Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
un­be­kann­ter Be­griff. Ver­wit­te­rung eben­falls. Es ist kaum zu fas­sen, daß die­se Raum­schif­fe äl­ter sind als die Mensch­heit. Und die Be­waff­nung erst, Sir! So et­was von Strahl­ka­no­nen ha­be ich in mei­nem gan­zen Le­ben noch nicht ge­se­hen, ob­wohl ich an den trag­ba­ren Ener­gie­waf­fen aus­ge­bil­det wor­den bin. Mit ei­nem Kreu­zer der ehe­ma­li­gen Mars­flot­te läßt sich oh­ne wei­te­res ein großer Pla­net ver­nich­ten. Der da­ma­li­ge Raum­krieg muß furcht­bar ge­we­sen sein.«
    Der Kol­le­ge er­zähl­te mir kei­ne Neu­ig­kei­ten! Ich hat­te die Kraft­sta­tio­nen von Zon­ta ge­se­hen und auch die ent­deck­ten Raum­schif­fe be­trach­tet. Bis­her war es uns nicht mög­lich ge­we­sen, die­se völ­lig fremd­ar­ti­gen Ge­rä­te zu be­grei­fen oder flug­fä­hig zu ma­chen.
    Nun aber er­füll­te mich ein Ge­fühl der Hoch­span­nung. Ich hat­te vom Chef er­fah­ren, daß wir in ei­nem Zeit­raum von nur drei Stun­den zum Mars flie­gen soll­ten. Der Ro­te Pla­net stand zur Zeit fast hun­dert Mil­lio­nen Ki­lo­me­ter ent­fernt.
    An den An­ga­ben des Al­ten war nicht zu zwei­feln. Es muß­te un­se­ren Wis­sen­schaft­lern al­so ge­lun­gen sein, ein Raum­schiff der aus­ge­stor­be­nen Mar­sin­tel­li­gen­zen start­klar zu ma­chen! Das war kaum zu fas­sen. Ich fie­ber­te den kom­men­den Er­eig­nis­sen ent­ge­gen.
    In­ner­halb der Si­cher­heits­schleu­se tauch­ten noch­mals Wach­pos­ten der mi­li­tä­ri­schen GWA auf. Ich be­merk­te, daß man den lang­ge­streck­ten Raum mit töd­lich wir­ken­den Waf­fen aus­ge­stat­tet hat­te. Die in­ne­ren To­re glit­ten auf. Ich sah in einen Hal­len­dom hin­ein, des­sen De­cke nicht mehr sicht­bar war.
    Die tech­ni­schen An­la­gen ent­spra­chen der Grö­ße die­ser Raum­schiffs­werft. Weit über mir spen­de­te ei­ne ato­ma­re Kunst­son­ne hel­les Licht. Es war, als schrit­te man in ei­ne an­de­re Welt.
    Weit im Hin­ter­grund be­merk­te ich ei­ni­ge ku­gel­för­mi­ge Ge­bil­de. Es wa­ren die schwer­be­waff­ne­ten Raum­schif­fe ei­nes längst ver­gan­ge­nen Vol­kes, das dem Men­schen na­he­zu ge­gli­chen hat­te.
    Es herrsch­te lär­men­de Be­trieb­sam­keit. Zwi­schen den zahl­rei­chen Uni­for­men sah man im­mer wie­der die hel­len Kunst­fa­ser­kom­bi­na­tio­nen un­se­rer Wis­sen­schaft­ler und Tech­ni­ker.
    »Na, denn viel Ver­gnü­gen«, mein­te Ta­ly mit ei­nem Auf­la­chen. Es klang nicht sehr über­zeu­gend, be­son­ders in die­ser fremd­ar­ti­gen Um­ge­bung. Ta­ly brauch­te wohl noch ei­ni­ge Zelt, bis sie sich um­ge­stellt hat­te.
    Was muß­te in ihr vor­ge­hen! Wie sehr muß­te sie die Sor­ge um ihr Kind quä­len, das sie in ei­nem Seu­chen­ge­biet der Er­de zu­rück­ge­las­sen hat­te. Der Chef hät­te sie wirk­lich nicht in die­sen Ein­satz schi­cken sol­len. Für ei­ne Frau war das ein­fach zu­viel.
    Dann be­merk­te ich et­was, das mich plötz­lich in ver­krampf­ter Hal­tung auf den glei­chen Fleck bann­te. Ta­ly ver­hielt wie er­starrt. Ihr un­si­che­res Lä­cheln war ver­schwun­den. Reg­los, wie geis­tes­ab­we­send, sah sie auf den Bo­den, als gä­be es dort hoch­in­ter­essan­te Din­ge zu ent­de­cken. Sie blick­te prak­tisch durch die Fel­sen hin­durch, als wä­re sie die­ser Welt ent­rückt.
    Ihr Ge­sicht konn­te ich in­fol­ge der Dienst­mas­ke nicht er­ken­nen. Ich war aber da­von über­zeugt, daß es bleich und ver­krampft war.
    Ich stör­te sie nicht. Der ei­gen­ar­ti­ge Zu­stand hielt et­wa drei­ßig Se­kun­den an. Dann fuhr sie zu­sam­men, als wä­re sie aus ei­nem Traum auf­ge­schreckt. Mit fla­ckern­den Au­gen sah sie sich um.
    »Was war los?« frag­te ich ein­dring­lich. »Se­hen Sie mich an, Ta­ly. Was war eben mit Ih­nen los? Sie wa­ren geis­tig ab­ge­tre­ten.«
    »Ich – ich weiß nicht ge­nau«, ent­geg­ne­te sie sto­ckend. »Da war plötz­lich et­was Frem­des, et­was Un­heim­li­ches.«
    »In wel­cher Art? Re­den Sie schon. Hier ist al­les wich­tig.«
    »Et­was ver­such­te, sich mei­ner zu be­mäch­ti­gen. Nicht kör­per­lich, na­tür­lich nicht. Ver­ste­hen Sie et­was von pa­ra­psy­chi­schen Din­gen?«
    Ich frag­te nicht

Weitere Kostenlose Bücher