Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vorsicht Niemandsland

Vorsicht Niemandsland

Titel: Vorsicht Niemandsland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Fü­ßen ab und glit­ten senk­recht nach un­ten. An den Schacht­wän­den husch­ten die Sym­bo­le für die ein­zel­nen Stock­wer­ke vor­bei. Die­ser An­ti­grav-Lift reich­te bis zum Bo­den der Fes­tung hin­ab. Dort la­gen die Zen­tra­len und al­ten Kom­man­do­räu­me. Oben wa­ren lo­gi­scher­wei­se nur die Ab­wehr­waf­fen mon­tiert.
    Ich sah be­sorgt zu Ta­ly hin­über. Sie schweb­te oh­ne Schwie­rig­kei­ten nach un­ten. Man­zo hielt sich an ih­rer Sei­te. Hin­ter uns folg­ten die vier Wäch­ter.
    Das Heu­len und Pfei­fen der Alarm­an­la­ge wur­de bald un­hör­bar. Uns emp­fing nur noch das ge­heim­nis­vol­le Wis­pern ei­nes rät­sel­haf­ten Kraft­fel­des.
    Ehe wir die letz­te Soh­le des Schach­tes er­reich­ten, wuß­te ich, daß TS-19 ge­han­delt hat­te. Nur vier Mi­nu­ten nach un­se­rem Ver­schwin­den hat­te er ge­nau nach Plan den Alarm aus­ge­löst. Jetzt wa­ren un­se­re vor­be­rei­te­ten Ein­satz­kom­man­dos schon mit den In­fra-Spä­tor­tungs­ge­rä­ten auf dem Weg.
    Da­zu ka­men die Peil­funk­zei­chen aus Man­zos Hö­cker. Wenn jetzt al­les glatt ver­lief, konn­te der Er­folg des lang­wie­ri­gen Ein­sat­zes nur noch ei­ne Fra­ge von we­ni­gen Stun­den sein!
    Ich war nicht ge­willt, auch nur ei­ne Se­kun­de län­ger als un­be­dingt not­wen­dig zu war­ten. Da­für wa­ren auf der Er­de zu vie­le Men­schen er­krankt. Wir ver­füg­ten über wir­kungs­vol­le Waf­fen. Wahr­schein­lich brauch­ten wir un­se­re Leu­te über­haupt nicht. Das kam je­doch auf die je­wei­li­gen Ver­hält­nis­se an. Auf al­le Fäl­le hat­ten wir nach bei­den Rich­tun­gen Vor­sor­ge ge­trof­fen.
    Wir lan­de­ten auf dem un­ters­ten Punkt des An­tischach­tes und stie­ßen uns in die Schleu­se hin­ein, wo uns die Schwer­kraft kurz­fris­tig in har­te und schmerz­haf­te Knie­beu­gen zwang.
    Es durf­te kei­ne Ver­sa­ger ge­ben, und es gab auch kei­ne. Ei­ne Aus­nah­me bil­de­te nur die Tat­sa­che, daß uns die vier be­ein­fluß­ten Män­ner mit ei­nem stoi­schen Lä­cheln in die Waf­fen­mün­dun­gen bli­cken lie­ßen.
    »Was soll das?« frag­te Han­ni­bal scharf.
    Die Mün­dun­gen ruck­ten noch hö­her.
     
     

12.
     
    »Ge­nau un­ter­su­chen!« hat­te das »Ding« ge­sagt, das äu­ßer­lich wie ein Mensch aus­sah. So­gar wie ein in der wis­sen­schaft­li­chen Welt sehr be­kann­ter Mensch!
    Als ich be­merkt hat­te, daß die­ses We­sen trotz der dün­nen Luft kei­nen Luft­ver­dich­ter be­nutz­te und den­noch le­ben konn­te, wuß­te ich, daß der ita­lie­ni­sche Bak­te­rio­lo­ge Dr. Gui­do Ta­ra­bo­chia tot war.
    Das, was da vor mir stand, sah zwar aus wie Dr. Ta­ra­bo­chia, aber er war es nicht. Man hat­te sei­nen Kör­per über­nom­men und ihn bis zur letz­ten Zel­le ko­piert. So war nicht et­wa ei­ne sym­bio­ti­sche Le­bens­form ent­stan­den, son­dern ei­ne ech­te, stoff­li­che Ko­pie des Ge­sam­t­or­ga­nis­mus. Da­mit ver­steck­ten sich die frem­den Zel­len in der Form ex­akt nach­ge­ahm­ter Stoff­ver­bin­dun­gen hin­ter den mensch­li­chen Zel­len. Frü­her hat­ten die Mons­tren ver­sucht, in die­ser Form auf der Er­de ein­zu­si­ckern. Wir hat­ten dann je­doch ein Ver­fah­ren ent­wi­ckelt, mit dem sie leicht er­kannt wer­den konn­ten.
    Nun, die­ses We­sen leg­te kei­nen Wert auf be­son­de­re Tar­nung. Es gab sich als Ver­form­ter zu er­ken­nen.
    Man hat­te uns ab­ge­tas­tet und so gründ­lich un­ter­sucht, daß ich froh war, in mei­ner gel­ben Kom­bi­na­ti­on kei­ne ver­steck­ten Ta­schen zu ha­ben. Un­se­re Spe­zi­al­aus­rüs­tung be­fand sich in Man­zos Hö­cker. Die kris­tal­li­schen Ab­son­de­run­gen un­se­rer Schu­he wa­ren so klein, daß man sie nur mi­kro­sko­pisch fest­stel­len konn­te.
    Un­se­re Luft­ver­dich­ter fan­den kaum Be­ach­tung. Die Ge­rä­te er­schie­nen zu nor­mal und zu zweck­ge­fun­den, um ver­däch­tig zu wir­ken. Den­noch ent­hiel­ten sie ei­ne Spe­zi­al­ein­la­ge, de­ren Ent­de­ckung uns teu­er zu ste­hen ge­kom­men wä­re. Wir stell­ten wie­der ein­mal fest, daß es der ir­di­sche Geist mit dem me­ta­bo­li­schen Ver­stand der Un­ge­heu­er auf­neh­men konn­te. Wir wa­ren

Weitere Kostenlose Bücher