Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns
notwendig.«
Janeway nickte. Eine gewaltige Zeitspanne, wenn man die
beteiligten Kräfte berücksichtigte. Aber vielleicht ließ es sich
tatsächlich bewerkstelligen.
»Bestätigung«, sagte B’Elanna.
Seven nickte ihr zu.
Neben ihnen rechnete Dr. Maalot. Nach einigen Sekunden sah
er auf und strahlte. »Wenn der Masseverlust um null Komma
null eins sechs Prozent erhöht wird, findet die Explosion genau
drei Komma eins fünf Millisekunden eher statt.«
»Wie viel Energie wäre dafür erforderlich?«, fragte Janeway.
Dr. Maalot, B’Elanna und Seven nahmen eine neue
Berechnung vor. Janeway betrachtete eine Linie, die in sicherem
Abstand an allen bewohnten Sonnensystemen vorbeiführte.
Wenn es eine Möglichkeit gab, dem primären Neutronenstern
eine solche Flugbahn zu geben, so musste sie unbedingt genutzt
werden.
Schließlich brach Dr. Maalot das Schweigen. »Die
Energiemenge ist… gewaltig.«
»Es handelt sich um exakt die Energiemenge, die bei einem
Warpkern-Kollaps freigesetzt wird«, sagte Seven. »Innerhalb
von akzeptablen und kontrollierbaren Parametern.«
Janeway sah Seven of Nine groß an. Genau diese Antwort
hatte sie befürchtet. Sie sah sich mit einer äußerst
unangenehmen Situation konfrontiert, doch ihr blieb nichts
anderes übrig, als sie hinzunehmen – Mathematik log nicht.
»Fast die gleiche Energie wäre notwendig, um den primären
Stern zum Lekk-System fliegen zu lassen, nicht wahr?«, fragte
B’Elanna.
»Ja«, antwortete Seven.
Dr. Maalot nickte nur.
»Wie wollen die Qavoks einen Warpkern-Kollaps zustande
bringen?«
Stille folgte, als sie über B’Elannas Frage nachdachten.
Janeway fand kaum Gefallen an den Gedanken, die ihr durch
den Kopf gingen. Wenn Captain Qados plante, sein Schiff auf
den sekundären Neutronenstern stürzen zu lassen, so musste sie
erneut zum Mittel der Gewalt greifen, um ihn daran zu hindern.
In dem Fall blieb ihr nichts anderes übrig, als die Unbesiegbar zu vernichten, und diese Vorstellung gefiel ihr ganz und gar
nicht.
»Ich bin ziemlich sicher, dass Qavoks keinen Selbstmord
begehen«, sagte Dr. Maalot. »Erst recht keine ganze Crew.«
»Ja, aber wären sie bereit, für ihre Sache zu sterben?«, fragte
B’Elanna. »So wie gute Soldaten?«
Janeway sah erneut zum Display, betrachtete eine Flugbahn,
die den Neutronenstern in die Leere zwischen den Galaxien
führte, ohne dass bewohnte Sonnensysteme in Gefahr gerieten.
Es war die einzige Möglichkeit und sie mussten irgendeinen
Weg finden, sie Realität werden zu lassen. Wenn sie nichts
unternahmen, drohte Millionen von ahnungslosen Personen der
Tod.
»Wie viel Zeit bleibt uns, bis wir einen Warpkern einsetzen
müssen, um dem primären Stern den hier dargestellten Kurs zu
geben?«
Seven und B’Elanna begannen sofort zu rechnen. Nach
weniger als zehn Sekunden sah Seven of Nine auf. »Fünf
Stunden, dreiundzwanzig Minuten, zehn Sekunden und
neunundfünfzig Millisekunden.«
Torres hob ebenfalls den Kopf und nickte.
»Na schön«, sagte Janeway. »Ich möchte einen Countdown.
Sorgen Sie dafür, dass uns der Computer alle dreißig Minuten
daran erinnert, wie viel Zeit noch bleibt, um den Warpkern-
Kollaps auszulösen. Und die Qavoks daran zu hindern, ihren
Plan zu verwirklichen. Machen wir uns an die Arbeit.«
Janeway drehte sich um, verließ das Laboratorium und kehrte
zur Brücke zurück. Wenn es eine Antwort gab, so würden
Maalot, Seven und B’Elanna sie finden.
Später wollte sie noch einmal das astrometrische Labor
aufsuchen, um festzustellen, wie das Trio vorankam. Doch
bevor sie ihre nächsten Entscheidungen traf, wollte sie zwei
Dinge überprüfen. Es ging dabei um etwas, das sie von
Chakotay gehört hatte.
Und um einen Hinweis von Tuvok.
»Noch fünf Stunden und zwanzig Minuten«, ertönte die
Sprachprozessorstimme des Computers überall an Bord aus den
Lautsprechern, als Janeway die Brücke betrat. Die Offiziere
wirkten verwirrt und vermutlich teilte der größte Teil der Crew
ihre Verwunderung. Nun, sie würden bald erfahren, worum es
ging.
»So viel Zeit bleibt uns, einen Weg zu finden, um den
primären Neutronenstern auf einer sicheren Route in den
intergalaktischen Leerraum zu lenken«, sagte Janeway, als sie
neben dem Kommandosessel stehen blieb. »Eine Millisekunde
plus oder minus bedeutet das Ende vieler bewohnter
Sonnensysteme.«
Bedrücktes Schweigen herrschte auf der Brücke.
Chakotay sah die Kommandantin nur stumm
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