Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Voyager 008 - Cybersong

Voyager 008 - Cybersong

Titel: Voyager 008 - Cybersong Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.N. Lewitt
Vom Netzwerk:
tragen, bis ich
    Sie auffordere, ihn auszuziehen. Das ist ein direkter Befehl.«
    Torres sah zu Tom Paris und schüttelte andeutungsweise den
    Kopf. Dann wandte sie sich an die Kartographin.
    »Wir müssen mißtrauisch bleiben«, sagte sie. »Vielleicht stellt
    die Reaktivierung der Lebenserhaltungssysteme nur eine Falle
    dar, die uns in Sicherheit wiegen soll – damit uns das fremde
    Wesen um so leichter töten kann.«
    »Das paßt nicht zu der Theorie von einem einsamen KI-Kind«,
    murrte Mandel, zog die Handschuhe jedoch wieder an.
    Chakotay ignorierte den Wortwechsel und trat aufs
    Transferfeld des Transporters. Er nickte Paris kurz zu und
    verschwand inmitten schimmernder Energie.
    Kurz darauf klang seine Stimme aus dem Kom-Lautsprecher.
    »Hier scheint alles in Ordnung zu sein«, sagte er. »Sie können
    die Helme abnehmen und ohne Handschuhe arbeiten. Aber die
    Schutzanzüge lassen Sie besser an, für den Fall, daß es zu einem plötzlichen Leck kommt. Lieutenant Torres, Fähnrich Mandel –
    beamen Sie sich jetzt hierher.«
    Es ging selbst über B’Elannas kühnste Träume hinaus.
    Kristallenes Licht umgab sie, eine Energie, die durch das ganze
    Schiff floß. Und das Triebwerk! Es wirkte sowohl vertraut als
    auch völlig fremdartig. Sie wäre wochenlang damit beschäftigt
    gewesen, es Stück für Stück auseinanderzunehmen und
    festzustellen, wie es funktionierte.
    Die gegenwärtige Situation erinnerte Torres an das
    Weihnachtsfest, das sie als Achtjährige im Haus ihrer
    menschlichen Großeltern erlebt hatte. Die einzelnen Geschenke
    auszupacken, zuerst das Modell eines alten Flugzeugs,
    anschließend eine Hochgeschwindigkeits-Eisenbahn und zwei
    Bausätze von Passagierraumschiffen…
    Damals hatte sie gar nicht gewußt, womit sie zuerst spielen
    sollte. Nach all den Jahren regte sich jenes Empfinden erneut in ihr.
    Sie erkannte etwas, von dem sie glaubte, daß es sich um einen
    Warpkern handelte. Doch das energetische System basierte nicht
    auf der Verwendung von Dilithium – da war sie ziemlich sicher.
    Zwar blieben ihr Einzelheiten verborgen, aber auf den ersten
    Blick bemerkte sie: Die Verbindungskanäle konnten nicht mit
    den starken Fluktuationen fertig werden, zu denen es manchmal
    in Dilithiumsystemen kam, wenn die Kristalle belastet wurden.
    Sie sah große Zylinder und weite Bögen, die einen Halbkreis
    im Warpkern bildeten. B’Elanna bemerkte auch einen Laufsteg,
    darüber ein sonderbares Etwas, das sie an die Vorhang-
    Formationen aus Tropfsteinhöhlen erinnerte. Das Gebilde war
    elfenbeinfarben und hauchdünn; in ihm glänzte etwas, bei dem
    es sich um Mineralienadern zu handeln schien. Wenn kein
    anderer Schutz für das nötig war, was im ›Warpkern‹ geschah…
    B’Elanna Torres’ Faszination wuchs.
    Sie öffnete ihre Instrumententasche. Die Chefingenieurin hatte
    nur einige wenige Dinge mitgenommen, was sie nun bedauerte.
    Sie brauchte mehr Werkzeuge, auch einige spezielle Geräte.
    Sie begann damit, den Antrieb zu demontieren. Es gab
    tatsächlich keine Dilithiumkristalle, doch die energetische
    Leistungsfähigkeit konnte sich durchaus mit der des Voyager-
    Triebwerks messen. Darüber hinaus erweckte der Antrieb den
    Eindruck, recht gut erhalten zu sein.
    Offenbar war er nicht durch irgendeinen Defekt ausgefallen,
    sondern deaktiviert worden. Aufregung erfaßte B’Elanna. Wenn
    sie die richtigen Kontrollen fand und ihre Bedienung lernte,
    mochte es möglich sein, wieder Energie zu erzeugen. Zwar
    steckte nicht mehr als Neugier hinter ihrem Wunsch, den
    hiesigen Warpkern zu reaktivieren, aber vielleicht fand sie
    dadurch Gelegenheit, die sekundären Systeme der Voyager neu aufzuladen.
    Die Mühe lohnte, selbst wenn sie dadurch ›nur‹ die
    Möglichkeit bekamen, die Replikatoren einige Wochen lang
    ohne irgendwelche Einschränkungen zu nutzen. Obwohl…
    Nachher fiel es um so schwerer, wieder darauf zu verzichten.
    B’Elanna hatte fast vergessen, wie echter Kirschenextrakt
    schmeckte.
    Doch um so etwas zu bewerkstelligen, brauchte sie weitere
    Ausrüstungen von der Voyager. Entweder holte sie die
    benötigten Akkumulatoren selbst, oder jemand anders brachte
    sie ihr. Sie war überhaupt nicht auf den Gedanken gekommen,
    so große Dinge mitzunehmen – immerhin hatte es keinen Grund
    gegeben zu vermuten, daß es an Bord des fremden Schiffes noch
    funktionierende Energiequellen gab, die sich für die sekundären
    Systeme der Voyager nutzen ließen.
    B’Elanna fluchte

Weitere Kostenlose Bücher