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Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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noch zö­gern?«
    »Sie ver­mu­ten viel«, kam die vor­sich­ti­ge Ant­wort. Mei­ne Hal­tung wur­de noch stei­fer.
    »Ich ver­mu­te über­haupt nichts, ich weiß es! Ich ha­be es bis­her un­ter­las­sen, die mensch­li­chen Pri­mi­tiv­lin­ge über die wah­re Ur­sa­che der so­ge­nann­ten Mars­seu­che auf­zu­klä­ren. Na­tür­lich ist das nicht un­ser Werk. Auf Mars be­fin­det sich kein Stütz­punkt mei­nes Vol­kes. Ich bin mir dar­über klar, daß die Krank­heit von Ih­nen, un­se­ren Schü­lern, ver­ur­sacht wur­de. Ich ver­lan­ge von Ih­nen, daß Sie uns so­fort aus die­sem Raum be­frei­en. Wes­halb re­den Sie so lan­ge? Un­ter­schät­zen Sie nicht die Wach­sam­keit der GWA-Leu­te. Han­deln Sie end­lich. Wir ha­ben lan­ge ge­nug auf Ihr Ein­grei­fen ge­war­tet.«
    »Wer sind Sie?« Die Wor­te ka­men mo­no­ton aus Need­les Mund.
    »Coat­la, Be­fehls­ha­ber der Drit­ten De­neb-Raum­flot­te im Ring­be­reich der As­te­roi­den. Sie stan­den wäh­rend des Großen Krie­ges un­ter mei­nem Be­fehl!«
    Das war ei­ne un­ver­schäm­te, äu­ßerst ge­wag­te Lü­ge. Wenn der ech­te Coat­la die Un­wahr­heit ge­sagt hat­te, war es aus.
    Der De­ne­ber hat­te aber nicht ge­lo­gen!
    »Wir ken­nen den Na­men aus sehr al­ten Be­rich­ten. Sind Sie be­reit, Ihr Wis­sen und Kön­nen in un­se­re Diens­te zu stel­len?«
    Ich woll­te spon­tan be­ja­hen, ver­führt von dem Tri­umph, um schnells­tens in di­rek­ten Kon­takt mit die­sen Un­ge­heu­ern zu kom­men. Es war wie­der mein In­stinkt, der mich da­von ab­hielt.
    So run­zel­te ich nur die Stirn und ent­geg­ne­te mit schar­fer Stim­me:
    »Sie ver­ges­sen, wen Sie vor sich ha­ben. Ich schät­ze Ih­re In­tel­li­genz hö­her ein als die der Men­schen. Den­noch wer­den Sie mit mir Kom­pro­mis­se zu schlie­ßen ha­ben. Ich kann Ih­nen au­gen­blick­lich nur zu­si­chern, daß ich an ei­ner Zu­sam­men­ar­beit mit Ih­nen in­ter­es­siert bin. Wir kön­nen ver­han­deln. Ich will Ih­nen zu­sa­gen, daß ich ge­willt bin, Sie aus dem Skla­ven­ver­hält­nis zu ent­las­sen.«
    Ich hör­te ein lei­ses, wü­ten­des Zi­schen. Han­ni­bal er­laub­te sich ein kaum er­kenn­ba­res Lä­cheln. Man­zos Au­gen blie­ben ru­hig. Da wuß­te ich, daß die Ant­wort ge­nau rich­tig ge­we­sen war. Sie ent­sprach un­be­dingt der Men­ta­li­tät ei­nes De­ne­bers.
    »Ent­schei­den Sie sich«, for­der­te ich noch schär­fer. »Oder wol­len Sie, daß ich von den ir­di­schen Pri­mi­tiv­lin­gen ge­zwun­gen wer­de, wei­ter­hin das Wis­sen mei­nes Vol­kes preis­zu­ge­ben? Wir müs­sen über­le­ben, so oder so. Zö­gern Sie nicht mehr. Was ist nun?«
    Es dau­er­te ei­ni­ge Se­kun­den, bis Need­le die Waf­fe senk­te.
    »Wir sind be­reit. Fol­gen Sie den von uns ein­ge­setz­ten Wäch­tern. Leis­ten Sie kei­nen Wi­der­stand. Den­ken Sie nicht an Ver­rat. Wir ha­ben Sie je­der­zeit un­ter Kon­trol­le.«
    »Sie re­den wie Ih­re bar­ba­ri­schen Vor­fah­ren, de­nen wir als Leh­rer dienten«, höhn­te ich in ei­si­ger Ab­wehr. »Ha­ben Sie das Den­ken noch im­mer nicht ge­lernt? An wen soll­te ich Sie ver­ra­ten? Ha­ben Sie we­nigs­tens die Über­wa­chungs­ge­rä­te der GWA ab­schal­ten las­sen? In die­sem Raum gibt es zwei ver­steck­te Ton­bild-Auf­nah­men. Ha­ben Sie dar­an ge­dacht? Wenn nicht, brau­chen wir nicht län­ger zu re­den.«
    Han­ni­bal schwitz­te Blut. Er blick­te zur De­cke em­por, wo tat­säch­lich zwei Über­wa­chungs­ge­rä­te in­stal­liert wa­ren. Da­bei han­del­te es sich aber nur um die er­kenn­ba­ren Ein­hei­ten. Na­tür­lich hat­ten wir noch für an­de­re Scher­ze die­ser Art ge­sorgt.
    So wuß­te ich ge­nau, daß TS-19 schon fie­bernd hin­ter dem Spe­zial­emp­fän­ger saß. Un­ser Zim­mer wur­de lau­fend über­wacht. Wir hat­ten nichts ver­säumt, kei­ne Mög­lich­keit aus­ge­las­sen. Nur mei­ne Ant­wor­ten paß­ten nicht in den al­ten Plan.
    »Sie sind ab­ge­schal­tet wor­den. Im Wach­zim­mer be­fin­det sich ei­ner un­se­rer Be­ob­ach­ter. Be­ei­len Sie sich. Wir ha­ben kei­ne Zeit mehr.«
    Die drei an­de­ren Män­ner wur­den ak­tiv. Sie ge­hör­ten zu den sie­ben Be­ein­fluß­ten, die Man­zo längst

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