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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Funk­tio­nen be­grei­fen. Wir wer­den es in kür­zes­ter Zeit eben­falls er­lernt ha­ben, ver­las­sen Sie sich dar­auf. Dann wer­den wir uns noch­mals un­ter­hal­ten.«
    »Ih­re Un­lo­gik ist schmerz­haft. Wenn ich nicht wä­re, könn­ten Sie mit ei­ner Ih­rer man­gel­haf­ten Kon­struk­tio­nen zum Mars flie­gen. Was Sie als letz­te Neu­ent­wick­lung be­zeich­nen, war in den Raum­fahrt­mu­se­en mei­nes Vol­kes längst in den hin­ters­ten Win­kel ge­stellt wor­den.«
    »Ich wer­de den Kerl doch noch in den nächs­ten Atom­mei­ler feu­ern!« droh­te Han­ni­bal.
    Der De­ne­ber lach­te. Er schi­en sich über un­se­re Hilf­lo­sig­keit zu amü­sie­ren. Als Han­ni­bal be­tont lang­sam zum trag­ba­ren Ul­tra­schall-Strah­ler ei­nes Wach­pos­tens griff, be­gann sich das mensch­li­che Ge­sicht zu ver­zer­ren.
    »Un­ter­las­sen Sie den Un­sinn. Ich dach­te, wir hät­ten ein fai­res Ab­kom­men ge­trof­fen? Ich brin­ge Sie heil zum Mars, ver­las­sen Sie sich dar­auf. Die­ser Kreu­zer be­sitzt Zen­tral­be­die­nung. Sie brau­chen über­haupt nichts zu tun.«
    »Wol­len wir es hof­fen. Wir star­ten in zwei­ein­halb Stun­den. Ma­chen Sie sich fer­tig.«
    Mit die­sen Wor­ten schritt ich auf das kreis­för­mi­ge Schott zu, das für mei­ne Kör­per­grö­ße et­was zu nied­rig war. Die Mar­sia­ner wa­ren klei­ner ge­we­sen.
    »Die Mann­schaft ist in der Mes­se, Sir«, mel­de­te Ke­no­ne­we. »Wol­len Sie vor­her Ih­re Mas­ke ent­fer­nen las­sen? Dok­tor Mir­nam war­tet. Oder dau­ert es sehr lan­ge?«
     
     

7.
     
    Es war 11 Uhr 48 gül­ti­ger Sta­ti­ons­zeit. Wir rich­te­ten uns hier nach dem ge­wohn­ten 24-Stun­den­tag, ob­wohl uns die le­bens­feind­li­che Um­welt nicht den Ge­fal­len tat, die Son­ne re­gel­mä­ßig auf- und un­ter­ge­hen zu las­sen.
    Wir stan­den und sa­ßen in dem größ­ten Raum des Kreu­zers, der wohl auch frü­her als Mes­se oder Ver­samm­lungs­hal­le ge­dient ha­ben moch­te. Wir hat­ten die In­nen­ein­rich­tung des Schif­fes voll­kom­men nach un­se­ren Be­dürf­nis­sen ver­än­dert. Ge­blie­ben wa­ren nur die ge­wal­ti­gen Ma­schi­nen und die angst­ein­flö­ßen­den Su­per­waf­fen ei­nes pla­ne­ta­ri­schen Vol­kes, des­sen Un­ter­gang vor et­wa 187.000 Jah­ren ir­di­scher Zeit­rech­nung nur von ei­ni­gen Feh­lern und Zu­fäl­len ab­ge­han­gen hat­te. Wir wuß­ten ge­nau, daß der Kreu­zer, in dem wir uns jetzt be­fan­den, vor un­denk­li­chen Zei­ten zur Raum­schlacht­flot­te des mar­sia­ni­schen Ad­mi­rals Sag­hon ge­hört hat­te.
    Den­noch stand fest, daß die­ses Schiff beim Ver­nich­tungs­an­griff auf das Pla­ne­ten­sys­tem der Son­ne De­neb mit­ge­wirkt hat­te. Da­mals war die Hei­mat­welt der er­obe­rungs­lüs­ter­nen De­neb-Be­woh­ner von Ad­mi­ral Sag­hon ato­mi­siert wor­den. Zahl­rei­che Fil­me ga­ben dar­über ex­ak­te Aus­kunft.
    Nun star­te­ten wir den Ver­such, das Schiff wie­der zu je­nem Pla­ne­ten zu brin­gen, auf dem es er­baut wor­den war: zum Mars.
    Vor 187.000 Er­den­jah­ren ei­ne ra­dio­ak­ti­ve Wüs­te, wa­ren jetzt kaum noch Strah­lungs­spu­ren fest­stell­bar. Wäh­rend des lan­gen in­ter­stel­la­ren Krie­ges hat­te sich die da­ma­li­ge Mars­be­völ­ke­rung in die Tie­fen ih­res Him­mels­kör­pers zu­rück­ge­zo­gen. Oben hat­te es kei­ne Le­bens­mög­lich­kei­ten mehr ge­ge­ben. Wir wuß­ten aus den vor­lie­gen­den Be­rich­ten un­se­rer For­scher, daß der Mars mit ei­ner Ter­mi­ten­welt ver­gleich­bar war. Zahl­rei­che der gi­gan­ti­schen Un­ter­grund­städ­te hat­ten das Cha­os über­stan­den. Nur die Be­völ­ke­rung war da­mals in ei­nem un­faß­li­chen Krieg aus­ge­löscht wor­den.
    In ei­ner die­ser Sied­lun­gen hat­ten wir den ers­ten ir­di­schen Stütz­punkt er­rich­tet. Es war ei­ne Stadt na­mens Top­thar. Über ihr hat­te der größ­te und ge­wal­tigs­te Raum­flug­ha­fen des Mars ge­le­gen.
    Es exis­tier­ten so­gar noch Ober­flä­chen­bau­wer­ke, die aber zum großen Teil vom ro­ten Sand der zer­stör­ten Städ­te be­deckt wur­den.
    Ir­gend­wo lau­er­te da oben das Un­heil. Ir­gend­wo muß­te sich Pa­ter Fer­n­an­do auf­hal­ten,

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