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Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
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weiß nicht, wie
    lange es dem Doktor noch gelingt, ihn unter Beobachtung zu
    halten. Wenn wir ihn beauftragen, Mandels Arbeit
    fortzusetzen… Er könnte ein Prioritätsterminal der
    Krankenstation benutzen, um den Programmcode zu
    untersuchen. Und gleichzeitig bliebe er an einem Ort, wo er
    jederzeit medizinische Hilfe empfangen kann.«
    Captain Janeway lächelte. »Es geht Harry also bereits gut
    genug, um ein ungeduldiger Patient zu sein? Das freut mich.
    Und ja, nehmen Sie Fähnrich Mandel mit. Wegtreten.«
    17
    »Ich kann jetzt nicht fort«, teilte Fähnrich Mandel Chakotay mit.
    »Ich bin damit beschäftigt, die Instruktionen zu eliminieren, die uns hier festhalten. Das dürfte wichtiger sein als irgendwelche
    Einsätze außerhalb des Schiffes.«
    Daphne Mandel blieb in ihrem Sessel vor der Konsole sitzen,
    sah nicht einmal von den Programmzeilen auf, die vor ihr über
    den Schirm scrollten. Sie ignorierte den Ersten Offizier und war vollkommen auf ihre Tätigkeit konzentriert, schien gar nicht zu
    bemerken, daß Janeways Stellvertreter noch immer neben ihr
    stand.
    Chakotay war so verblüfft, daß er fast das Tablett mit den
    Keksen fallen gelassen hätte, die er als Friedensgeschenk
    mitgebracht hatte. Kein Wunder, daß Tuvok bereit gewesen war,
    Mandel für eine cardassianische Agentin zu halten. Obwohl…
    Ein Agent hätte darauf geachtet, sich angemessen zu verhalten.
    Selbst im Maquis war Chakotay nie jemandem begegnet, der
    sich durch einen solchen Mangel an Respekt und eine derartige
    Disziplinlosigkeit auszeichnete. Er lehnte es ab, so etwas zu
    tolerieren.
    »Fähnrich Mandel, Sie gehören zu Starfleet und können sich
    nicht einfach mit dem Hinweis herausreden, Sie hätten derzeit
    zu tun. Sie werden die Einsatzgruppe zum fremden Schiff
    begleiten, weil man dort Ihre speziellen Computerkenntnisse
    benötigt. Fähnrich Kim setzt hier Ihre Arbeit fort, wozu er
    durchaus in der Lage sein dürfte – immerhin haben Sie die
    Parameter klar definiert.«
    »Ich dachte, er liegt im Sterben«, erwiderte Mandel
    verdrießlich.
    »Er ist auf dem Wege der Besserung. Um ganz ehrlich zu sein:
    Wenn es ihm besser ginge, würde ich ihn mitnehmen und nicht
    Sie. Er kennt nicht nur den Computer, den es zu untersuchen
    gilt, sondern er weiß auch, wie man sich benimmt.« Chakotay
    achtete darauf, nicht die Stimme zu heben. Trotzdem war der
    Ärger in seinen Worten unüberhörbar. »Aber es geht ihm noch
    nicht gut genug, um die Krankenstation zu verlassen. Derzeit
    kann er nicht in einem Schutzanzug durch ein fremdes
    Raumschiff wandern und versuchen, die Daten eines fremden
    Computers in seinen Tricorder zu kopieren. Sie hingegen sind dazu sehr wohl imstande.«
    Chakotay wies nicht darauf hin, daß ihm auch Harry Kims
    Gesellschaft lieber gewesen wäre. Zu gern hätte er einen entsprechenden Hinweis hinzugefügt, doch jahrelange Disziplin
    und die Erfahrungen als Kommandant ermöglichten es ihm, der
    Versuchung zu widerstehen.
    Fähnrich Mandel weckte Zorn in ihm. Vermutlich regten sich
    alle über sie auf. Das mochte der Grund sein, warum sie zur
    Abteilung Stellarkartographie gehörte – dort brauchte sie nur
    selten mit anderen Personen zusammenzuarbeiten.
    In Hinsicht auf den neuen externen Einsatz hatte Chakotay
    kein gutes Gefühl. Unbehagen regte sich in ihm, und der größte
    Teil davon stammte aus seinem eigenen emotionalen Kosmos.
    Mandels soziale Fähigkeiten ließen sehr zu wünschen übrig,
    aber an ihrer fachlichen Kompetenz konnte kein Zweifel
    bestehen. Was auch für die anderen Mitglieder des Einsatzteams
    galt. Es war eine gute Gruppe. Sie brachen auf, um eine Technik
    zu finden, mit der die Voyager heimkehren konnte – nachdem die fremden Instruktionen im Betriebssystem nicht mehr Antrieb
    und Navigation blockierten. Sie brachen auf, um…
    … allein zu sein, für immer. Niemand verstand, und alle
    blieben in kalter Finsternis gefangen. Allein, allein, allein. Auf der Suche nach Leben und Wärme, um immer wieder auf
    Ablehnung zu stoßen. Warum gab es niemanden, der ihn liebte?
    Immer allein zu sein…
    Schluß damit! dachte Chakotay. Es waren nicht seine eigenen Gedanken, sondern die des fremden Wesens.
    Er wußte es genau, doch das hinderte ihn nicht daran, auch
    weiterhin die Worte in seinem Kopf zu hören.
    Ich gehe auf sie ein, ich gebe ihnen das, was sie sich
    wünschen. Ja, ich gebe es ihnen, aber sie hassen mich. Wie sehr ich mir Gesellschaft wünsche, wie sehr, wie sehr! Ich kann es

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