Vorsicht Niemandsland
gerichtet.
Wir erfaßten die Szene mit einem Blick. Im gleichen Augenblick fuhr das so menschlich aussehende Ding herum. Ein schrilles Miauen brach aus dem verzerrten Mund hervor. Eine Hand fuhr nach oben. Ein bleistiftdünnes Etwas glänzte im hellen Licht.
Wir schossen gleichzeitig.
Die Laser-Strahlen besaßen eine so intensive Helligkeit, daß sie trotz der trichterförmigen Blenden auf unseren Mündungen schmerzhaft in die Augen stachen. Sie waren nahezu lautlos und lichtschnell!
Ich hörte das Toben des Getroffenen. Ein Blitz löste sich aus seiner seltsamen Waffe. Er fuhr gegen die Decke, wo das Material etwas zerbröckelte.
Ich schoß nochmals mit sekundenlanger Impulsgebung. Das Ding brach in sich zusammen.
Manzo hatte tadellos gearbeitet. Der Beeinflußte legte sich soeben zum Schlaf nieder.
»Zur Seite, Molmer«, brüllte ich durch das Inferno. »Weg vom Tisch. Taly, laufen Sie!«
Wir hetzten nach vorn, fort aus der dürftigen Deckung der Türpfosten. Sieben schwerfällige Monstren – alle bewaffnet – stießen dieses helle Miauen aus. Es waren nichtmenschliche Geräusche.
Jetzt schoß auch Manzo. Wir hatten die Laser auf Dauerbeschuß geschaltet. In der blendenden Glut wölbten sich die kompakten Zellverbindungen auf, aber sie wollten unter den haarfeinen Thermostrahlen, mit denen nur kleine Durchschüsse zu erzielen waren, nicht sterben. Sie brachen auseinander, verformten sich und flossen unter Ausscheidung der total verbrannten Teile wieder zusammen.
Hannibal schrie laut und gellend. Einer der seltsamen Blitze war dicht vor seinen fast ungeschützten Beinen eingeschlagen. Er konnte sie plötzlich nicht mehr bewegen. Dennoch schoß er weiter auf die Kreaturen, die man anscheinend nicht handlungsunfähig machen konnte.
Manzo kam auf die gleiche Idee wie ich. Fast zur selben Zeit. Ehe ich noch den ersten Schuß aus dem schweren, unhandlichen Säurewerfer löste, hörte ich den dumpfen, krachenden Schlag seiner Waffe.
Das daumenstarke Geschoß explodierte im Ziel, wo es einen grünlichen, fein zerstäubenden Säureschleier entwickelte. Wir schossen so lange in rasender Folge, bis die Gegenwehr erlosch.
Es wurde still in dem von ätzenden Dünsten erfüllten Raum.
Hustend, mit brennender Kehle schrie ich:
»Kommen Sie her, bringen Sie den Wächter mit. Er schläft. Pater Fernando, hier spricht Major HC-9. Ich gab Ihnen die Starterlaubnis. Ist bei Ihnen alles okay?«
Molmer tauchte aus dem Dunst auf. Er schluchzte wie ein Kind. Taly stützte ihn mit kräftigen Armen. Pater Fernando trug den schlafenden Soldaten, als hätte er ein Kind auf den Armen. Auch jetzt hatte der stille Mann seine Ruhe nicht verloren. Er lächelte sogar.
Hustend zogen wir uns in den kleineren Raum zurück. Manzo stand in Sprechfunkverbindung mit TS-19, der jeden Augenblick erscheinen mußte.
Taly brach plötzlich weinend zusammen. Ihre schönen Haare waren geschoren. Ich sah sie hilflos an. Hannibal stöhnte unter starken Schmerzen. Seine Beine waren noch immer gelähmt.
»Das geht vorüber«, sagte der Pater. »Beruhigen Sie sich, mein Freund. Es dauert nicht lange. Eine vorübergehende, allerdings sehr schmerzhafte Lähmung der Nerven. Ich kenne das. Ich habe es auch durchgemacht. Seien Sie ruhig. Sie haben Ihre Pflicht getan.«
Manzo wachte mit schußbereiter Säurewaffe vor der Tür. Ab und zu hörte ich das dumpfe Krachen des Werfers.
Bebend und wie zerschlagen stand ich vor dem Pater. Sein Griff nach meinem Arm ließ mich in meinem Gestammel verstummen.
»Es ist alles gut«, erklärte er besänftigend. »Machen Sie sich keine Sorgen, HC-9! Ich konnte leider nicht verhindern, daß ich Ihre Stimme
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