Vorsicht Niemandsland
erkannt hatte. Sie schleppten aus dem Dunkel des Schleusenraumes unsere Luftverdichter herbei. Sogar an Manzos übergroßes Spezialgerät hatten sie gedacht.
Ich befürchtete, man könnte mir meine Freude anmerken. Fast hilfeflehend sah ich auf den Mutanten, der aber ruhig blieb. Das war das vereinbarte Zeichen für einen glatten Verlauf der Affäre.
Wir schnallten die Tornister um und schalteten die Verdichter ein. Die Strombänke waren voll geladen.
Taly und Hannibal hatten ihre vorgeschriebenen Handgriffe längst ausgeführt. Unsere knallgelben Kombinationen waren bei weitem nicht so harmlos wie sie aussahen!
Manzos unmerkliche Schaltung erfolgte, als ich die Schleuse betrat. Ich glaubte das Pfeifen des automatischen Peilsenders zu hören. Natürlich war das reine Einbildung. Die Sup-Ultra-Wellen-Geräte der GWA verursachten keine Geräusche. Nach unserem fundierten Wissen war es der venusischen Technik auch nicht möglich, diese übergeordneten Frequenzen zu empfangen. Eine Abhörgefahr war nahezu ausgeschlossen. Ein geringer Unsicherheitsfaktor bestand natürlich. Aber ohne Risiken war noch kein GWA-Unternehmen abgelaufen. Manzos telepathische Gaben konnten nicht eingesetzt werden. Die Zellverformer waren selbst natürliche Telepathen. Deshalb hatten wir auf mechanische Nachrichtenmittel zurückgreifen müssen.
Im hermetisch abgeschlossenen Marskreuzer hatten jetzt schon die Spezialempfänger angesprochen. Kenonewe und Tronsskij waren bereits damit beschäftigt, die Dreipunktpeilung zu kontrollieren. Unsere vollautomatischen Peilzeichen-Empfänger waren längst im roten Sand des Mars installiert worden.
Zur weiteren genauen Feststellung unseres Weges hatten wir aber noch ein zweites, garantiert unfehlbares Mittel gefunden. Unsere Infrarot-Spätorter konnten noch Wärmeabdrücke ermitteln, die bis zu fünf Stunden vor der Aufnahme von den Händen oder Füßen eines Menschen erzeugt worden waren. Die Wärmeabdruck-Fotografie war eine uralte Erfindung, die wir bis zur Vollendung weiterentwickelt hatten.
Alle Bodenstellen, die wir mit unseren Füßen berührten, wurden mit einer leuchtenden Infrarot-Druckspur versehen. Die ultrahochfrequente Laser-Verstärkung der Spuren erlaubte die klare Ortung von Abdrücken, die sich durch Temperaturschwankungen von nur ein Millionstel Grad vom umliegenden Gestein unterschieden.
Wir waren in der Tat hervorragend ausgerüstet! Taly kämpfte um ihre Beherrschung, als sich die äußere Schleuse öffnete. Die beiden im Gang postierten Soldaten lebten nicht mehr. Sie lagen reglos am Boden, die Atemmasken noch immer auf den Gesichtern.
Der Einsatz hatte erste Opfer gefordert.
Die drei Männer in Needles Begleitung waren zwar geistig abgeschaltet, aber es handelte sich um hochqualifizierte Spezialisten. Sie huschten auseinander, kontrollierten die nächsten Querverbindungen und gaben erst dann den Weg frei.
»Rasch, die Wachablösung kommt bald«, klang es dumpf unter Needles Atemmaske hervor. »Hier entlang.«
So verließen wir unverhofft unser zur Qual gewordenes Quartier. Die langen Gänge der Festung waren mir bekannt. Es verwunderte mich auch nicht, daß der Weg sofort nach unten führte; immer tiefer in die Eingeweide des von zahllosen Kernexplosionen eingeebneten Planeten.
Hinter der nächsten Hauptschleuse lag einer der großen Gravitationsaufzüge. Das waren mechanische Einheiten, die wir nicht beherrschen konnten, weil es uns in erster Linie an der erforderlichen Energie fehlte. Für uns waren die
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