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Vorstadtkrokodile 3 - Freunde für immer

Vorstadtkrokodile 3 - Freunde für immer

Titel: Vorstadtkrokodile 3 - Freunde für immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Richtung Gefängnis. Und bevor er sichs versah, baumelte er auch schon wieder mitten über dem Hof der JVA .
    Kremers hatte inzwischen Alarm geschlagen. Sire nen heulten. Hunde bellten. Andere Wärter erschienen. Sie postierten sich unten auf dem Hof und starrten zu Hannes hoch, der sich nun gar nicht mehr wie James Bond fühlte.
    »Da oben, da hängt er«, sagte Kremers und nahm Hannes mit seiner Taschenlampe ins Visier.
    Auch Direktor Hartmann war von dem Lärm wach geworden und trat nun zu den Wärtern hinzu. Er musterte Hannes im Schein der Lampe und erkannte ihn sofort wieder.
    »Wusste ich’s doch – ein weiterer Ausbruchversuch.« Er wandte sich direkt an Hannes. »Schäm dich. So zu tun, als wäre euer Freund krank – wenn wirklich mal was Ernstes ist, wird dir so schnell keiner mehr glauben.«
    »Aber es stimmt wirklich«, beteuerte Hannes. »Frank braucht Dennis’ Leber …«
    Aber Hartmann glaubte ihm kein Wort. »Mir kommen gleich die Tränen, du Lügner.«
    Vom Dach gegenüber hatten Peter und Jenny alles beobachtet. Sie fühlten sich hundeelend. Als plötzlich der verdammte Antennenmast nachgab, hatten sie mit vereinten Kräften versucht, das Absacken des Seils zu verhindern. Doch vergebens. Jetzt konnten sie nur hilflos zusehen, wie die Wärter Hannes aus seiner misslichen Lage befreiten und abführten.
    Dennis und Kevin dagegen hätten noch eine Chance gehabt und ihre Haut retten können. Doch als Dennis einfiel, dass es sicher besser für sie wäre, zu ihrer Zelle zurückzukehren, warteten schon drei Wärter vor der Tür der Bibliothek auf sie.
    »Wo soll’s denn hingehen, meine Herren?«
    Eine schwere Tür fiel ins Schloss. Und Hannes saß in einer Zelle. Allein.
    Er hörte, wie die Schritte der Wärter sich entfernten. Dann ging das Licht aus. Hannes hatte keine Ahnung, wie er die Nacht überstehen sollte. Eingesperrt, allein mit seiner Angst und der bitteren Verzweiflung darüber, dass ihr todsicherer Plan am Ende doch gescheitert war. So wie es aussah, hatte Frank keine Chance zu überleben. Und ausgerechnet er, Hannes, hatte es vermasselt.
    Noch niemals zuvor in seinem Leben hatte er sich so einsam gefühlt. Einsam und zugleich ohnmächtig. Er wusste nicht, was schlimmer war: dieses quälende Einsamkeitsgefühl oder die absolute Hilflosigkeit. Wenn nur Maria bei ihm wäre. Maria …
    … Hannes, dachte Maria, als Max behutsam ihre Hand nahm. Sie saßen zusammen im Kino und natürlich hätte sie damit rechnen müssen. Immerhin war der Vorschlag, sich einen Film anzuschauen, von ihr gekommen. Da war es nur logisch, dass er sich einbildete, bei ihr landen zu können.
    Langsam zog sie ihre Hand weg. Max’ fragender Blick kreuzte sich mit ihrem Lass-mich-in-Ruhe-Blick. Sie unterstrich ihre Ablehnung noch mit einem leichten Kopfschütteln.
    Max schien sauer zu sein. Vielleicht war er auch verletzt. Er starrte stur geradeaus auf die Leinwand. Maria rutschte tief in ihren Sitz und wünschte sich Hannes neben sich.
    Nein, ein Vergnügen würde dieser Abend mit Max ganz gewiss nicht werden. Und wie würde er enden?

17
    Frank lag in seinem Bett auf der Intensivstation und dämmerte vor sich hin. Sein Vater hatte fast den ganzen Tag bei ihm gesessen. Jetzt schlief er auf einem Stuhl neben ihm.
    Komisch, dachte Frank, sie hatten sich nicht viel zu sagen und trotzdem waren sie sich seit seinem Unfall irgendwie nähergekommen. Er seufzte.
    Auf einmal sprang die Tür auf, und Frank hörte, wie jemand ins Zimmer stürzte.
    Wer kam denn so spät noch zu Besuch? Frank schlug die Augen auf.
    »Olli!!! Was machst du denn hier?«
    »Hi. Als ich gehört habe, was passiert ist, hab ich den Urlaub abgebrochen und bin sofort hergekommen. Mannomann, du siehst aber nicht gut aus.« Olli musterte seinen Freund besorgt.
    »Das ist wegen meiner kaputten Leber«, erklärte Frank sachlich, doch schon im nächsten Moment platzte es aus ihm heraus: »Olli, ich hab solche Angst …«
    Hannes lag auf der harten Gefängnispritsche. Durch das vergitterte Fenster sah er den Mond und wünschte sich einen Himmel ohne Gitter.
    Er wusste nicht, wie lange er schon eingesperrt war. Eine Stunde? Ein halbes Leben? Wieder legte sich das Selbstmitleid auf ihn wie ein schwerer Mantel. Seine Gedanken kreisten um Frank. Er fühlte sich so unendlich schuldig. Dabei behaupteten Erwachsene doch immer, dass es für alles eine Lösung gab.
    Plötzlich ging das Licht auf dem Gang an. Hannes hörte Schritte. Direktor Hartmann, der ihn zu einem

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