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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ein­ge­schleppt hat­ten.
    Wir hat­ten ei­ne Teil­lö­sung ge­fun­den. TS-19 konn­te er­mit­teln, daß die­se Sol­da­ten zu ei­nem Strei­fen­kom­man­do ge­hört hat­ten. Bei ei­ner der aus­ge­dehn­ten Fahr­ten in die wei­te­re Um­ge­bung des al­ten Raum­ha­fens muß­ten die Leu­te ge­faßt und in­fi­ziert wor­den sein.
    Mit der Er­kennt­nis ließ sich aber auch nichts an­fan­gen. Wir wa­ren »aus­ge­brannt«, wie sich die ZBV-Agen­ten der GWA aus­drück­ten, wenn sich ih­re Mög­lich­kei­ten er­schöpft hat­ten.
    Für uns gab es nur noch ei­ne Lö­sung, die aber mit je­der ver­strei­chen­den Stun­de in end­lo­se­re Fer­nen zu rücken schi­en. Wir muß­ten dar­auf hof­fen, daß sich die Frem­den von selbst mel­de­ten. Nur so konn­ten wir zum er­sehn­ten Er­folg kom­men; nur so konn­ten wir her­aus­fin­den, wo die­se Bur­schen zu su­chen wa­ren.
    Was nütz­ten uns un­se­re Waf­fen und un­se­re fä­hi­gen Män­ner, wenn sich kei­ne An­griffs­punk­te bo­ten! Un­se­re Ge­duld wur­de auf ei­ne har­te Pro­be ge­stellt. Ich durf­te gar nicht an die ver­zwei­fel­te Si­tua­ti­on auf der Er­de den­ken, wenn ich nicht ei­ne Ner­ven­kri­se her­auf­be­schwö­ren woll­te.
     
    Han­ni­bal saß in ei­ner Ecke des großen Raum­es, des­sen Ein­rich­tung fremd und ver­wir­rend war. Die fla­chen Lie­gen kann­ten wir be­reits vom Mond her. Das dif­fu­se Licht der strah­len­den Wän­de er­laub­te na­he­zu kei­ne Schat­ten­bil­dung. Wenn die wech­seln­den Farb­tö­ne auf mar­sia­ni­sche Ge­mü­ter be­ru­hi­gend und ent­span­nend ge­wirkt hat­ten, so gin­gen sie uns auf die Ner­ven. Wir wa­ren eben an­ders­ge­ar­tet. Wir wa­ren Men­schen, und wir konn­ten nicht aus un­se­rer Haut her­aus.
    Die »Licht­schal­ter« hat­ten wir zwar ge­fun­den; aber wie man das wech­sel­haf­te Leuch­ten be­sei­ti­gen oder we­nigs­tens mil­dern konn­te, das wuß­ten wir na­tür­lich wie­der ein­mal nicht.
    Es war wie ein Hohn des Schick­sals, daß un­se­re Leu­te mü­he­voll her­an­trans­por­tier­te Atom­re­ak­to­ren zur Strom­ver­sor­gung auf­ge­stellt hat­ten, ob­wohl es in der Raum­fes­tung Ener­gie­sta­tio­nen gab, über die un­se­re Atom­phy­si­ker je­doch nur rat­los stau­nen konn­ten. Wir hat­ten so­gar un­se­re ei­ge­nen Ka­bel­ver­bin­dun­gen ge­legt und ei­ne se­pa­ra­te Kli­ma­sta­ti­on ge­schaf­fen. Um das zu er­mög­li­chen, hat­ten wir ei­ni­ge hun­dert kost­spie­li­ge Trans­port­flü­ge zum Mars aus­füh­ren müs­sen.
    Die Iro­nie be­stand dar­in, daß es hier al­les gab, was den­ken­de We­sen un­se­rer Art zum Le­ben be­nö­tig­ten. Wir konn­ten nur nichts da­mit an­fan­gen.
    So kam es, daß wir nur einen win­zi­gen Teil der Fes­tung be­setzt hat­ten. Wenn wir die durch Schleu­sen ab­ge­rie­gel­ten Räu­me ver­lie­ßen, muß­ten wir be­reits Luft­ver­dich­ter tra­gen. Ich konn­te es in­fol­ge der un­kla­ren Ver­hält­nis­se nicht ein­mal wa­gen, den De­ne­ber zur Hil­fe­leis­tung in die Raum­ab­wehr­fes­tung zu brin­gen. Für ihn wä­re es ei­ne Klei­nig­keit ge­we­sen, die ta­del­los er­hal­te­nen An­la­gen zu ak­ti­vie­ren. Es gab zu vie­le wach­sa­me Au­gen, dar­un­ter sol­che von Leu­ten, die den Emp­fän­ger im Ge­hirn tru­gen.
    So al­so sah un­ser hoff­nungs­voll be­gon­ne­ner Ein­satz aus.
    »Zehn Ta­ge, vier­zehn Stun­den und vier Mi­nu­ten«, mein­te Han­ni­bal hei­ser. Sei­ne Au­gen ver­folg­ten wie ge­bannt die Zei­ger der Spe­zial­uhr für mar­sia­ni­sche Ver­hält­nis­se. »So lan­ge sind wir schon in die­sem Fuchs­bau ein­ge­sperrt. Nichts rührt sich, nichts regt sich, nie­mand mel­det sich. Kein Teu­fels­ding un­ter­nimmt den Ver­such, sich mit uns ›De­ne­bern‹ in Ver­bin­dung zu set­zen, um uns ›Su­per­in­tel­li­gen­zen‹ viel­leicht auf sei­ne Sei­te zu brin­gen.«
    »Hal­te ge­fäl­ligst den Mund«, sag­te ich un­wirsch. »Wir ha­ben ein Ab­kom­men ge­trof­fen, den­ke ich. Nie­mand re­det über die La­ge.«
    »Bis heu­te ha­be ich mich dar­an ge­hal­ten, jetzt nicht mehr«, er­klär­te der Klei­ne ka­te­go­risch. Er hat­te einen Teil sei­nes Hu­mors ver­lo­ren. Wenn Cap­tain Utan

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