Vorstadtkrokodile 3 - Freunde für immer
Krankenhaus standen.
»So, und jetzt rette deinen Kumpel«, sagte Maria.
Hannes’ Lächeln verwandelte sich in ein Strahlen.
»Mach ich«, versprach er und lief los.
Maria sah ihm nach. Ein Blick in ihr leuchtendes Gesicht genügte, um zu erkennen, wie verknallt sie immer noch in Hannes war.
Im Speisesaal der JVA waren alle Tische besetzt. Schließlich wurde man ja nicht alle Tage von einem berühmten Fernsehkoch bekocht.
Vier Häftlinge schoben Rollwagen zu den Tischen. Auf jedem der Wagen stand eine große Schüssel, gefüllt mit einer leckeren Suppe, einer Eigenkreation von Horst Lichter. So glaubten jedenfalls die Häftlinge.
Auch Kevin war zum Tischdienst eingeteilt worden. Genau wie die Krokodile es mit Max verabredet hatten.
Als er Dennis’ Tisch erreicht hatte, schöpfte er seinem Kumpel eine großzügige Portion auf den Teller.
Jorgo und Horst Lichter standen währenddessen in der Küchentür und schauten gespannt zu. Würde der Plan aufgehen? Oder roch Dennis vorher, dass etwas im Busch oder besser gesagt in der Suppe war? Eine vitaminreiche Zutat, die er auf keinen Fall essen durfte?
Bis jetzt sah es nicht so aus. Dennis tauchte den Löffel in die Suppe und führte ihn zum Mund.
»Ey!«
Ein Mithäftling versetzte Dennis plötzlich einen Stoß, sodass dieser seine Suppe verschüttete. Er blickte auf. Was wollte der Typ von ihm? Wer im Gefängnis überleben wollte, musste entweder unterwürfig sein wie Kevin oder sich keine Frechheiten gefallen lassen. Dennis zog es vor, nicht das Opfer zu sein.
»Gibt’s ’n Problem?«, fragte er daher mit einem drohenden Unterton in der Stimme.
»Hast du nicht neulich deinen Nachtisch nach mir geworfen?« Das war natürlich keine Frage, auf die er eine Antwort erwartete, sondern eine eindeutige Kampfansage an Dennis.
»Kann sein«, antwortete der.
Und ehe er sichs versah, fegte der Typ mit einer Handbewegung seine Suppe vom Tisch.
Jorgo hatte alles mitangesehen, fassungslos und wütend. Dabei hatte er wirklich einen erstklassigen Koch abgegeben. War nun die ganze Mühe umsonst gewesen?
»Mist!«, fluchte er.
»Uups«, sagte der Suppenvernichter. »Jetzt hast du ja gar nichts zu essen mehr!«
Dennis fand, sie hatten genug geredet, und antwortete stattdessen mit einer Kopfnuss. Der Typ taumelte nach hinten. Bevor er fiel, entwand Dennis ihm seinen Teller.
»Na na, sieht so aus, als hättest du nicht aufgegessen«, sagte er. »Du weißt doch, dann wird das Wetter schlecht! Warte, ich helf dir …«
Und in einem einzigen Zug kippte er die Suppe in sich hinein. Nichts, aber auch keinen einzigen Tropfen ließ er übrig. Verächtlich warf er den Teller auf den Boden. Ein klarer Sieg für Dennis. Doch als Dennis sich umdrehte, blieb ihm die Luft weg. Er griff sich an den Hals.
»Aaaaargh …«
Röchelnd krachte Dennis gegen einen der Tische. Wasser! Schnell! Er grapschte nach einem Glas, wollte daraus trinken, aber sein Gesicht war bereits so gewaltig angeschwollen, dass er keinen Schluck zu sich nehmen konnte.
Auch Max hatte den Vorfall beobachtet. Jetzt eilte er beflissen zu Dennis. Sein Walkie-Talkie hielt er schon in der Hand. Rasche Hilfe war angesagt.
»Ich brauch hier Unterstützung, ein Insasse hat einen Kollaps!«, bat er.
Da tauchte plötzlich Direktor Hartmann im Speisesaal auf.
»Was ist hier los?«, wollte er wissen, als er Dennis hilflos am Boden liegen sah.
»Gefangener Steffenhagen hat einen allergischen Schock«, gab Max in dienstlichem Tonfall Auskunft.
Doch Hartmann war skeptisch. War das nicht wieder nur ein hinterhältiger Versuch von Dennis, um aus dem Gefängnis zu entkommen? Dieser Steffenhagen schien wohl niemals aufzugeben.
»Glaub ich nicht«, erklärte er daher trocken.
Dann schaute er sich Dennis doch etwas genauer an. Sicher war sicher. Dennis’ Gesicht war knallrot und aufgequollen. Dazu kamen unzählige Pusteln, die an einen Streuselkuchen erinnerten. Und er röchelte so erbärmlich, dass es selbst den hartherzigsten und misstrauischsten Menschen wie Hartmann erweichen musste.
»Na gut, vielleicht doch«, gab er schließlich zu.
»Ich brauch sofort das Antihistamin, müsste im Erste-Hilfe-Schrank sein«, drängte Max.
Dagegen konnte Hartmann nichts einwenden. Einer der anderen Wärter sprang herbei und öffnete den Medikamentenschrank. Doch dort fand er nur eine gähnende Leere vor.
»Hier ist nichts«, sagte der Wärter überflüssigerweise.
Für Max war das natürlich keine Überraschung. Es sah ganz
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