Voyager 008 - Cybersong
vergleichbar waren, die wir
gesehen haben«, fügte Tom Paris hinzu. »Was auch immer
dahintersteckt: Es paßt das Erscheinungsbild den jeweiligen
Erfordernissen an.«
»Wer ein fremdes Computersystem einfach so übernehmen
kann, sollte keine Schwierigkeiten damit haben, Holodeck-
Programme für entsprechende holographische Projektionen zu
modifizieren«, meinte Chakotay.
»Wir sind also mit einer Lebensform konfrontiert, die einen
Computer übernehmen und seinen Betriebssystem einen eigenen
Programmcode hinzufügen kann«, sagte Janeway. »Sie bringt
das zustande, ohne einen Translator oder ein anderes
Übersetzungsmodul zu verwenden. Jedenfalls konnten sich die
›Engel‹ auch ohne ein solches Gerät mit uns verständigen. Wie
dem auch sei: Wir wissen nicht, wo sich das fremde Etwas
befindet, von dem diese Aktivitäten ausgehen. Bei den Wracks
zeigen unsere Bioindikatoren überhaupt keine Lebensformen
an.«
»Die Frage ist, ob wir den Anzeigen unserer Instrumente
vertrauen dürfen«, erwiderte Tuvok. »Die Basisprogramme
unseres Computers wurden verändert. Wir wissen nicht, ob auch
noch andere Bereiche betroffen sind. Unter den gegebenen
Umständen sollten wir davon ausgehen, daß sich dort draußen in
der Tachyonenwolke ein Wesen vor uns verbirgt.«
»Wir müssen es finden und identifizieren«, sagte Kes ruhig.
»Nein«, widersprach Torres. »Wir müssen den fremden Code
aus dem Betriebssystem unseres Computers entfernen – um
anschließend von hier zu verschwinden.«
»Ohne uns um die Falle zu kümmern?« fragte die Ocampa.
»Sie könnte noch weitere Schiffe nach uns anlocken.«
»Unsere Aufgabe besteht nicht darin, die Galaxis von allen
Bösewichtern zu befreien«, sagte Paris. »Obwohl wir in diesem
Fall vielleicht einen Versuch unternehmen sollten. Das Etwas
hat bereits einen regelrechten Raumschiff-Friedhof geschaffen,
und ich halte es für ziemlich gemein, Leute einfach verhungern
zu lassen.«
»Und wenn das Etwas gar kein ›Bösewicht‹ ist?« wandte Kes
ein. »Vielleicht sieht es die Dinge nur aus einer anderen
Perspektive. Vielleicht glaubt es, zum Wohle jener zu handeln,
die diesen Ort aufsuchen.«
»Wer alles Leben auslöscht, das sich hierher verirrt, kann es
wohl kaum gut meinen«, stellte Paris fest.
»Einen Augenblick«, warf Chakotay ein. »Kes hat da nicht
ganz unrecht. Wir glaubten, daß uns der Beschützer schaden
wollte – aber er versuchte nur, seine vermeintliche Pflicht den
Ocampa gegenüber zu erfüllen. Und wenn das hiesige Wesen in
irgendeiner Verbindung mit der Gefährtin des Beschützers steht,
so sollten wir alles daransetzen, es zu lokalisieren.«
Janeway schwieg einige Sekunden lang. »An diese
Möglichkeit habe ich bereits gedacht«, sagte sie langsam.
»Wenn wir hier der Gefährtin des Beschützers begegnet sind, so
haben wir vielleicht einen Weg nach Hause gefunden. Und
selbst wenn es sich um eine andere Entität handelt: Es gibt hier eine Technik, die sich sehr von der unsrigen unterscheidet. Wer
auch immer sich in der Tachyonenwolke vor uns versteckt: Ihm
stehen sehr wirkungsvolle Werkzeuge zur Verfügung. Vielleicht
ist der Unbekannte imstande, uns in den Alpha-Quadranten zu
transferieren. Selbst ein Sprung über die Hälfte der Strecke wäre eine enorme Hilfe.«
»Was ist mit unserem knappen Proviant?« fragte Chakotay.
Der Captain seufzte. »Wir müssen möglichst schnell handeln.
Ich möchte auf keinen Fall die Gelegenheit versäumen, Zugang
zu einer Technik zu erhalten, die uns nach Hause bringen kann.
Deshalb schicke ich eine zweite Einsatzgruppe.« Janeway stand
auf. »Chakotay, Paris und B’Elanna, seien Sie innerhalb von
einer Stunde zum Aufbruch bereit. Ihre Mission hat zwei Ziele.
Erstens: Sammeln Sie möglichst viele Informationen über das
Wesen, das uns festhält, und über die Funktionsweise der Falle.
Zweitens: Halten Sie nach für uns interessanter Transporttechnik Ausschau.«
»Können wir Fähnrich Mandel für eine Computeranalyse
mitnehmen, Captain?« fragte B’Elanna. »Beide Ziele lassen sich
schneller erreichen, wenn uns ein Computerexperte von ihrem
Kaliber zur Verfügung steht.«
Janeway runzelte die Stirn. »Sie hat ziemlich viel damit zu tun, den fremden Code aus dem Betriebssystem zu entfernen.«
»Captain, Harry Kim hat sich noch nicht so weit erholt, daß er
die Krankenstation verlassen könnte, aber er ist längst wieder
bei Bewußtsein und langweilt sich sehr. Ich
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