Vorsicht Niemandsland
Außerdem gab ich einige Schilderungen aus dem Großen Krieg, die nur ein denebischer Offizier in hoher Stellung wissen konnte.
Manzos Augen funkelten bösartig. Die Wesen standen untereinander in einer lebhaften telepathischen Verbindung.
Ich unterbrach das stumme Zwiegespräch und führte mit eiskalter Logik an, weshalb wir Deneber sein müßten. Ich vergaß nichts, auch Manzos Gestalt nicht.
»Das haben wir längst durchdiskutiert. Einiges spricht für Sie«, gab Tarabochia widerwillig zu. »Wäre es nicht so, hätte ich Sie nicht abgeholt. Ich traue Ihnen dennoch nicht. Ich kenne die Menschen, denn ich war auf dem dritten Planeten, als unsere Station von der GWA vernichtet wurde. Mir gelang jedoch die Flucht. Sie haben bei Ihrem jetzigen Spiel etwas übersehen!«
»Sie haben nicht viel gelernt«, wich ich kühl aus. »Kein Mensch hätte den Marskreuzer fliegen können. Wenn Sie das nicht einsehen, kann ich Ihnen nicht helfen.«
In die farblosen Massen der anderen Verformer kam Bewegung. Das als Tarabochia getarnte Ding schien mit seiner Meinung allein zu stehen. Wahrscheinlich war das bisher unser Glück gewesen. Unsere Vorarbeit bewährte sich nun doch!
Manzo fuhr plötzlich zusammen. Ich ahnte, daß die Monstren einen telepathischen Befehl abgestrahlt hatten. War das mit unserem sogenannten »Fehler« in Verbindung zu bringen?
Die breite Schiebetür an der rechten Wand glitt auf. Ich blickte in einen hellerleuchteten Raum. Er war riesengroß, angefüllt mit fremdartigen Maschinen und Geräten. Alles war peinlich sauber.
Major Needle erschien mit zwei anderen Beeinflußten. Ihre Waffenmündungen waren auf einen hochgewachsenen, schlanken Mann gerichtet. Er trug die kleidsame Kombination des Internationalen Marskommandos. Was ihn von den Soldaten grundsätzlich unterschied, war das kleine, silberne Kreuz auf der Brust.
Pater Fernando war sehr ruhig, ausgeglichen und gelassen. Sein stilles Lächeln besaß er immer noch, vordringlich aber seine leuchtenden, stumm forschenden Augen, mit denen er die gesamte GWA besiegt hatte. Er war noch hagerer geworden, dieser erste kosmische Missionar.
Wir hatten mit seinem Erscheinen rechnen müssen. Dennoch versetzte es mir einen Schock, ihn so plötzlich auftauchen zu sehen. Es war der Mann »mit den guten Augen«, wie wir ihn genannt hatten.
Profeß Fernando neigte in seiner stillen Art den Kopf. Er musterte uns eingehend. In dem asketischen Gesicht bewegte sich kein Muskel.
»Sie kennen sich?« geiferte das Monstrum. »Sie kennen diese Männer? Sprechen Sie!«
»Nein, tut mir leid«, lächelte Pater Fernando. »Warum fragen Sie, wenn es in Ihrer Macht liegt, meinen Geistesinhalt zu kontrollieren? Sie wissen, daß ich diese Leute nicht kenne. Guten Tag«, fügte er hinzu. Seine Augen schienen sich in mein Innerstes zu bohren.
Das Ding in Tarabochias Körper fuhr herum. Ich sah in ein zuckendes Gesicht.
»Das ist ein Diener Ihres Gottes«, zischte das Monstrum.
»Es ist auch dein Gott«, warf Pater Fernando zurückhaltend ein.
»Er nennt sich Pater Fernando«, erklärte der Verformer. »Wir faßten ihn, als er eine Funknachricht an die GWA absetzte. Wir kennen den Wortlaut. Damit erhielten Sie fundierte Grunddaten. Sie verfielen auf die Idee, als Deneber auf dem Mars zu erscheinen. Ich kenne Ihre Taktik. Sie wissen längst, daß die Seuche von uns verursacht wurde. Alle Maßnahmen der mit dem Marskreuzer angekommenen GWA-Truppen waren Täuschung. Sie haben angeblich nach einer denebischen Zentrale gesucht. Alles Lüge, alles Tarnung nach Ihrer bewährten Methode. Sie sind Menschen mit besonderen Fähigkeiten! Sie
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