Vorsicht Niemandsland
eines uralten Raumflughafens, auf dem Schiffe von unerhörter Größe und Leistungsfähigkeit gestartet und gelandet waren.
Unsere Funker saßen vor ihren Geräten. Wir hatten die marsianischen Konstruktionen zwar nicht ausgebaut, aber mit unseren eigenen Erzeugnissen kamen wir doch besser zurecht. Infolgedessen glich die Funkzentrale des Kreuzers einem überfüllten Labor.
Die Peilzeichen der Bodenstation von Topthar kamen einwandfrei. Drei Minuten später hingen wir nur noch fünfhundert Meter hoch über einem wahrhaft gigantischen Kuppelbau aus MA-Metall, der aber nur noch mit seiner oberen Rundung aus dem alles verschlingenden Marssand hervorragte.
Das war ein leistungsstarkes Abwehrfort der Marsianer gewesen. Nicht einmal die atomaren Strahlwaffen der Deneber hatten es vernichten können. Allerdings war es damals von einem Schutzschirm umhüllt gewesen, der zu seiner Stromversorgung zehn große Atomkraftwerke benötigt hatte.
Dort unten hatten wir unseren Stützpunkt eingerichtet. Tief unter der Panzerkuppel der Raumabwehrfestung lag die größte untermarsianische Stadt, die wir bisher nur zu einem winzigen Teil erforscht hatten.
Topthar war zu groß und zu ausgedehnt, um von etwa zwölfhundert Männern in wenigen Monaten erfaßt zu werden. Auf uns wartete eine ungeheure Arbeit. Wenn die Siedlungen auf dem Mond schon rätselhaft und beängstigend waren, so erwarteten uns hier noch größere Überraschungen.
Auf den Bildschirmen unseres Marskreuzers flimmerte der rötlich-braune Sand. Wir befanden uns nahe der Äquatorgegend. Der Marssommer hatte begonnen. Wir maßen Außentemperaturen von plus 10,3 Grad Celsius.
Nun, das waren alte Begriffe. Wir wußten auch, daß es während der Nacht sehr kalt sein würde. Unsere Station hatte Durchschnittswerte von minus 21 Grad Celsius ermittelt. Die Temperaturen waren ausgesprochen extrem, was einmal mit der größeren Sonnenentfernung des Planeten und zum anderen mit der geringen Dichte seiner Atmosphäre zusammenhing.
Immerhin konnte der Mensch hier leben. Druckanzüge waren nicht erforderlich, da der planetarische Luftdruck noch ausreichte, um körperliche Schäden zu verhindern. Eine warme Spezialkleidung war jedoch ebenso erforderlich wie ein Atemgerät. Der geringe Sauerstoffgehalt der dünnen Marsatmosphäre konnte unsere Lungen nicht befriedigen. Das war vielleicht unsere größte Schwierigkeit. Dagegen wirkte die Gravitation mit einem Wert von 0,37 im Verhältnis zum Erdwert »1« angenehm.
Wir hatten schon vor einer Stunde begonnen, den Innendruck des Kreuzers zu senken. Er entsprach nun irdisch-tibetischen Verhältnissen. Es war, als hätten wir einen etwa viertausend Meter hohen Berg auf Terra erklommen.
Wir hatten gut darauf reagiert. Die Atmung machte uns kleine Schwierigkeiten, da wir diesen Zustand bereits beim Training in den Testkammern der GWA simuliert hatten. Nur größere Anstrengungen machten sich bemerkbar. Normalerweise hätten wir schon Atemgeräte tragen müssen.
Auf den Bildschirmen der Außenbordaufnahme funkelte die Panzerkuppel der Raumfestung. Dicht davor ruhten einige pfeilförmige Gebilde, bei denen es sich nur um unsere speziell entwickelten Mars-Landungsboote handeln konnte.
Die großen Transporter umflogen in engen Kreisbahnen den vierten Planeten. Sie konnten infolge ihrer Skelettbauweise nicht in die Lufthülle des Mars eintauchen. Der Verkehr zwischen den großen Schiffen und dem Stützpunkt wurde mit den kleinen, aerodynamisch geformten Landungsbooten
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