Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns
sagte
Chakotay.
»Es erstaunt mich, das von Ihnen zu hören.« Janeway
schmunzelte. »Ich dachte, Sie hätten ihn als störend
empfunden.«
»Nun, ich habe mich nach und nach an ihn gewöhnt. Wie dem
auch sei: Wir sind so weit.«
»Ja«, bestätigte Janeway, ohne den Blick vom Hauptschirm
abzuwenden. »Das sind wir.«
Sie wünschte sich, die gleiche Zuversicht zu empfinden, die in
ihrer Stimme erklang.
Seven löste den Gravitationswellen-Akkumulator von den
externen Filtern und versiegelte ihn. Im Innern reflektierten die energetischen Strukturen an den Wänden eines Behälters, dessen
Form destabilisierenden Rückkopplungseffekten vorbeugte. Es
war sehr bedauerlich, dass der Akkumulator auf diese Weise
verwendet werden musste. Seven bezweifelte, dass sie noch
einmal Gelegenheit bekamen, so viel Energie zu speichern.
Sie brachte ihn im Innern eines Kraftfelds unter, um zu
gewährleisten, dass er stabil blieb, hob ihn dann mit einem
Antigravmodul an.
»Gehen Sie voraus«, forderte sie Dr. Maalot auf. »Wir müssen
dies zum Hangar bringen.«
Der Lekk-Wissenschaftler setzte sich sofort in Bewegung und
Seven konzentrierte sich auf den Transport des Akkumulators.
Vermutlich konnten sie von Glück sagen, dass dieses
Experiment erfolgreich verlaufen war, denn die beiden
Warpkerne von Shuttle und Yacht hätten nicht ausgereicht, um
das angestrebte Resultat zu erzielen. Nur mit dieser zusätzlichen Energie konnten sie hoffen, die Flugbahn des primären
Neutronensterns auf die gewünschte Weise zu beeinflussen.
Dr. Maalot öffnete die Tür des Shuttlehangars und Seven
dirigierte den Behälter hindurch.
»In den Shuttle«, sagte Torres und deutete auf die offene Luke.
»Der Akkumulator muss im Kraftfeld bleiben«, gab Seven zu
bedenken. »Damit er bis zum Schluss geschützt ist.«
»Verstanden«, erwiderte B’Elanna. »Keine Sorge.«
»Ich bin nicht besorgt.« Zum wiederholten Mal fragte sich
Seven of Nine, warum manche Besatzungsmitglieder- der
Voyager immer wieder dazu neigten, ihre nervtötenden Gefühle auf sie zu projizieren. »Ich weise nur auf etwas Notwendiges
hin.«
Lieutenant Tuvok drehte sich um, als Seven hereinkam; er
beobachtete sie und B’Elanna bei der Arbeit. Neben ihm stand
Lieutenant Tyla, die ebenfalls zusah.
Seven hielt den Akkumulator in der richtigen Position und
Torres befestigte ihn im Innern des Shuttles.
»Sie können das Antigravmodul jetzt fortnehmen«, sagte die
Chefingenieurin nach einer Minute.
Seven kam der Aufforderung nach und trat zurück. Der
Behälter rührte sich nicht von der Stelle und B’Elanna
überprüfte ihn noch einmal.
»In Ordnung«, sagte sie nach einem letzten Scan. »Mir fallen
hundert bessere Verwendungszwecke für die Energie ein.«
»Vorausgesetzt, wir könnten sie gezielt freisetzen und
kontrolliert benutzen«, erwiderte Seven.
»Ja«, pflichtete ihr B’Elanna bei.
»Jetzt werden wir nie erfahren, ob wir das geschafft hätten.«
»Es ist Ihnen gelungen, die Energie zu speichern«, sagte
Tuvok. »Vielleicht können Sie in Zukunft noch einmal einen
solchen Erfolg erzielen.«
»Es ist eine erstaunliche Leistung.« Bewunderung erklang in
Dr. Maalots Stimme. »Ja, eine wahrhaft erstaunliche Leistung.«
»In der Tat«, bestätigte Tuvok.
Torres schnaubte nur.
»Danke«, sagte Seven. Tief in ihrem Innern gab es einen
kleinen Teil ihres Selbst, der sich über die Komplimente freute.
Sie rückte dieses Gefühl nicht in den Mittelpunkt ihres Seins,
nahm es einfach nur zur Kenntnis. Sie wollte Captain Janeway
darauf ansprechen, wenn sich später eine Gelegenheit bot.
Bestimmt ergab sich daraus eine interessante Diskussion.
»Captain«, sagte Fähnrich Kim, »die Fernbereichsensoren orten
drei Qavok-Schiffe, die sich nähern.«
Janeway drehte ruckartig den Kopf. In einunddreißig Minuten
mussten die Qavoks ihre Explosion herbeiführen, um den
primären Neutronenstern zum Heimatsystem der Lekk zu
lenken. Nun, sie mochten gewalttätig sein, aber sie waren auch
pünktlich.
»Können Sie die Schiffe sondieren?« Chakotay stand auf und
trat zu Tuvoks Station.
Kim runzelte kurz die Stirn. »Es sind zwei Qavok-
Kriegsschiffe und zwischen ihnen befindet sich ein Raumer mit
unbekannter Konfiguration.«
»Ist er kugelförmig?«, fragte Janeway.
»Ja«, antwortete Kim.
»Das Schiff, dessen Baupläne Lieutenant Tyla entdeckt hat.
Gut. Wenigstens wissen wir, womit wir es zu tun haben.«
»Was zweifellos eine
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