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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ge­tarn­te GWA-Agen­ten ›zur be­son­de­ren Ver­wen­dung‹ sind. Ge­hen Sie nun bit­te auf Ih­re Wach­sta­tio­nen, und – viel Glück!«
    Die Män­ner schrit­ten wort­los auf das Pan­zer­schott aus MA-Me­tall zu.
    »Wir kön­nen es ge­brau­chen, das Glück«, mur­mel­te Han­ni­bal mit ei­nem Blick auf mei­ne auf­fäl­li­ge Kom­bi­na­ti­on.
    Ta­ly lach­te. Sie konn­te aber ih­re Ner­vo­si­tät nicht ver­ber­gen. Dann ver­stumm­te sie ab­rupt.
    Man­zo er­wach­te aus sei­ner star­ren Hal­tung. Da er den Kopf nicht wen­den konn­te, dreh­te er den gan­zen Kör­per her­um. Ich blick­te zu ihm hoch. Hin­ter den wuls­ti­gen Lip­pen er­schie­nen die schar­fen Kno­chen­rei­hen. Sei­ne Au­gen glänz­ten im ge­dämpf­ten Licht der Mes­se.
    »Die Nach­richt ist durch, Sir«, mel­de­te er mit sei­ner dröh­nen­den Stim­me. »Die te­le­pa­thi­sche Ver­bin­dung mit Ki­ny funk­tio­niert aus­ge­zeich­net. Ma­chen Sie sich aber kei­ne wei­te­ren Hoff­nun­gen, Sir. Zur Über­brückung der Ent­fer­nung Mars – Er­de wird mei­ne Kraft nicht aus­rei­chen.«
    Ich nick­te und schlug ihm freund­schaft­lich auf den Rücken. Er spür­te es nicht ein­mal.
    Vor dem Schott stand un­ser alt­be­währ­ter Ver­bin­dungs­mann, den ich bis zur Stun­de nur un­ter der Ko­de­num­mer TS-19 kann­te.
    Er trug nun eben­falls kei­ne Mas­ke mehr. Sein schma­les Ge­sicht mit den hel­len Au­gen, die ich im­mer hin­ter den Aus­schnit­ten sei­ner Ein­satz­fo­li­en ge­se­hen hat­te, wirk­te ernst, ob­wohl er lä­chel­te. TS-19 war still und zu­rück­hal­tend. Er hat­te ei­ne an­ge­neh­me und ver­trau­en­er­we­cken­de Art. Auf ihn konn­te man sich ver­las­sen.
    Auch dies­mal soll­te er der Mann im Hin­ter­grund sein. Sei­ne Uni­form wies ihn als wis­sen­schaft­li­chen Of­fi­zier des GWA-Raum­korps aus.
    »Drei Mi­nu­ten nach un­se­rem Start be­ginnt die Mond­sta­ti­on von Lu­na-Port zu ar­bei­ten«, sag­te er ge­las­sen. »Man wird auf dem Mars end­lich er­fah­ren, daß auf der Er­de ei­ne ver­hee­ren­de Seu­che aus­ge­bro­chen ist. Dar­über hin­aus wird man hö­ren, daß ein sehr schnel­les Raum­schiff mit ei­nem Spe­zi­al­kom­man­do an­kommt. Die Be­fehls­ge­walt geht auf den Kom­man­dan­ten die­ser Ex­pe­di­ti­on über. Da­mit ha­ben wir freie Hand, Sir. Ich be­fürch­te nur, daß Sie sich in Ih­rer Rol­le als De­ne­ber nicht aus­ge­spro­chen wohl füh­len wer­den.«
    »Sie ha­ben die Ur­sa­che mei­ner schlaflo­sen Näch­te er­kannt«, nick­te ich. »Jetzt gibt es kein Zu­rück mehr. Al­so – ge­hen wir?«
    »Noch zwei Mi­nu­ten«, mein­te Ta­ly. »Sa­gen Sie, was muß ge­sche­hen, wenn die Ma­schi­nen die­ses Schif­fes doch nicht mehr rich­tig funk­tio­nie­ren? Wenn Feh­ler­quel­len auf­tau­chen? Es ist so alt, so er­schre­ckend alt. Ich glau­be, ich fürch­te mich et­was.«
    Sie sag­te es lä­chelnd. Ihr Blick auf Man­zo ließ sie in­ner­lich er­be­ben. Sie hat­te sich an un­se­ren be­währ­ten Kol­le­gen noch nicht rich­tig ge­wöhnt.
    »Es wird funk­tio­nie­ren, es muß ein­fach. Kom­men Sie.«
    Die Wür­fel­zen­tra­le des Kreu­zers ent­hielt ei­ni­ge hoch­leh­ni­ge Pneu­ma­tik-Ses­sel. Es wa­ren die glei­chen Mo­del­le, die auch in un­se­ren Raum­schif­fen auf­ge­stellt wur­den. Mit den mar­sia­ni­schen Sitz­ge­le­gen­hei­ten hat­ten wir nicht viel an­fan­gen kön­nen. Sie hat­ten sich als zu klein er­wie­sen. Für Man­zos Kör­per wa­ren auch un­se­re Nor­mal­ses­sel zu eng. Des­halb war für ihn ei­ne Spe­zi­al­kon­struk­ti­on an­ge­fer­tigt wor­den.
    Man­zo saß di­rekt ne­ben dem De­ne­ber. Auf der an­de­ren Sei­te hat­te sich Cap­tain Lobral nie­der­ge­las­sen. Un­se­re hoch­wer­ti­gen Raum­fahrt­tech­ni­ker hat­ten mir ver­si­chert, daß die ein­wand­freie Füh­rung des Mar­s­kreu­zers nicht be­son­ders schwie­rig wä­re, vor­aus­ge­setzt, die ge­ni­al er­son­ne­ne Au­to­ma­tik funk­tio­nier­te wie vor­ge­schrie­ben.
    Trotz der ge­wal­ti­gen Grö­ße des Schif­fes war es ein so­ge­nann­tes »Fün­fer­boot«. Das hat­ten wir aus den ur­al­ten Un­ter­la­gen ent­zif­fern kön­nen. Fünf Mann reich­ten völ­lig aus, um den

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