Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
auf­recht­er­hal­ten.
    Von uns wa­ren Mo­del­le mit be­son­ders großen Trag­flä­chen ent­wi­ckelt wor­den, da wir auch hier nicht auf die Lan­dun­gen nach Flug­zeu­gart ver­zich­tet hat­ten. Das er­spar­te im­mer­hin sehr viel Ener­gie, und die­ses Wört­chen wur­de hier trotz un­se­rer groß­ar­ti­gen Plas­ma-Trieb­wer­ke groß­ge­schrie­ben.
    »Ge­nau sechs­und­drei­ßig Lan­dungs­boo­te, Sir«, stell­te TS-19 fest. »Das ent­spricht der Trans­por­teran­zahl auf den War­te­kreis­bah­nen. Au­gen­blick­lich sind noch acht­zehn Groß­rau­mer über dem Pla­ne­ten sta­tio­niert. Da je­der zwei Lan­dungs­boo­te mit­führt, be­fin­den sich die klei­nen Käh­ne dem­nach al­le auf dem Bo­den.«
    »Man scheint die Funk­sprü­che des Al­ten gut emp­fan­gen zu ha­ben«, mein­te Han­ni­bal nach­denk­lich. »Start- und Lan­de­ver­bot für al­le Ein­hei­ten, hm! Wie reimt sich das zu­sam­men? Ent­we­der hat sich un­ser po­sitro­ni­sches Ge­hirn ge­täuscht, und da un­ten gibt es über­haupt kei­ne von den Ve­nu­si­ern be­ein­fluß­ten Men­schen, oder …!«
    Er sah mich an. Der Klei­ne hat­te bren­nen­de Zwei­fel.
    »Nichts oder«, wehr­te ich ab. »Wir ha­ben die Sprü­che der Mond­sta­ti­on auf­ge­fan­gen. Dem­nach weiß man da un­ten, daß ein ehe­ma­li­ger Mar­s­kreu­zer mit mensch­li­cher Be­sat­zung kommt.«
    »Ab­ge­se­hen von den so­ge­nann­ten De­ne­bern«, warf un­ser be­son­de­rer »Freund« ein.
    Ich mus­ter­te den Frem­den mit ge­misch­ten Ge­füh­len. Bis­her hat­te er kei­nen Trick ver­sucht. Das Schiff war sau­ber ab­ge­bremst und eben­so ein­wand­frei zur Lan­dung an­ge­setzt wor­den. Wie wür­de er sich nun ver­hal­ten? Ich wuß­te es nicht, nie­mand konn­te es ge­nau wis­sen.
    »Ich bin da­von über­zeugt, daß es un­ter den rund zwölf­hun­dert Män­nern des Mar­s­stütz­punk­tes ei­ni­ge Leu­te gibt, die sich völ­lig un­ter der geis­ti­gen Kon­trol­le die­ser me­ta­bo­li­schen Mons­tren be­fin­den. Wenn wir hier mit ei­nem nor­ma­len Trans­por­ter an­ge­kom­men wä­ren, hät­ten wir kurz vor der Lan­dung viel­leicht einen klei­nen Un­fall er­lebt. Das kann doch so leicht ge­sche­hen, nicht wahr! So aber sit­zen wir in ei­ner raum­tüch­ti­gen Ver­nich­tungs­ma­schi­ne von großer Schlag­kraft. An­ders kann man es kaum be­zeich­nen. Man wird es sich über­legt ha­ben, ob man uns un­ge­scho­ren läßt oder nicht. Au­ßer­dem hat man aus den Funk­sprü­chen der Mond­sta­ti­on eben­falls ent­nom­men, daß sich an­geb­lich vier De­ne­ber an Bord be­fin­den! Was die­se In­tel­li­gen­zen für die Ve­nus be­deu­ten, ist vom ›Ge­dächt­nis‹ mit hun­dert­pro­zen­ti­ger Si­cher­heit klar­ge­stellt wor­den. Das Wis­sen die­ser Leu­te be­deu­tet die ab­so­lu­te Macht im so­la­ren Welt­raum. Wer sie be­sitzt, wer sie zur Ar­beit zwin­gen kann, der hat das bis­her un­be­greif­li­che Er­be des Mars in der Ta­sche. Ich se­he dar­in ei­ne ab­so­lut lo­gi­sche Schluß­fol­ge­rung.«
    »Bra­vo, mein Freund«, warf der De­ne­ber ein. Die mensch­li­chen Au­gen sei­nes Trä­ger­kör­pers fun­kel­ten be­lus­tigt.
    »Im­mer­hin soll­ten Sie das in mei­ner Ge­gen­wart nicht so laut sa­gen. Ich könn­te wie­der hoch­nä­sig und auf­säs­sig wer­den. Den­noch ha­ben Sie aus­nahms­wei­se ein­mal recht. Die­se ver­for­mungs­fä­hi­gen Pro­to­plas­ma­mas­sen ha­ben ei­ne gu­te Raum­fahrt ent­wi­ckelt, al­ler­dings nicht aus ei­ge­nen Kräf­ten.«
    Ich fuhr zu­sam­men! Das war ei­ne Er­öff­nung, mit der ich nicht hat­te rech­nen kön­nen. Was ver­schwieg uns der letz­te Über­le­ben­de des ga­lak­ti­schen Vol­kes aus dem De­neb-Sys­tem?
    Ich frag­te da­nach. Un­ser Kreu­zer hing im­mer noch in der dün­nen Luft. Die Trieb­wer­ke pfif­fen so­zu­sa­gen im Leer­lauf. Den­noch wur­den sie spie­lend mit der zer­ren­den Gra­vi­ta­ti­on des Mars fer­tig.
    Der De­ne­ber hüs­tel­te. Nach­denk­lich mein­te er:
    »Ich weiß nicht ge­nau, warum ich die­se Be­mer­kung mach­te. Ich müß­te es zu­tiefst be­dau­ern, wenn ich bei sorg­fäl­ti­ger Selbst­kon­trol­le zu dem Er­geb­nis käme, daß ich Sie nicht mehr so

Weitere Kostenlose Bücher