Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
ei­nes ur­al­ten Raum­flug­ha­fens, auf dem Schif­fe von un­er­hör­ter Grö­ße und Leis­tungs­fä­hig­keit ge­st­ar­tet und ge­lan­det wa­ren.
    Un­se­re Fun­ker sa­ßen vor ih­ren Ge­rä­ten. Wir hat­ten die mar­sia­ni­schen Kon­struk­tio­nen zwar nicht aus­ge­baut, aber mit un­se­ren ei­ge­nen Er­zeug­nis­sen ka­men wir doch bes­ser zu­recht. In­fol­ge­des­sen glich die Funk­zen­tra­le des Kreu­zers ei­nem über­füll­ten La­bor.
    Die Peil­zei­chen der Bo­den­sta­ti­on von Top­thar ka­men ein­wand­frei. Drei Mi­nu­ten spä­ter hin­gen wir nur noch fünf­hun­dert Me­ter hoch über ei­nem wahr­haft gi­gan­ti­schen Kup­pel­bau aus MA-Me­tall, der aber nur noch mit sei­ner obe­ren Run­dung aus dem al­les ver­schlin­gen­den Mars­sand her­vor­rag­te.
    Das war ein leis­tungs­star­kes Ab­wehr­fort der Mar­sia­ner ge­we­sen. Nicht ein­mal die ato­ma­ren Strahl­waf­fen der De­ne­ber hat­ten es ver­nich­ten kön­nen. Al­ler­dings war es da­mals von ei­nem Schutz­schirm um­hüllt ge­we­sen, der zu sei­ner Strom­ver­sor­gung zehn große Atom­kraft­wer­ke be­nö­tigt hat­te.
    Dort un­ten hat­ten wir un­se­ren Stütz­punkt ein­ge­rich­tet. Tief un­ter der Pan­zer­kup­pel der Raum­ab­wehr­fes­tung lag die größ­te un­ter­mar­sia­ni­sche Stadt, die wir bis­her nur zu ei­nem win­zi­gen Teil er­forscht hat­ten.
    Top­thar war zu groß und zu aus­ge­dehnt, um von et­wa zwölf­hun­dert Män­nern in we­ni­gen Mo­na­ten er­faßt zu wer­den. Auf uns war­te­te ei­ne un­ge­heu­re Ar­beit. Wenn die Sied­lun­gen auf dem Mond schon rät­sel­haft und be­ängs­ti­gend wa­ren, so er­war­te­ten uns hier noch grö­ße­re Über­ra­schun­gen.
    Auf den Bild­schir­men un­se­res Mar­s­kreu­zers flim­mer­te der röt­lich-brau­ne Sand. Wir be­fan­den uns na­he der Äqua­tor­ge­gend. Der Mars­som­mer hat­te be­gon­nen. Wir ma­ßen Au­ßen­tem­pe­ra­tu­ren von plus 10,3 Grad Cel­si­us.
    Nun, das wa­ren al­te Be­grif­fe. Wir wuß­ten auch, daß es wäh­rend der Nacht sehr kalt sein wür­de. Un­se­re Sta­ti­on hat­te Durch­schnitts­wer­te von mi­nus 21 Grad Cel­si­us er­mit­telt. Die Tem­pe­ra­tu­ren wa­ren aus­ge­spro­chen ex­trem, was ein­mal mit der grö­ße­ren Son­nenent­fer­nung des Pla­ne­ten und zum an­de­ren mit der ge­rin­gen Dich­te sei­ner At­mo­sphä­re zu­sam­men­hing.
    Im­mer­hin konn­te der Mensch hier le­ben. Druck­an­zü­ge wa­ren nicht er­for­der­lich, da der pla­ne­ta­ri­sche Luft­druck noch aus­reich­te, um kör­per­li­che Schä­den zu ver­hin­dern. Ei­ne war­me Spe­zi­al­klei­dung war je­doch eben­so er­for­der­lich wie ein Atem­ge­rät. Der ge­rin­ge Sau­er­stoff­ge­halt der dün­nen Mar­sat­mo­sphä­re konn­te un­se­re Lun­gen nicht be­frie­di­gen. Das war viel­leicht un­se­re größ­te Schwie­rig­keit. Da­ge­gen wirk­te die Gra­vi­ta­ti­on mit ei­nem Wert von 0,37 im Ver­hält­nis zum Erd­wert »1« an­ge­nehm.
    Wir hat­ten schon vor ei­ner Stun­de be­gon­nen, den In­nen­druck des Kreu­zers zu sen­ken. Er ent­sprach nun ir­disch-ti­be­ti­schen Ver­hält­nis­sen. Es war, als hät­ten wir einen et­wa vier­tau­send Me­ter ho­hen Berg auf Ter­ra er­klom­men.
    Wir hat­ten gut dar­auf rea­giert. Die At­mung mach­te uns klei­ne Schwie­rig­kei­ten, da wir die­sen Zu­stand be­reits beim Trai­ning in den Test­kam­mern der GWA si­mu­liert hat­ten. Nur grö­ße­re An­stren­gun­gen mach­ten sich be­merk­bar. Nor­ma­ler­wei­se hät­ten wir schon Atem­ge­rä­te tra­gen müs­sen.
    Auf den Bild­schir­men der Au­ßen­bord­auf­nah­me fun­kel­te die Pan­zer­kup­pel der Raum­fes­tung. Dicht da­vor ruh­ten ei­ni­ge pfeil­för­mi­ge Ge­bil­de, bei de­nen es sich nur um un­se­re spe­zi­ell ent­wi­ckel­ten Mars-Lan­dungs­boo­te han­deln konn­te.
    Die großen Trans­por­ter um­flo­gen in en­gen Kreis­bah­nen den vier­ten Pla­ne­ten. Sie konn­ten in­fol­ge ih­rer Ske­lett­bau­wei­se nicht in die Luft­hül­le des Mars ein­tau­chen. Der Ver­kehr zwi­schen den großen Schif­fen und dem Stütz­punkt wur­de mit den klei­nen, ae­ro­dy­na­misch ge­form­ten Lan­dungs­boo­ten

Weitere Kostenlose Bücher