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Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
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Umstand, den
    wir begrüßen sollten.« Janeway übernahm die Führung und
    schritt durch den Tunnel.
    Der Korridor sah völlig anders aus als die an Bord der
    Voyager. Die Wände waren gewölbt, und es fehlten
    Übergangsstellen zwischen ihnen, der Decke und dem Boden.
    Zusammen bildeten sie ein Ovoid. Einige wenige Kristalle
    ragten aus der Decke, aber es ging kein Licht von ihnen aus.
    Alles wirkte wie… das Innere einer Felsenhöhle oder eines
    aufgegebenen Stollens.
    Auf halbem Weg durch den Tunnel erreichten sie eine Nische
    mit einer Tafel weit oben. Janeway kletterte an der Wand
    empor, benutzte die dortigen Kristalle wie Trittsteine oder
    Stufen einer exotischen Treppe. Als ihr Helmlicht auf die Tafel
    fiel, sahen die beiden unten stehenden Männer, daß es sich um
    eine schematische Darstellung des Schiffes handelte. Aus dieser
    Entfernung ließ sich kaum feststellen, welche Bereiche mit
    ›Brücke‹ oder ›Maschinenraum‹ identifiziert werden konnten,
    doch wichtiger war, daß sie nun einen Hinweis auf ihren
    Aufenthaltsort bekamen.
    Inmitten der blauen und orangefarbenen Flächen zeigte sich
    ein weißer Punkt, der vermutlich die gegenwärtige Position der
    Einsatzgruppe verdeutlichte. Selbst wenn es möglich gewesen
    wäre, den ganzen Sinn der Darstellung zu erfassen: Angesichts
    der großen Öffnung in einer Flanke des Raumers stimmte die
    aktuelle Konfiguration nicht mehr mit diesen Angaben überein.
    Trotzdem konnte Janeway zumindest einen allgemeinen
    Überblick gewinnen.
    Sie kletterte wieder herunter, wählte eine der Vorwölbungen
    an der Wand und berührte sie, woraufhin sich der Zugang eines
    weiteren Korridors öffnete. Er bot mehr Licht und wirkte besser
    erhalten als jener, der sie zum Holodeck gebracht hatte. An der
    einen Seite des Bodens zog sich eine lange Reihe aus
    bernsteinfarbenen Vorsprüngen entlang. Hier gab es mehr
    Kristalle. Einige von ihnen erweckten den Eindruck, zerbrochen
    und geborsten zu sein. Rosarotes und grünes Licht glühte in
    ihnen; hier und dort zeigte sich auch ein weißes Schimmern, das
    am Rand purpurne Tönungen gewann.
    Paris setzte sich nun an die Spitze und entdeckte mehrere
    Türen. Er berührte sie vorsichtig, und zwei von ihnen öffneten
    sich. Die anderen waren zwar unverriegelt, aber ihr
    Öffnungsmechanismus funktionierte nicht mehr.
    Die erste Tür führte in ein kleines Zimmer mit nur wenigen
    Vorsprüngen. Paris griff nach einigen, doch nur ein oder zwei
    reagierten auf den Kontakt, indem mattes Licht in ihnen
    erschien.
    Der zweite Raum erwies sich als wesentlich größer. Paris warf
    nur einen flüchtigen Blick hinein und rief die anderen. Dann
    drehte er sich um und betrat die Kammer. Sofort wurde es hell:
    Strahlender Glanz ging von den Kristallen an der Decke aus und
    flackerte auf eine inzwischen schon vertraute Weise.
    Plötzlich deutete Janeway zur Mitte des Raums und ging in die
    entsprechende Richtung. Paris drehte sich um, sah eine
    zerfranste Decke mit komplizierten Mustern. Und darauf lag…
    eine Leiche. Vier Meter lang war sie, ausgestattet mit sechs
    Gliedmaßen. In dem seltsamen Licht wirkte die Haut grau und
    grün, doch Janeway wußte nicht, ob es sich dabei um die
    tatsächliche Hautfarbe dieser Geschöpfe handelte. Vielleicht
    hatte der Tod sie verändert.
    Sie betrachtete das Gesicht, das keine Ähnlichkeit mit dem
    eines Menschen aufwies, aber recht ausdrucksvoll war. Nirgends
    zeigten sich Haare, und die geschlossenen Augen bildeten nur
    zwei schmale Schlitze. Janeway glaubte, Intelligenz in den
    erstarrten Zügen zu erkennen. Sie erinnerte sich an die
    Dinosaurier-Hologramme, mit denen sie als Kind gespielt hatte:
    zu groß und wie Hände dargestellte Klauen, ein fröhliches
    Lächeln in den Echsenmienen. Doch dieses Wesen lächelte
    nicht. Die Kommandantin stellte sich vor, wie der lippenlose
    Mund einst gelacht hatte. Die hohen Wangenknochen und das
    Kinn… Irgend etwas darin brachte vornehme Eleganz zum
    Ausdruck.
    »Gefroren«, sagte Janeway und blickte noch immer auf den
    Leichnam hinab. »Die niedrige Temperatur hat das Verwesen
    verhindert.«
    »Was mag die Todesursache gewesen sein?« fragte Tom Paris.
    »Die Kälte? Dieses Geschöpf wirkt wie aufgebahrt. Und der
    Körper weist keine sichtbaren Verletzungen auf.«
    Harry Kim betrachtete die Anzeigen des Tricorders. »Ich kann
    nicht feststellen, wodurch dieser Fremde ums Leben kam. Wenn
    wir mehr über ihn herausfinden wollen, müssen wir ihn zur
    Voyager

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