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Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes

Titel: Vorzeitsaga 01 - Im Zeichen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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biß die Zähne zusammen und starrte ins Leere.
    »Wir alle begleiten dich hinauf zum Heiligen Volk der Sterne.« Der der schreit nickte ernst. »Aber vergiß nicht, es liegt nichts Gutes in …«
    »Nimmst du dich Lachender Sonnenscheins an? Machst du sie zu deiner Nebenfrau? Sorgst du für mein Kind?«
    Der der schreit wagte keine Einwände, sondern nickte. »Ja. Du und ich, wir haben eine lange Zeit zusammen verbracht. Gemeinsam jagten wir Mammuts. Wir retteten einander das Leben. Ich tue für dich, was du auch für mich tun würdest. Ich nehme Lachender Sonnenschein zur Frau. Dein Kind wird wie mein eigen Fleisch und Blut sein.«
    Singender Wolf starrte auf seine Hände. »Vielleicht erfahre ich die Wahrheit über die beiden Brüder.
    Einer von beiden muß recht haben.«
    Schweigend kaute Lachender Sonnenschein auf der Unterlippe. In ihren Augen lag Entsetzen.
    Tanzende Füchsin nahm ihre Hand und drückte sie fest.
    »Und vielleicht«, stöhnte Sonnenschein, »findest du heraus, daß Reiher recht hatte mit dem, was sie über dich sagte.«

KAPITEL 31
    Singender Wolf schlich wachsam durch den grauen Morgendunst. Er blickte über den Rand der Felsenterrasse hinunter auf die sandige Ebene. Dort befand sich das Lager der Anderen. Die Zelte säumten das Ufer des breiten Flusses, dessen leises Rauschen in der Stille der Morgendämmerung deutlich zu ihm herüberklang. Er warf einen Blick über die Schulter auf Rabenjäger. In den Augen des Kriegers brannte eine leidenschaftliche Flamme. Er erweckte den Eindruck, als könne er sie alle durch einen geheimnisvollen Zauber töten. Zwei Kinder schon vor den Erwachsenen auf den Beinen huschten zwischen den Zelten der Anderen hin und her. Gelächter schallte durch die kalte Luft.
    Eine trostlose Leere breitete sich in Singender Wolf aus.
    Sie würden Kinder töten?
    Dort unten trat gerade ein Mann aus seinem Zelt. Gähnend reckte er sich und sah hinüber zum Horizont. Im Osten flammten rote und orangefarbene Lichtbänder auf.
    »Fertig?« flüsterte Rabenjäger und machte sich bereit zum Sprung über die steile Felsklippe.
    Die jungen Männer nickten gleichzeitig und leckten sich nervös die trockenen Lippen. Singender Wolfs Herz krampfte sich hilflos zusammen.
    »Los!«
    Rabenjäger stieß einen markerschütternden Kriegsruf aus, sprang über die Klippe und stürmte in das Lager der Anderen. Die Krieger seines Volkes steigerten sich in eine rasende Wut und schrien laut ihren Haß hinaus.
    Singender Wolf folgte Treffender Blitz in eine dunkle Behausung. Voller Entsetzen beobachtete er, wie der Freund den Speer hob und ihn wie einen Spieß in die Kehlen alter Leute bohrte, die sich mit den neugeborenen Babys auf dem Schoß in einer Ecke zusammengekauert hatten.
    Wie gelähmt blieb er stehen. Treffender Blitz stieß ihn rücksichtslos beiseite, lief geduckt aus dem Zelt und drang in das nächste ein. Singender Wolf drehte es den Magen um, als er auf das Gemetzel starrte. Blicklose Augen stierten ihn an. Der Geruch des Blutes erfüllte ihn mit Grausen.
    »Komm schon!« schrie ihn Treffender Blitz von draußen an.
    Unsicher ging er hinaus in den kalten Morgen. Krampfhaft schluckend versuchte er, seiner Übelkeit Herr zu werden. Aus den Augenwinkeln nahm er rechts eine rasche Bewegung wahr. Ein Krieger der Anderen schleuderte seinen Speer nach ihm. Das Wurfgeschoß schlitzte seinen Unterarm auf.
    Instinktiv warf sich Singender Wolf auf die Seite und bohrte seinen Speer in den Hals des Mannes. Der Andere fiel brüllend zu Boden. Sein Schrei war eine Mischung aus Angst und unbändigem Haß.
    Verstört rannte Singender Wolf durch das Lager, sprang über Leichen und stieß verängstigte Frauen und Kinder beiseite, die verzweifelt zu fliehen versuchten. Wehgeschrei gellte durch den Morgen.
    Er erspähte Rabenjäger und stolperte keuchend in seine Richtung. Ihr Anführer hatte die Bewohner eines Zeltes im Schlaf überrascht. Vom Schlaf noch benommene Männer versuchten, zu ihren Waffen zu kriechen. In diesem Augenblick existierte nur noch Schreien und Weinen auf der Welt.
    Ein kleiner Junge, kaum drei Jahre alt, krabbelte weinend unter einer Decke hervor. Die Tränen hinterließen Streifen auf seinem schmutzigen Gesicht. Rabenjäger rief: »Packt ihn! Wenn er erwachsen wird, tötet er uns!«
    Treffender Blitz lief los, erwischte den Jungen am Knöchel und zerrte ihn vollends unter der Decke hervor. Der Kleine kämpfte heldenmütig, brüllte vor Grauen und schlug seinem Peiniger mit den

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