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Voyager 012 - Der Garten

Voyager 012 - Der Garten

Titel: Voyager 012 - Der Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Scott
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Kopf, als es verschwand. Der
    Weltraum erschien wieder im Projektionsfeld. »Irgendwelche
    Kommentare?«
    Chakotay brummte leise. »Es gibt gewisse Unterschiede, aber
    wenn man das von einer romulanischen Tarnvorrichtung
    verursachte Verschiebungsecho spiegelt… An ein solches
    Muster erinnert mich die Wellenform.«
    Janeway sah auf ihren persönlichen Schirm, berührte einige
    Schaltflächen und rief Daten über Tarnschirme ab. Es gab
    unübersehbare Ähnlichkeiten: Die Scheitelwerte und
    Wellentäler wirkten tatsächlich wie gespiegelt. »Sehr
    interessant, Mr. Chakotay. Ich glaube, Sie haben recht.
    Veranlassen Sie Alarmstufe Gelb. Mr. Kim, stellen Sie einen
    Kontakt mit dem Planeten her. Ich möchte zuerst mit Tuvok
    sprechen und dann mit Unnachgiebig, wenn Sie ihn erreichen
    können.«
    »Captain, Mr. Tuvok setzt sich gerade mit uns in
    Verbindung«, sagte Kim.
    Janeway hob eine Braue. »Auf den Schirm.«
    »Captain…« Das Gesicht des Vulkaniers war so ausdruckslos
    wie immer. »Die Kirse berichten, daß ein bis maximal fünf
    Raumschiffe das Sonnensystem erreicht haben. Sie sind getarnt,
    und Unnachgiebig vermutet, daß es sich um Andirrim handelt.«
    »Kurs?« fragte Janeway.
    »Die Koordinaten werden jetzt übermittelt.« Tuvok betätigte
    eine Taste.
    Kim sah auf. »Die Koordinaten entsprechen dem Ort, wo wir
    die Subraumwelle geortet haben, Captain.«
    Janeway nickte. »Setzen Sie die Sondierungen fort, Mr. Kim.
    Weisen Sie sofort auf eventuelle Veränderungen hin. Mr.
    Tuvok, was wollen die Kirse unternehmen?«
    Der Vulkanier blickte über die Schulter. »Das sollten Sie
    Unnachgiebig selbst fragen, Captain.«
    Janeway glaubte, für einen Sekundenbruchteil so etwas wie
    Mißbilligung in Tuvoks dunklem Gesicht zu erkennen.
    »Ich bitte um Verzeihung, Unnachgiebig«, sagte sie. »Ich
    wußte nicht, daß Sie zugegen sind.«
    »Ja, ich bin hier.« Die Erfassungskamera schwenkte zur Seite,
    und der Kirse erschien auf dem Hauptschirm. »Vermutlich sind
    es Andirrim, denn sie haben die leistungsfähigste
    Tarnvorrichtung aller Angreifer. Wenn sie kommen, um mit uns
    zu handeln, so lasse ich sie landen.« Er zuckte andeutungsweise
    mit den Schultern; vielleicht wollte er auf diese Weise
    irgendwelchen Einwänden zuvorkommen. »Wie Sie wissen,
    herrscht bei uns großer Mangel an Metall. Wir können uns
    weder Rache noch Gehässigkeit leisten.«
    »Captain…«, sagte Kim. Als Janeway den Kopf drehte, fügte
    er hinzu: »Wir haben jetzt die erste visuelle Erfassung.«
    »Auf den Schirm.«
    Das blasse Gesicht des Kirse wich sofort den Sternen. Fünf
    Punkte strahlten heller als die anderen – die fremden Schiffe im
    Anflug. Janeway blickte auf ihre eigenen Anzeigen. »Können
    wir irgendwie deutlichere Bilder bekommen, Mr. Kim?«
    »Ich versuch’s.«
    Die Darstellung verschwamm kurz, und als sie sich wieder
    stabilisierte, sah Janeway ein Schlachtschiff. Seine Form
    entsprach der eines Rhomboeders, dessen schmale Kante nach
    unten wies. Die Kommandantin lächelte unwillkürlich, als sie
    das Schiff mit einem fliegenden Ziegelstein verglich.
    »Die Perspektive täuscht ein wenig«, sagte Kim. »Das
    Raumschiff ist nur so lang wie eine unserer Warpgondeln und
    drei- bis viermal so tief.«
    Janeway nickte geistesabwesend und betrachtete noch immer
    das Schiff der Andirrim. Im Gegensatz zu Schiffen der
    Föderation und selbst der Kazon-Ogla wirkte es unfertig. Die
    Außenhülle – dunkelbraun, wie rostiges Eisen – war nicht glatt;
    Waffen, Sensoren und andere Vorrichtungen bildeten Buckel
    und Höcker darauf. Diese ›Auswüchse‹ präsentierten Farben:
    Manche glänzten weiß, andere rot oder blau. Hier und dort
    bemerkte Janeway silbergrauen und goldgelben Glanz. Das
    ganze Gebilde sah aus wie der erste Modellierungsversuch eines
    unbegabten Kindes.
    »Sie sind alle so beschaffen«, sagte Kim und empfand
    offenbar die gleiche Überraschung wie Janeway.
    »Was ist mit dem energetischen Niveau?« fragte die
    Kommandantin.
    Kim schüttelte den Kopf. »Die Schiffe sind abgeschirmt,
    Captain. Und noch ist die Entfernung zu groß, um die
    Schirmfelder zu durchdringen.« Seine Konsole piepte, und er
    betätigte mehrere Schaltflächen. »Unnachgiebig setzt sich erneut
    mit uns in Verbindung.«
    »Auf den Schirm«, sagte Janeway. »Teilen Sie das Bild.«
    »Captain Janeway…« Das Gesicht des Kirse und die kühle
    Eleganz der Maschinen an der Wand hinter ihm bildeten einen
    seltsamen Kontrast zum Andirrim-Schiff.

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