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Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
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Raumanzüge zu tragen.«
    »Ich schon«, erwiderte Kes. »Und ich kam gut damit zurecht.
    Aber diesmal habe ich keine Vorahnungen, die mich darauf
    hinweisen, daß jemand Hilfe braucht. Es war ein seltsames
    Erlebnis. Jemand schien zu wissen, was passieren würde – und
    warnte uns. Aber wie kann eine KI gewußt haben, daß eine
    Explosion bevorstand?«
    »Vielleicht hat die künstliche Intelligenz sie selbst
    verursacht«, überlegte Torres laut. »Möglicherweise wollte sie
    die Logbücher eliminieren, ohne jemanden zu verletzen – daher
    die Warnung.«
    »Solche Spekulationen haben derzeit kaum einen Sinn«, sagte
    Chakotay. »Zunächst brauchen wir mehr Daten. Ich schlage vor,
    wie streifen die Schutzanzüge über, während uns Mr. Paris zum
    Einsatzort bringt.«
    »Möchten Sie zum Kontrollzentrum?« fragte Paris. »Ich kann
    Sie an jeder beliebigen Stelle absetzen.«
    Chakotay blickte aus dem Fenster und beobachtete das fremde
    Raumschiff. Er dachte an die mentale Kindstimme und ließ sich
    von seinem Instinkt leiten.
    »Mr. Paris, haben Sie irgendeinen Grund zu der Annahme, daß
    sich die KI in der Nähe der Brücke befindet?«
    »Nein, Sir«, antwortete der Pilot. »Vor der Explosion
    versuchten wir, die Brücke so weit wie möglich hinter uns zu
    lassen. Wahrscheinlich ist dort nichts übrig geblieben, das eine Untersuchung lohnt. Auch vorher befand sie sich nicht in einem
    besonders guten Zustand.«
    »Bringen Sie uns zum Maschinenraum in der Nähe des
    Antriebs«, entschied Chakotay. »Haben Sie eine Ahnung, wo
    sich jene Sektion befindet?«
    Paris lächelte. »Wir hatten Gelegenheit, eine schematische
    Darstellung des Schiffes zu betrachten. Ich erinnere mich gut
    daran. Zum Maschinenraum wollen Sie? Kein Problem.«
    »Und worin besteht meine Aufgabe?« fragte Daphne Mandel
    verdrießlich. Sie ließ sich Zeit mit dem Schutzanzug.
    B’Elanna Torres drehte sich zu ihr um. »In der technischen
    Sektion des fremden Schiffes sollte es interaktive Terminals
    geben. Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist dieses
    Konstruktionsmerkmal universeller Natur; es spielt keine Rolle,
    welches Volk das jeweilige Schiff gebaut hat.«
    Dieser Hinweis schien Mandel zu überzeugen. Sie hörte auf zu
    murren und zog den Raumanzug an.
    Chakotay hielt den Helm in der Hand und beobachtete, wie
    Paris das Shuttle erneut durch den Riß in der Außenhülle des
    riesigen Schiffes steuerte. Wenige Sekunden später schien sich
    ein neues Universum für sie zu öffnen. Ein Durcheinander aus
    zerfetzten Kabeln und diversen Trümmern – Resultat der
    Explosion – erstreckte sich auf der anderen Seite. Paris nahm
    Kurs auf den weiter hinten gelegenen Maschinenraum.
    Der Erste Offizier verglich die Umgebung mit einem Sumpf,
    in dem Moosfladen und Lianen von Bäumen hingen. Doch hier
    flackerte Energie über die ›Ranken‹. Immer wieder stoben
    Funken, wenn sich Kabel berührten und es zu Kurzschlüssen
    kam. Es sah wundervoll aus. Chakotay mußte sich ganz bewußt
    daran erinnern, daß das prächtige Spektakel von gefährlichen
    Entladungen hervorgerufen wurde.
    Es hätte viele Wochen gedauert, dieses Schiff gründlich zu
    untersuchen, und Chakotay bedauerte sehr, daß ihnen nicht
    genug Zeit zur Verfügung stand. Bestimmt war auch Captain
    Janeway enttäuscht darüber, daß sie hier nicht ihrer Neugier
    frönen konnten.
    Und außer diesem Raumschiff gab es noch viele andere. Sie
    boten sich ihnen wie Geschenke dar, die nur darauf warteten,
    ausgepackt zu werden – um dann von fremden Völkern zu
    berichten, von fremden Welten. Chakotay hätte gern erfahren,
    wer einst an Bord jener Schiffe durch die Weiten des Alls
    gereist war. Er fragte sich, wie die Fremden gelebt hatten, in
    welchem kulturellem Umfeld. Was mag sie veranlaßt haben,
    ihre Heimatwelt zu verlassen? fragte er sich. Welchem Ruf folgten sie durchs AU?
    Chakotay wollte sein Volk schützen und jene verteidigen, die
    sich nicht selbst helfen konnten. Doch der wichtigste Grund, der ihn zur Starfleet-Akademie geführt hatte, bestand aus dem
    Wunsch, das Universum kennenzulernen, das Sonderbare zu
    sehen und fremden Völkern zu begegnen.
    Ja, dieser Wunsch war es gewesen, der ihn dazu veranlaßt
    hatte, sich für Starfleet zu entscheiden.
    Staunend blickte er aus dem Fenster, als Paris das Shuttle
    geschickt an Kristallen vorbeisteuerte. Die Technik dieser
    Fremden unterschied sich so sehr von ihrer eigenen, daß
    Chakotay daran zweifelte, ob sie etwas davon

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