al­aus­rüs­tung wird be­reits in den Trans­por­ter ver­la­den, der Sie an­schlie­ßend zum Raum­ha­fen bringt. Auf dem Mond wer­den Sie er­war­tet. Es ist al­les bes­tens vor­be­rei­tet. Der Kom­man­dant der Raum­flot­te wird Ihr Ku­rier­boot un­ge­hin­dert pas­sie­ren

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