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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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Kirse-Welt
    damit auf den größeren Schirm. Die blaugrüne Kugel drehte sich
    in einem Kokon aus Verteidigungsstationen und schien das
    fremde Raumschiff zu verspotten. »In einem Punkt bin ich mir
    sicher, Chakotay. Wir müssen hier unsere Vorräte erneuern.«
    »Da stimme ich Ihnen zu.« Chakotay nickte, und sein
    tätowiertes Gesicht wirkte sehr ernst. »Der Doktor und ich
    haben die letzten Berechnungen zweimal überprüft. Uns bleibt
    keine Wahl mehr.«
    »In der Tat.« Janeway unterbrach sich, als die Tür des
    Bereitschaftsraums aufglitt. Die übrigen Offiziere kamen herein.
    Wenige Sekunden später erhellte sich ein zweiter Bildschirm
    und zeigte den Doktor. Kes sah ihm über die Schulter.
    Janeway straffte die Schultern und faltete die Hände auf dem
    Tisch. »Hören wir uns die neusten Berichte an. Beginnen Sie,
    Mr. Kim.«
    Der junge Fähnrich sah kurz auf seinen Datenblock und hob
    den Kopf dann wieder. Er wirkte müde und erschöpft, fand
    Janeway. Außerdem bewegte er sich mit einer Vorsicht, die auf
    Schmerzen in den Gelenken hindeutete. »Eigentlich hat sich seit
    dem ersten Scan kaum etwas verändert, Captain. Auf dem
    Planeten gibt es jede Menge Nahrung – Nahrung, die sich für
    unser Stoffwechselsystem eignet und nicht nur Hexuronsäure
    enthält, eine Vorstufe von Vitamin C, sondern auch viele
    wichtige Spurenelemente. Der überwiegende Teil der Flora
    scheint seine Struktur und Beschaffenheit zielgerichteter
    Kultivierung zu verdanken. Die gesamte planetare Landmasse
    ist wie ein einziger Garten, beziehungsweise wie eine Vielzahl
    von miteinander verbundenen Gärten. Ausnahmen bilden nur
    die Zitadelle und der sie umgebende Bereich. Es hat den
    Anschein, als seien die Kontinente verändert worden, um
    spezifische Habitate und Mikroklimate für bestimmte
    Pflanzengruppen zu schaffen. Die Sensoren haben Spuren von
    Bewässerungssystemen und künstlichen
    Landschaftsformationen festgestellt, in den meisten Fällen
    barrierenartige Höhenzüge, aber auch Seen und kleine
    Binnenmeere.«
    Kim berührte eine Schaltfläche, und daraufhin bildete sich
    eine holographische Kugel über dem Tisch. »Was die
    Zitadellenregion betrifft…« Bestimmte Bereiche der Kugel
    veränderten die Farbe. »In einem Umkreis von hundert
    Kilometern ist das gesamte Land kultiviert, und unter der
    Oberfläche verlaufen Kanäle. Ich vermute, es handelt sich dabei
    um ein hochentwickeltes Bewässerungssystem.«
    »Aber von den Konstrukteuren ist weit und breit nichts zu
    sehen«, sagte Janeway.
    »Das stimmt leider, Captain«, bestätigte Kim.
    Die Kommandantin betrachtete das Hologramm und fragte
    sich, warum jemand eine solche Welt verlassen sollte. »Was ist
    mit den übrigen Lebensformen? Konnten Sie Einzelheiten in
    Erfahrung bringen?«
    Zu ihrer Überraschung antwortete Chakotay. »Bisher liegen
    noch keine eindeutigen Daten vor. Mr. Kim und ich haben die
    ermittelten Werte zweimal untersucht, und Lieutenant Torres hat
    ein wenig Energie abgezweigt, um das Auflösungsvermögen der
    Sensoren zu erhöhen. Aber eigentlich sind wir noch immer dort,
    wo wir angefangen haben. Auf dem Planeten scheint es Tiere zu
    geben – aber es könnten auch komplizierte Maschinen sein.«
    »Maschinen mit organischen Bestandteilen«, korrigierte
    Torres und sah Janeway an. »Ich glaube, Neelix hatte recht, als
    er meinte, daß die Kirse Metall benötigen. Davon scheint es auf
    dem Planeten nicht viel zu geben.«
    »Und kein intelligentes Leben?« fragte Janeway.
    Kim schüttelte den Kopf. »Bisher konnten wir nichts
    dergleichen entdecken.«
    »Sind Sie sicher, daß es Tiere sind?« fragte Paris. »Ich meine,
    wenn Sie nicht einmal sicher sind, woraus sie bestehen – woher
    wollen Sie dann wissen, daß die betreffenden Lebensformen
    nicht intelligent sind?«
    »Praktisch die ganze Zeit über wiederholen sich ihre
    Verhaltensmuster«, erwiderte Kim. »Ich nehme an, es handelt
    sich um Erntetätigkeit.«
    Paris lächelte. »Soll das heißen… Wenn die Wesen dort unten
    intelligent sind, so dürften sie sich langweilen?«
    Kim schmunzelte unwillkürlich. »So könnte man es
    ausdrücken.«
    Auch Janeway gestattete sich ein Lächeln: Wenn sie noch
    scherzen konnten, war die Lage nicht ganz so schlimm. Sie
    wandte sich an den Vulkanier. »Haben Sie mehr über die
    Verteidigungsplattformen herausgefunden, Mr. Tuvok?«
    »Ich habe eine vollständige Analyse durchgeführt und dabei
    auch das Potential des defensiven Systems

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