Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns
wenigstens sagen, was passiert?«
Der Vulkanier berührte einige Schaltflächen. »Dreizehn
Qavok-Kriegsschiffe sind im Anflug und eskortieren das
kugelförmige Schiff, das Sie in den Plänen gesehen haben. Ein
weiteres Kriegsschiff befindet sich im Orbit und trifft
Vorbereitungen für einen Angriff auf den Raumer der Xorm.
Die Gründe dafür bleiben Spekulationen überlassen.«
»Das kugelförmige Schiff?«, wiederholte Tyla. »Meinen Sie
das Schiff, das in unmittelbarer Nähe des sekundären
Neutronensterns explodieren soll?«
»Eine solche Annahme halte ich für logisch«, erwiderte
Tuvok, ohne von den Kontrollen aufzusehen.
»Dreizehn Kriegsschiffe im Anflug«, sagte Maalot. »Und ein
weiteres im Orbit. Wie soll die Voyager mit so vielen Gegnern fertig werden?«
Es gab keine Möglichkeit für die Menschen, angesichts einer
solchen Übermacht den Sieg zu erringen. Ihre Niederlage stand
bereits fest. Maalot erschauerte bei diesem Gedanken.
»Captain«, sagte Kim, »bei der Unbesiegbar öffnet sich das Außenschott des Hangars.«
»Angriff«, erwiderte Janeway sofort.
Die Voyager befand sich in einer etwas höheren Umlaufbahn und folgte der Unbesiegbar, die sich in Waffenreichweite befand. Das Xorm-Schiff Gravitation hatte inzwischen einen tieferen Orbit erreicht und umkreiste den binären
Neutronenstern nicht weit oberhalb des Bereichs, aus dem
Fähnrich Kim die Sonden zurückgebeamt hatte. Janeway wusste
nicht, wie der Xorm-Raumer seine Position dort stabil halten
konnte.
Die Voyager vibrierte leicht, als sich ihre Phaserkanonen entluden.
Die Schilde der Unbesiegbar flackerten knapp zwei Sekunden lang, bevor sie sich auflösten. Die Phaserstrahlen trafen den
Hangar, verflüssigten Metall und schweißten das Außenschott
regelrecht zu. Nicht zum ersten Mal dachte Janeway voller
Dankbarkeit daran, dass sie mit ihren Waffen und Schilden
denen der Qavoks weit überlegen waren. Andernfalls hätten sie
nicht die geringste Chance gehabt.
»Direkter Treffer«, meldete Chakotay. »Die beiden Shuttles
können nicht mehr starten.«
Auf dem Hauptschirm beobachtete Janeway eine glühende
Stelle an der Flanke des Qavok-Schiffes. Plötzlich kam es dort
zu einer Explosion, und kleine Trümmerstücke wirbelten durchs
All – offenbar war es bei einem der beiden Shuttles zu einem
Unfall gekommen.
Die Unbesiegbar erwiderte das Feuer, was dazu führte, dass die Schilde der Voyager hier und dort rosarot aufleuchteten. An Bord kam es zu leichten Erschütterungen, die allerdings kaum
der Rede wert waren. Janeway hielt es nicht einmal für nötig,
die Hände um die Armlehnen des Kommandosessels zu
schließen.
»Keine Schäden«, berichtete Kim. »Schilde bei
neunundneunzig Prozent stabil. Jetzt beträgt die Kapazität
wieder hundert Prozent.«
»Zielerfassung ausrichten, Fähnrich«, sagte Janeway.
»Neutralisieren Sie das offensive Potential des Gegners und
legen Sie auch sein Triebwerk lahm.«
Erneut zuckten Phaserstrahlen durchs All und schnitten so
durch die Unbesiegbar wie ein Messer durch weiche Butter.
»Waffen zerstört«, sagte Chakotay. »Feuer und Explosionen
im Shuttlehangar und bei den Waffensystemen. Der
Ionenantrieb ist ebenso ausgefallen wie das Warptriebwerk. Die
Manövrierdüsen funktionieren noch und ermöglichen es den
Qavoks, für eine gewisse Zeit in der gegenwärtigen Umlaufbahn
zu bleiben.«
Janeway nickte. »Gut. Wir überlassen sie sich selbst. Solange
sie uns nicht in die Quere kommen.«
»Zwölf Minuten bis zum Eintreffen der Flotte«, meldete Kim.
»Visuelle Darstellung«, sagte Janeway.
Das Bild auf dem Hauptschirm wechselte und zeigte die
gegnerische Flotte. In ihrer Mitte flog das kugelförmige Schiff,
das ganz offensichtlich von den anderen Raumern geschützt
wurde. Janeway fragte sich, wie sie eine solche Streitmacht
besiegen sollten. Mit ihren Schilden und Waffen war die
Voyager einzelnen Qavok-Schiffen überlegen, nicht aber einer ganzen Flotte. Selbst fünf oder sechs Kriegsschiffe, die
gemeinsam angriffen, hatten genug Feuerkraft, um die Voyager
zu vernichten.
»Ich bin für jeden Vorschlag dankbar«, sagte Janeway.
Stille folgte diesen Worten, während auch weiterhin die
Indikatoren der Alarmstufe Rot blinkten.
»Na schön«, sagte Janeway nach einigen langen Sekunden
eines Schweigens, das wie Friedhofsstille anmutete. »Versuchen
wir, das Problem ein wenig einzugrenzen. Wir wissen, dass wir
mit drei oder vier Schiffen fertig
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