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Voyager 018 - Seven of Nine

Voyager 018 - Seven of Nine

Titel: Voyager 018 - Seven of Nine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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Wesen mit den weißen Gesichtern und
    schwarzen Körpern. Oplik kreischte entsetzt, als sie den
    blutüberströmten Leichnam ihres Partners im purpurnen Gras
    sah. Sie war ein leichtes Opfer für die Fremden. Einer von ihnen hob sie so mühelos hoch, als sei sie gewichtslos.
    Während all dies geschah, blieb Seven seltsam ruhig. Mit der
    ganzen Sensibilität ihrer Bildhauerseele trauerte sie um ihr Volk und ihre Kinder, aber das eigene Schicksal beklagte sie nicht.
    Sie hatte ein erfülltes Leben hinter sich, an der Seite eines
    liebevollen Partners und in der Gesellschaft von Kindern, die
    sie immer wieder erfreuten. Über viele Jahre hinweg hatte sie
    sich ihrer Kunst gewidmet, und den einzigen Schmerz brachte
    die Erkenntnis, dass ihre Hände nie wieder Simmik- Steine berühren würden.
    Einer der Fremden näherte sich ihr, offenbar ein Wesen
    weiblichen Geschlechts. Eine Frau, noch jung. Und monströs.
    Als ihr die Frau-Maschine zielbewusst entgegenschritt, fragte
    Druana: »Wer bist du?«
    »Wir sind die Borg.« Eine arrogante Stimme, und ein
    arroganter Blick.
    »Nein!« Für wenige Sekunden gelang es Druana, den Spieß
    umzudrehen. »Wer bist du? Wie lautet dein Name?«
    Das abscheuliche Geschöpf blieb stehen. »Wir sind die Borg«,
    wiederholte es. »Meine Bezeichnung ist irrelevant.« Die Borg-
    Frau kniff das Auge zusammen – sie hatte nur eins, ein
    hellblaues, und Verachtung leuchtete darin. Sie packte Druana
    und…
    »Sie kann es nicht mehr viel länger ertragen.«
    »Sie müssen dafür sorgen, dass es aufhört. Wenn ich mich
    recht entsinne, erwähnten Sie einen besonders stimulierten Teil
    des Gehirns… «
    »Das Ammonshorn, neben einigen anderen Bereichen.
    Lieutenant, wenn ich imstande wäre, Sevens Zustand zu
    normalisieren… Glauben Sie nicht, dass ich sofort von einer
    solchen Möglichkeit Gebrauch machen würde?«
    Jemand war dazu imstande. Das wusste Seven. Vor dem
    inneren Auge sah sie neun schwarze Vögel, die in einem Kreis
    flogen. Ja, jemand konnte ihrem Leid ein Ende bereiten. Als die Torte geöffnet wurde, begannen die Vögel zu singen…
    Sie war angeschnallt, und ein hartes Metallgehäuse zerdrückte
    ihre hübschen Federn. Eigentlich sollte sie nicht wach sein, so viel wusste Seven. Aber sie war es dennoch, obgleich sie nicht sprechen konnte. Der Kopf ließ sich nicht bewegen, wohl aber
    die Augen. In der… Kapsel?… neben ihr ruhte der geliebte
    Partner. Neues Entsetzen durchflutete sie. Sein linker Arm
    fehlte; schwarzes Metall ersetzte ihn. Er hatte nur noch ein
    Auge. In der anderen Augenhöhle steckte ein Apparat, von dem
    rotes Licht ausging.
    Sulmi!
    Mit der ganzen Kraft ihres Herzens sehnte sie sich nach ihm,
    aber eigentlich war er gar nicht mehr Sulmi, oder? Er gehörte
    jetzt zu den Zerstörern, die sich Borg nannten. Sie hatte die
    geflüsterten Geschichten gehört und wusste daher, was die
    Maschinenwesen mit den Leuten anstellten, die sie in ihre
    Gewalt brachten – sie sprachen in diesem Zusammenhang von
    ›Assimilation‹. Es war mit Sulmi geschehen, und jetzt stand es auch ihr bevor, Amari, Erste von Sechs in ihrem Haushalt.
    Sie fühlte einen kurzen, stechenden Schmerz, als sich etwas in ihren Arm bohrte. Und dann trat ein Borg vor - eine Frau – und schnitt ihr den Arm ab.
    »Seven? Ich bin’s, Neelix. Wie ich hörte, machen Sie eine
    ziemlich schwere Zeit durch.« Eine Pause. Geräusche, die
    darauf hindeuteten, dass jemand unsicher von einem Bein aufs
    andere trat. Ein Bild: eine kleine, untersetzte Gestalt mit langen Barthaaren und einem freundlichen Gesicht. Talaxianer, Spezies
    218. Ein Mann, der an Bord unterschiedliche Aufgaben
    wahrnahm.
    »Ich dachte mir: Besuch sie einfach mal und fordere sie zum
    Durchhalten auf. Niemand weiß, was in Ihrem hübschen Kopf
    vor sich geht, aber ich möchte Ihnen versichern: Wir vermissen
    Sie. Ja, Sie fehlen uns sehr! Wussten Sie eigentlich, dass Sie die einzige Person an Bord sind, die meinen Jak’ra-Braten wirklich
    mag? Sie bekommen eine besonders leckere Portion von mir,
    sobald Sie dies alles überstanden haben.«
    Etwas berührte ihre Hand, warm und stark. »Sie sind eine der
    widerstandsfähigsten Personen, die ich kenne. Was auch immer
    Sie quält: Halten Sie durch, Seven.« Die Stimme klang ein
    wenig rauer, als sie hinzufügte: »Sie haben mich zurückgeholt,
    und deshalb müssen auch Sie zurückkehren. Bitte.«
    Seven lachte leise, als ihr zwei Kleine um die Beine huschten
    und sich gegenseitig jagten.

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