Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
Vom Netzwerk:
und müßte nicht dauernd an das Stechen in meiner Seite
    denken. Und ich könnte mir heiße Zwiebelsoße für dieses Ding
    holen. Haben Sie die Möglichkeit, mir eine scharfe Soße fürs
    Abendessen zu beschaffen?«
    Kes überlegte. »Wenn Sie sich jetzt hinlegen und einige
    Stunden schlafen… Dann versuche ich, eine scharfe Soße
    aufzutreiben. Oder zumindest irgendeine Soße.«
    Harry Kim dachte darüber nach, seufzte, stand auf und kehrte
    zu seinem Medo-Bett mit alle den Sensoren und Displays
    zurück. Er mußte zugeben, daß er müde war. Das Sitzen erwies
    sich als ziemlich große Anstrengung. Eigentlich kein Wunder:
    Er hatte das Bett zum erstenmal verlassen dürfen.
    Doch sein Stolz verbot ihm, der Ocampa seine Erschöpfung
    einzugestehen. Und die Langeweile setzte ihm tatsächlich arg
    zu.
    Im Halbschlaf lag er unter der Decke und wußte nicht, wieviel
    Zeit verstrichen war, als jemand neben dem Bett flüsterte: »He,
    Harry, alter Knabe, wachen Sie auf. Sonst werde ich erwischt
    und rausgeworfen.«
    »Schon wieder?« erwiderte Kim mit undeutlicher Stimme. Er
    entsann sich an einen seltsamen Traum, in dem er zusammen
    mit B’Elanna das fremde Schiff besucht hatte. Einige andere
    Erinnerungsfragmente zeigten ihm Tom Paris, Tuvok und
    Captain Janeway. Jetzt fragte er sich, ob jene Szenen wirklich
    auf einen Traum zurückgingen oder vielleicht in der
    Wirklichkeit wurzelten.
    »Ich habe Ihnen etwas mitgebracht«, flüsterte die Stimme.
    Langsam öffnete Harry die Augen, und es dauerte einige
    Sekunden, bis er Tom Paris erkannte. Der Besucher hob einen in
    Folie gewickelten Gegenstand.
    »Hier, nehmen Sie, bevor uns der Doktor erwischt«, raunte
    Paris. »Das sind heiße Maderlion-Knödel mit Tla-Soße und
    einer doppelten Portion vulkanischem Mokka, besonders süß.«
    Harry riß die Augen auf und fühlte sich plötzlich hellwach.
    »Vulkanischer Mokka? Maderlion-Knödel?« brachte er hervor.
    Er hoffte inständig, daß dies kein Traum war, daß er nicht
    erwachte, um von Kes zu hören, es gäbe keine pikante Soße.
    Seit Monaten hatte er keine Maderlion-Knödel mehr gegessen,
    seit der Entscheidung, seine Replikatorrationen für nützlichere
    Dinge zu verwenden, beziehungsweise für Speisen, die weniger
    Replikatorenergie verbrauchten. »Woher haben Sie das?«
    Paris lächelte. »Ich dachte mir, Sie könnten vielleicht eine
    kleine Aufmunterung vertragen, etwas, das Ihre Rekonvaleszenz
    beschleunigt. Damit Sie dabei helfen können, die Sache mit dem
    Computer in Ordnung zu bringen. An Bord der Voyager gibt es nur zwei Personen, die sich gut genug mit Betriebssystemen
    auskennen, um diese Aufgabe zu erledigen: Sie und die
    komische Daphne Mandel.«
    »Eine schwierige Sache«, kommentierte Kim. »Aber Mandel
    kommt damit gut zurecht. Ab und zu habe ich Gelegenheit, ihr
    bei der Arbeit zuzusehen.«
    »Ja, sie kommt tatsächlich gut zurecht, aber ›gut‹ allein genügt nicht. Und es dauert zu lange. Der Captain hat eine Besprechung
    anberaumt, die in zwei Stunden beginnt. Dabei erörtern wir das
    Logbuch, das Sie vor der Explosion in Ihren Tricorder kopiert
    haben. Erinnern Sie sich?«
    »Natürlich erinnere ich mich.«
    »Nun, ich dachte, Sie sind vielleicht an dem Inhalt jenes
    Logbuchs interessiert. Wenn Sie möchten, gebe ich Ihnen einen
    Überblick – während Sie die Knödel essen.«
    »Aber…«, begann Harry.
    »Sie können die Dinger nicht verstecken«, sagte Paris.
    »Man würde sie Ihnen wegnehmen. Und das wäre wirklich
    schade, weil ich zwei Tagesrationen verwendet habe, um sie zu
    replizieren.«
    Kim zögerte nicht mehr, öffnete das Paket und starrte auf die
    warmen Knödel in der dicken Soße hinab. Zwei oder drei
    Sekunden lang hielt er vergeblich nach einer Gabel Ausschau.
    Es widerstrebte ihm, mit den Fingern zu essen, aber in diesem
    Fall blieb ihm keine Wahl – er war viel zu hungrig.
    »Uns steht jetzt eine Textversion des Logbuchs zur
    Verfügung«, erläuterte Paris, während Kim aß. »Im großen und
    ganzen läuft es auf folgendes hinaus: Das Schiff, dem wir einen
    Besuch abstatteten, hatte die gleichen Probleme wie wir. Die
    Lebensmittel der Fremden verdarben immer schneller, und der
    Antrieb funktionierte nicht mehr. Darüber hinaus ignorierte der
    Computer alle Navigationsdaten. Die besten Programmierer
    wurden auf das Problem angesetzt und gewannen den Eindruck,
    es mit einer Art Computervirus zu tun zu haben. Aber sie
    konnten sich nicht erklären, wie ein fremdes Etwas, das

Weitere Kostenlose Bücher