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Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
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bereit,
    irgendwelche Einwände zuzulassen.
    Was B’Elanna durchaus zu schätzen wußte. Es gefiel ihr, daß
    der Holo-Arzt so sehr um Kims Wohlergehen besorgt war. Es
    ärgerte sie noch immer sehr, daß Harry nicht besser auf sich acht gegeben hatte, und gleichzeitig war sie sehr besorgt um ihn –
    was sie sich natürlich nicht eingestand.
    Sie mochte Harry. Nun, an Bord der Voyager gab es
    niemanden, der ihn nicht mochte. Aber B’Elanna respektierte auch seine Fähigkeiten und griff häufig auf seine Hilfe zurück,
    obwohl er überhaupt nicht zur technischen Abteilung gehörte.
    Er hatte sich so oft bereit erklärt, ihr zu helfen, daß sie einen engen Mitarbeiter in ihm sah. Sie brauchte ihn. Und er arbeitete gern im Maschinenraum. In seiner Freizeit befaßte er sich mit
    einigen Spezialprojekten, so als sei das sein Hobby.
    Torres hoffte insgeheim, ihn irgendwann einmal in einen
    echten Techniker zu verwandeln. Er hatte das richtige Gespür
    dafür, noch mehr als Lieutenant Carey, in dem B’Elanna
    inzwischen einen guten Kollegen und ausgezeichneten
    Verwalter sah. Nur als Techniker war er eher durchschnittlich.
    Harry hingegen… Er hatte genau das richtige
    Fingerspitzengefühl. Rein intuitiv wußte er, wie bestimmte
    Dinge funktionieren sollten. Und es fehlte ihm auch nicht an
    mathematischem Geschick.
    Aber ganz gleich, wie dringend sie ihn jetzt brauchte – der
    Doktor bestand darauf, ihn auch weiterhin zu behandeln.
    »Es geht ihm schon viel besser«, erklang Kes’ sanfte Stimme
    in der Nähe.
    B’Elanna drehte ruckartig den Kopf. Sie hatte die junge
    Ocampa gar nicht bemerkt, ließ sich nun von ihr zum Korridor
    führen.
    Kes reichte ihr den Tricorder. »Ich glaube, Sie haben das hier
    vergessen«, sagte sie und lächelte. »Es ist gut, daß Sie
    gekommen sind. Ihr Besuch hat Harrys Genesung ein wenig
    beschleunigt. Er weiß nun, daß wichtige Arbeit auf ihn wartet,
    was bestimmt den Wunsch in ihm weckt, möglichst bald in der
    Lage zu sein, Ihnen zu helfen. Sicher langweilt er sich jetzt nicht mehr. Patienten leiden sehr schnell an Langeweile.«
    »Warum sagen Sie mir das?« fragte Torres. Sie fand Kes’
    sanfte Art verwirrend.
    »Damit Sie folgendes wissen: Harry ist derzeit nicht in der
    Verfassung, konkrete Beiträge zu leisten, aber wenn sich sein
    Zustand verbessert… Dann ist er imstande, über das Problem
    nachzudenken und die von Ihnen erzielten Fortschritte
    mitzuverfolgen. Selbst wenn er auch weiterhin das Bett hüten
    muß: In ein oder zwei Tagen dürfte er fähig sein, im
    Programmcode nach Fehlern Ausschau zu halten.«
    B’Elanna versuchte, zwischen den verbalen Zeilen zu lesen.
    Ihrer Meinung nach lief es auf folgendes hinaus: Am
    kommenden Tag konnte Kim wieder arbeiten. Sie mußten es nur
    anders nennen, und er durfte die Krankenstation nicht verlassen.
    Damit gab sich Torres zunächst zufrieden.
    Sie wünschte sich, daß Kes die Dinge beim Namen nannte und
    sich nicht immer auf Anspielungen beschränkte. Sie gehörte
    eben zu den Heiler-Typen, die körperliche und geistige
    Gesundheit für das wichtigste Ziel im Leben hielten.
    Eine derartige Einstellung fand B’Elanna Torres völlig
    rätselhaft. Ihrer Ansicht nach war es die vordringlichste Aufgabe von Besatzungsmitgliedern, dafür zu sorgen, daß an Bord des
    Raumschiffs alles einwandfrei funktionierte. Daß die
    Triebwerke über genug Energie verfügten und das energetische
    Niveau des Warpkerns stabil blieb, daß alle Bordsysteme volles
    Funktionspotential besaßen. B’Elanna konnte sich nicht
    vorstellen, daß irgend etwas diesen Dingen gegenüber Vorrang
    haben sollte.
    Auf dem Rückweg zum Maschinenraum fragte sie sich,
    warum sie die aktuelle Situation als so frustrierend empfand. Sie hatte Schlimmeres erlebt, es sogar auf eine sonderbare Art und
    Weise genossen, sich den Herausforderungen von Notfall-
    Reparaturen zu stellen oder plötzliche Veränderungen der
    Konfiguration vorzunehmen, um damit neuen Bedingungen
    gerecht zu werden.
    Doch diesmal verabscheute sie, was geschah. Sie konnte den
    Fehler nicht beheben, die betroffenen Systeme nicht einmal
    richtig untersuchen. Genau dort lag das eigentliche Problem.
    Der Computer gehörte nicht direkt zu ihrem Fachgebiet. Wenn
    es um ihn ging, mußte sie sich auf jemand anders verlassen, und
    so etwas behagte ihr nicht.
    In diesem besonderen Fall mußte sie die Dienste von Daphne
    Mandel in Anspruch nehmen.
    Sie war intelligent, zugegeben, vielleicht sogar genial. Aber in

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