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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ist auf einen Feh­ler mei­nes Vol­kes zu­rück­zu­füh­ren. Wäh­rend des Krie­ges mit Mars ha­ben wir die noch pri­mi­ti­ven Ge­schöp­fe als ver­sklav­te Hilf­s­trup­pen ein­ge­setzt, zu­meist bei aus­sichts­lo­sen Un­ter­neh­men. Wir ha­ben sie ge­schult. Wir wa­ren knapp an kampf­kräf­ti­gen Leu­ten. Das, was Sie heu­te als ve­nu­si­sche Tech­nik an­se­hen, ist nicht mehr als ein Über­bleib­sel aus der Zeit des Großen Krie­ges. Na­tür­lich ein be­acht­li­ches Über­bleib­sel, zu­ge­ge­ben. Den­noch wa­ren die­se Zell­ver­for­mer of­fen­bar nicht in der La­ge, die ge­won­ne­nen Er­kennt­nis­se aus­zu­bau­en. Wä­re das so, gä­be es heu­te kei­ne Mensch­heit mehr. Ich be­stä­ti­ge die Be­rech­nun­gen Ih­res Ro­bo­ter­ge­hirns. Der Seu­chen­an­griff ge­gen die Er­de ist ein deut­li­ches Zei­chen der Schwä­che, viel­leicht we­ni­ger der tat­säch­li­chen mi­li­tä­ri­schen Schwä­che, als viel­mehr ei­ne der ras­sen­be­ding­ten Auf­fas­sun­gen. Noch vor fünf­zig Jah­ren Erd­zeit hät­ten die­se Leu­te oh­ne Schwie­rig­kei­ten Ih­re Welt er­obern kön­nen. Sie be­sa­ßen da­mals noch kei­ne Raum­fahrt, kei­ne Ein­heit und kei­ne schlag­kräf­ti­gen Waf­fen. Die Ve­nu­sier ha­ben es nicht ge­tan, ob­wohl sie durch zahl­rei­che Ein­flü­ge in die Erdat­mo­sphä­re wuß­ten, wie schwach die Mensch­heit war. Da müs­sen psy­cho­lo­gisch kaum er­klär­ba­re Grün­de mit­spie­len. Das ist al­les, was ich Ih­nen im Au­gen­blick sa­gen kann. Darf ich jetzt lan­den? Der Sand be­ginnt zu ko­chen!«
    Die über­ra­schen­de Wir­kung sei­ner Äu­ße­run­gen schi­en er über­haupt nicht zu be­ach­ten. Er warf da­mit ei­ni­ge Über­le­gun­gen über den Hau­fen, die un­se­re Wis­sen­schaft nach lang­wie­ri­gen Be­rech­nun­gen ge­fun­den hat­te.
    »Lan­den Sie – bit­te!«
    Die­ses »Bit­te« kam mir et­was schwer über die Lip­pen. Dem De­ne­ber war es wohl auf­ge­fal­len. Er sag­te je­doch nichts.
    Ich dreh­te mich zu un­se­ren Leu­ten um und be­merk­te nach­denk­li­che Ge­sich­ter, of­fe­nes Miß­trau­en und sicht­li­ches Wohl­wol­len. Die Män­ner rea­gier­ten ver­schie­den.
    Ich zwin­ker­te Man­zo zu. Er be­weg­te kurz die Hand. Da wuß­te ich, daß der Mu­tant zum nicht zu täu­schen­den Wäch­ter ge­wor­den war.
    Der Kreu­zer setz­te leicht wie ei­ne Fe­der auf, aber das Pfei­fen der Trieb­wer­ke ver­stumm­te nicht. Der De­ne­ber hat­te nicht ver­ges­sen, daß er die Schutz­schir­me des Kreu­zers aus­schal­ten soll­te.
    Auf den Bild­flä­chen wur­den zahl­rei­che Män­ner sicht­bar. Sie tauch­ten hin­ter den ge­lan­de­ten Ver­bin­dungs­boo­ten auf. Ich er­kann­te die zart­grü­nen Uni­for­men des In­ter­na­tio­na­len Mars­kom­man­dos.
    In den Laut­spre­chern knack­te es. Das schma­le, scharf­ge­zeich­ne­te Ge­sicht ei­nes Man­nes er­schi­en auf dem Bild­schirm. Er hat­te stark er­grau­te, glatt an­lie­gen­de Haa­re.
    Ich zog mich aus dem Auf­nah­me­win­kel der Fern­bil­d­op­tik zu­rück. Un­se­re gel­ben Kom­bis wa­ren zu auf­fäl­lig.
    »Ge­ne­ral Staf­ford spricht«, er­klang die kla­re, et­was tie­fe Stim­me. »Ich ru­fe das Raum­schiff oh­ne Na­men. Die auf­ge­mal­ten mar­sia­ni­schen Sym­bo­le sind mir nicht ver­traut. Mel­den Sie sich bit­te. Sie wer­den zu­ge­ben, daß die Art Ih­res Er­schei­nens et­was selt­sam ist.«
    Oberst Min­hoe, der fä­hi­ge, lo­gisch den­ken­de Mann aus dem mi­li­tä­ri­schen Korps der GWA, ver­zog un­merk­lich die Lip­pen. Sei­ne un­ter­setz­te Ge­stalt und sein Ver­hal­ten strahl­ten ei­ne be­ru­hi­gen­de Wir­kung aus.
    Ich nick­te ihm kurz zu. Das Spiel be­gann.
    Er trat dicht vor die glit­zern­de Op­tik und schal­te­te die Auf­nah­me ein. Jetzt er­schi­en er auf dem Bild­schirm des an­de­ren Of­fi­ziers. Ge­ne­ral Staf­ford war der Kom­man­dant des Mar­s­stütz­punk­tes. Er stamm­te aus dem eu­ro­päi­schen Bun­des­staat Eng­land.
    Sei­ne Ak­ten wa­ren mir be­kannt. Ein tüch­ti­ger und fä­hi­ger Of­fi­zier mit den al­ler­bes­ten Vor­aus­set­zun­gen für ein sol­ches Kom­man­do.
    Man­zo stand reg­los ne­ben mir. Er lausch­te mit

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