Vorsicht Niemandsland
unbekannter Begriff. Verwitterung ebenfalls. Es ist kaum zu fassen, daß diese Raumschiffe älter sind als die Menschheit. Und die Bewaffnung erst, Sir! So etwas von Strahlkanonen habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen, obwohl ich an den tragbaren Energiewaffen ausgebildet worden bin. Mit einem Kreuzer der ehemaligen Marsflotte läßt sich ohne weiteres ein großer Planet vernichten. Der damalige Raumkrieg muß furchtbar gewesen sein.«
Der Kollege erzählte mir keine Neuigkeiten! Ich hatte die Kraftstationen von Zonta gesehen und auch die entdeckten Raumschiffe betrachtet. Bisher war es uns nicht möglich gewesen, diese völlig fremdartigen Geräte zu begreifen oder flugfähig zu machen.
Nun aber erfüllte mich ein Gefühl der Hochspannung. Ich hatte vom Chef erfahren, daß wir in einem Zeitraum von nur drei Stunden zum Mars fliegen sollten. Der Rote Planet stand zur Zeit fast hundert Millionen Kilometer entfernt.
An den Angaben des Alten war nicht zu zweifeln. Es mußte unseren Wissenschaftlern also gelungen sein, ein Raumschiff der ausgestorbenen Marsintelligenzen startklar zu machen! Das war kaum zu fassen. Ich fieberte den kommenden Ereignissen entgegen.
Innerhalb der Sicherheitsschleuse tauchten nochmals Wachposten der militärischen GWA auf. Ich bemerkte, daß man den langgestreckten Raum mit tödlich wirkenden Waffen ausgestattet hatte. Die inneren Tore glitten auf. Ich sah in einen Hallendom hinein, dessen Decke nicht mehr sichtbar war.
Die technischen Anlagen entsprachen der Größe dieser Raumschiffswerft. Weit über mir spendete eine atomare Kunstsonne helles Licht. Es war, als schritte man in eine andere Welt.
Weit im Hintergrund bemerkte ich einige kugelförmige Gebilde. Es waren die schwerbewaffneten Raumschiffe eines längst vergangenen Volkes, das dem Menschen nahezu geglichen hatte.
Es herrschte lärmende Betriebsamkeit. Zwischen den zahlreichen Uniformen sah man immer wieder die hellen Kunstfaserkombinationen unserer Wissenschaftler und Techniker.
»Na, denn viel Vergnügen«, meinte Taly mit einem Auflachen. Es klang nicht sehr überzeugend, besonders in dieser fremdartigen Umgebung. Taly brauchte wohl noch einige Zelt, bis sie sich umgestellt hatte.
Was mußte in ihr vorgehen! Wie sehr mußte sie die Sorge um ihr Kind quälen, das sie in einem Seuchengebiet der Erde zurückgelassen hatte. Der Chef hätte sie wirklich nicht in diesen Einsatz schicken sollen. Für eine Frau war das einfach zuviel.
Dann bemerkte ich etwas, das mich plötzlich in verkrampfter Haltung auf den gleichen Fleck bannte. Taly verhielt wie erstarrt. Ihr unsicheres Lächeln war verschwunden. Reglos, wie geistesabwesend, sah sie auf den Boden, als gäbe es dort hochinteressante Dinge zu entdecken. Sie blickte praktisch durch die Felsen hindurch, als wäre sie dieser Welt entrückt.
Ihr Gesicht konnte ich infolge der Dienstmaske nicht erkennen. Ich war aber davon überzeugt, daß es bleich und verkrampft war.
Ich störte sie nicht. Der eigenartige Zustand hielt etwa dreißig Sekunden an. Dann fuhr sie zusammen, als wäre sie aus einem Traum aufgeschreckt. Mit flackernden Augen sah sie sich um.
»Was war los?« fragte ich eindringlich. »Sehen Sie mich an, Taly. Was war eben mit Ihnen los? Sie waren geistig abgetreten.«
»Ich – ich weiß nicht genau«, entgegnete sie stockend. »Da war plötzlich etwas Fremdes, etwas Unheimliches.«
»In welcher Art? Reden Sie schon. Hier ist alles wichtig.«
»Etwas versuchte, sich meiner zu bemächtigen. Nicht körperlich, natürlich nicht. Verstehen Sie etwas von parapsychischen Dingen?«
Ich fragte nicht
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