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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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fun­giert als Nach­rich­ten­über­mitt­ler. Die klei­ne Te­le­pa­thin Ki­ny Ed­wards hält sich un­ten im HQ auf. Die Ver­bin­dung ist noch gut, aber ich glau­be nicht, daß sie auch bis zum Mars funk­tio­nie­ren wird. Es wird heiß wer­den, schät­ze ich!«
    Ich ging lang­sam auf die Luft­schleu­se des Raum­schif­fes zu. Sie hat­te sich aus dem un­te­ren Pol her­aus­ge­scho­ben. Je nä­her ich kam, um so mäch­ti­ger wölb­te sich über mir die Au­ßen­zel­le des Ku­gel­schif­fes auf. Sie be­saß einen Durch­mes­ser von vier­zig Me­ter.
    Das hört sich re­la­tiv nich­tig an, bis man selbst da­vor­steht!
    Ein Afri­ka­ner in der Uni­form des GWA-Raum­korps sa­lu­tier­te. Über dem Atom­sym­bol der Ge­hei­men-Wis­sen­schaft­li­chen-Ab­wehr trug er das neu­ge­schaf­fe­ne Ab­zei­chen der In­ter­na­tio­na­len-Ab­wehr-Ko­ali­ti­on. Es wa­ren zwei Hän­de, von de­nen die Welt­ku­gel schüt­zend um­spannt wur­de.
    Ich kann­te den hoch­ge­wach­se­nen Mann, aber er hat­te kei­ne Ah­nung, daß wir be­reits vor ei­ni­gen Mo­na­ten auf engs­ter Ba­sis zu­sam­men­ge­ar­bei­tet hat­ten.
    Mein Lä­cheln rief bei ihm Un­si­cher­heit her­vor. Sein Blick wur­de prü­fen­der.
    »Hal­lo, Na­ru Ke­no­ne­we, seit wann hat man Sie zum Leut­nant de­gra­diert? Vor ei­ni­gen Mo­na­ten wa­ren Sie doch noch Ma­jor des Afri­ka­ni­schen Raum­ab­wehr-Kom­man­dos. Wie geht es, al­ter Jun­ge?«
    Er war völ­lig ver­blüfft, als er mei­ne Hand schüt­tel­te.
    »Ich will in flüs­si­ger Luft ba­den, wenn ich weiß, wer Sie sind«, lach­te er un­si­cher. »Ken­nen wir uns wirk­lich? Ich kann mich nicht er­in­nern, je­mals mit ei­nem der na­he­zu sa­gen­haf­ten GWA-Schat­ten an ei­nem Tisch ge­ses­sen zu ha­ben. Ich weiß au­gen­blick­lich nur, daß Sie Ma­jor HC-9 und Kom­man­dant un­se­rer Ex­pe­di­ti­on sind.«
    »Sie tru­gen mich auf Ih­ren Ar­men, als ich ge­zwun­gen war, den am Mond­kol­ler Er­krank­ten zu spie­len. Ich dreh­te durch, ver­ste­hen Sie. Kön­nen Sie sich an einen Oberst Gun­son er­in­nern? An den Mann, der spä­ter mit dem rät­sel­haf­ten Dieb­stahl …«
    »Es langt, Sir, es langt«, fiel er mir ins Wort. »Ich ging an­schlie­ßend in Ur­laub. Well, tre­ten Sie nä­her. Ich glau­be, mir ist eben ein Stein vom Her­zen ge­fal­len. So heißt doch das Sprich­wort, nicht wahr? Wenn Sie mich ken­nen, wer­den Sie sich auch an un­se­ren cho­le­ri­schen Iwan er­in­nern. Ste­pan Tronss­kij ist vom Chef der rus­si­schen Raum­lan­de-Di­vi­si­on zu uns ge­schickt wor­den. Zu­sam­men bil­den wir das Son­der­kom­man­do ›Nie­mands­land‹. Sagt Ih­nen das et­was?«
    »Und ob«, lach­te ich hu­mor­los. »Okay, Ke­no­ne­we, ru­fen Sie un­se­re Leu­te zur Ein­satz­be­spre­chung zu­sam­men. Wie funk­tio­niert das wis­sen­schaft­li­che Team?«
    »Team ist gut, Sir. Ob die fünf For­scher et­was aus­rich­ten wer­den, er­scheint mir noch zwei­fel­haft.«
    »Das ist auch nicht der Zweck der Übung. Hier geht es ein­zig und al­lein um das Se­rum. Wo wird mei­ne Bio­mas­ke ent­fernt?«
    »Im Schiffs­hos­pi­tal. Wir ha­ben es kom­plett neu ein­ge­rich­tet. Ihr GWA-Me­di­zi­ner war­tet schon.«
    »Die Stim­me ken­ne ich doch?«
    Der Mann, der die­se Fest­stel­lung traf, streck­te sei­nen dun­kel­haa­ri­gen Kopf aus der Luft­schleu­se her­vor. Ste­pan Tronss­kij hat­te sich nicht ver­än­dert.
    Als er mir breit grin­send die Rech­te drück­te und et­was von »scham­lo­sem Be­trug« mur­mel­te, hat­te ich das Ge­fühl, als hät­te Mut­ter Er­de ih­re bes­ten und fä­higs­ten Söh­ne zum Mond ge­schickt. Mit die­sen Män­nern konn­te man den Teu­fel aus der Höl­le ho­len.
    Ich wur­de ru­hi­ger. Mei­ne Ner­vo­si­tät ver­schwand, als ich das Sum­men aus den Ma­schi­nen­räu­men des Kreu­zers ver­nahm.
    Jetzt kam ei­ne un­ge­heu­re, fast schmerz­haf­te Span­nung in mir auf. Wie hat­ten es un­se­re Wis­sen­schaft­ler ge­schafft, die­ses kom­pli­zier­te Wun­der­werk der mar­sia­ni­schen Su­per­tech­nik wie­der in Gang zu set­zen?
    Das Rät­sel ent­hüll­te sich, nach­dem ich die wür­fel­för­mi­ge Zen­tra­le im ge­nau­en Mit­tel­punkt des Ku­gel­schif­fes be­tre­ten

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