Vorsicht Niemandsland
haben uns und nur uns gesucht. Geben Sie es zu!«
Pater Fernando war für den Bruchteil einer Sekunde wie erstarrt. Jetzt brannte es in seinen großen Augen. Ich durfte ihm kein Zeichen geben, nicht das allerkleinste! Sein Bewußtseinsinhalt lag offen vor den Monstren. Profeß Fernando konnte einfach nicht eingeweiht werden.
Als ich zu sprechen begann, war es zu spät.
Der Geistliche zuckte unmerklich zusammen. Er hatte meine Stimme erkannt! Wahrscheinlich nicht bewußt, aber sie mußte in ihm Erinnerungen geweckt haben.
Das Monstrum fuhr sofort herum. Pater Fernando wurde blaß. Er schien sich verzweifelt zu bemühen, die parapsychischen Gewalten abzuwehren. Dann ließ das Ding von ihm ab.
»Ich wußte es«, sagte es wesentlich ruhiger. »Er kennt Ihre Stimme. Er hat sie schon gehört. Sie kennen sich.«
»Sie sind verrückt«, wies ich ihn ab. »Ich habe diesen Primitivling noch nie gesehen.«
In der offenen Tür tauchte der letzte Beeinflußte auf. Auch er trieb einen Menschen mit Waffengewalt vor sich her.
Ich erkannte Dr. Molmer auf den ersten Blick. Er wirkte jünger als er war. Die dünnen, hellblonden Haare waren nicht zu übersehen.
»Dr. Molmer«, erklärte das Monstrum in Tarabochias Gestalt. »Ein menschlicher Arzt mit guten Fähigkeiten. Sie werden feststellen, ob diese Leute Menschen sind oder nicht.«
»Wer sind Sie?« fragte der Chirurg gepreßt. »Was wird hier gespielt?«
»Fragen Sie nicht nach den Ursachen, üben Sie sich in Geduld, mein Freund«, warf Pater Fernando gedämpft ein. »Es wird so kommen, wie es kommen muß. Doch eines ist gewiß. Selbstherrlichkeit wird nicht ungesühnt bleiben.«
Er nickte zu dem wütend zischenden Monstrum hinüber. Dr. Molmer senkte den Blick. Die plötzlich vortretenden Männer ließen mich zusammenfahren. Sie hatten lautlos Befehle erhalten.
»Zurück«, sagte Needle eisig. »Sie, der Kleine und der Hühne, zurücktreten!«
Dann hörte ich Taly aufstöhnen. Ich sah ihre entsetzt aufgerissenen Augen und bemerkte auch die klammernden Griffe der beiden starken, kerngesunden Männer. Sie konnte sich nicht dagegen wehren.
»Ich nehme an, daß diese Person in Ihrem Kreis die unwichtigste ist«, erklärte das Monstrum ironisch. »Sie hat noch kein Wort gesprochen. Wir werden an ihr feststellen, ob Sie Menschen oder tatsächlich Deneber sind. Das Gehirn eines Denebers unterscheidet sich schon rein äußerlich von dem eines Menschen. Dr. Molmer wird den Schädel öffnen. Haben wir uns getäuscht, werden wir willig zu Ihren Diensten sein. Sind Sie damit einverstanden, Coatla?«
»Nein«, fuhr ich auf. »Wir sind die Letzten meines Volkes. Niemand darf gefährdet werden.«
»Es tut mir leid. Dr. Molmer ist geschickt. Die Öffnung der Schädeldecke ist harmlos. Er wird keinen Gehirneingriff vornehmen, sondern nur nachsehen.«
Grelle Mündungsblitze stachen in meine Augen. Das Peitschen der Schüsse löste sich im Knallen explodierender Geschosse auf. Manzos sprungbereiter Körper taumelte zurück. Dicht neben ihm schlugen die Projektile in die Wände. Major Needle hatte sehr genau geschossen.
»Das war eine Warnung«, lautete die Erklärung. »Sie haben sich ruhig zu verhalten.«
Taly ließ keinen Ton hören, als sie aus dem Raum geschleift wurde. Dr. Molmer ging ebenfalls. Die Monstren schoben sich durch die Tür.
Needle und zwei Beeinflußte blieben zurück. Auf jeden von uns war eine Mündung gerichtet. Wir hatten keine Chance.
Der vierte Beeinflußte kehrte nicht zurück.
Ehe auch Pater Fernando fortgebracht wurde, sagte er gefaßt:
»Wer immer Sie sind, verzagen Sie nicht. Die Gerechten werden unter guter Obhut sein.«
Ich sah ihm bebend nach. Vielleicht wußte er
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