Voyager 019 - Tod eines Neutronensterns
Verstanden?«
»Und ob, Captain«, entgegnete B’Elanna atemlos. »Außerdem
habe ich vor, den Gravitationswellen-Akkumulator an Bord zu
lassen.«
»Natürlich.« Janeway lächelte.
»In fünfzig Sekunden bin ich soweit«, versprach B’Elanna.
»Werden die Qavoks nicht sofort das Feuer auf die Yacht
eröffnen, sobald sie den Schutz unserer Schilde verlässt?«,
fragte Kim.
»Ich hoffe nicht«, antwortete Janeway. »Bestimmt will kein
Qavok-Captain die Verantwortung dafür übernehmen, die Yacht
des Prinzen zerstört zu haben.«
»Sie soll inmitten der gegnerischen Flotte explodieren«, sagte
Chakotay. »Gute Idee.«
»Hoffentlich klappt’s«, erwiderte Janeway. »Andernfalls
könnten wir genauso mit unseren Stiefeln nach den Qavoks
werfen.«
»Dreißig Sekunden«, ertönte B’Elannas Stimme aus den
Brückenlautsprechern.
»Immer wieder ein Countdown«, brummte Tom und schüttelte
den Kopf.
»Stellen Sie eine Verbindung mit den Qavoks her«, sagte
Janeway. »Nur Audio.«
»Kom-Kanal geöffnet«, meldete Kim, als die Voyager erneut von einer Salve getroffen wurde.
»Qavok-Krieger«, begann Janeway, »unser Volk ehrt seine
größten Soldaten mit Trophäen und Auszeichnungen. Sie haben
heute gut gekämpft. Wir ehren Sie, indem wir Ihnen wie
versprochen die Yacht des Prinzen zurückgeben – vor unserem
letzten Kampf.«
Sie schloss den Kom-Kanal.
»Ob die Qavoks darauf hereinfallen?«, fragte Chakotay.
»Keine Ahnung«, sagte Janeway. »Aber wenigstens können
sie nicht von mir behaupten, dass ich meine Versprechen nicht
halte.«
Paris lachte und schüttelte den Kopf.
»Die Yacht wird gestartet«, meldete B’Elanna. »Zünder der
Sprengladung auf dreißig Sekunden eingestellt. Countdown läuft
ab jetzt.«
»Tom …«, wandte sich Janeway an den Piloten. »Bitte sagen Sie mir, dass unser Impulstriebwerk funktioniert.«
Paris drehte den Kopf und lächelte. »Wir haben Impulskraft,
Captain. Und auch Warppotential.«
»Dann bringen Sie uns zwischen die Explosion und den
Shuttle. Steuern Sie die Voyager so nahe wie möglich an den Shuttle heran, für den Fall, dass seine Schilde zu schwach sind.«
»Auch unsere Schutzschirme haben gelitten«, sagte Fähnrich
Kim. »Ihre Kapazität liegt bei sechsundzwanzig Prozent.«
»Also los, Tom«, wies Janeway den Piloten an. »Bringen Sie
uns fort von hier.«
Der Hauptschirm zeigte, wie die Yacht der Qavok-Flotte und
dem Bombenschiff in seiner Mitte entgegenflog.
Tom steuerte die Voyager in einem weiten Bogen zum Shuttle und drehte sie dort, sodass der Bug in Richtung der Qavok-Kriegsschiffe wies, die jetzt außer Waffenreichweite waren.
»Noch fünfzehn Sekunden«, sagte Chakotay.
»Die Schilde verstärken«, ordnete Janeway an.
»Ich gebe mir alle Mühe, Captain«, erwiderte Kim.
»Die Qavoks fallen tatsächlich darauf herein«, meinte
Chakotay.
»Zum Glück haben Sie nie vom Trojanischen Pferd gehört«,
sagte Tom Paris.
»Ich habe eine Kom-Verbindung mit dem Shuttle hergestellt«,
meldete Kim.
»Tuvok?«, fragte Janeway.
»Ich höre Sie, Captain«, erklang die Stimme des Vulkaniers
aus den Kom-Lautsprechern.
»Wie steht’s mit Ihren Schilden?«
»Ihre Kapazität liegt bei dreißig Prozent«, antwortete Tuvok.
»Na schön«, sagte Janeway. »Halten Sie sich gut fest. Bei
dieser Entfernung könnten wir ein wenig durchgeschüttelt
werden.«
»Captain?« Janeway stellte sich vor, wie Tuvok eine Braue
wölbte.
»Sie werden es in einigen Sekunden verstehen. Wie gesagt:
Halten Sie sich fest.«
Ein Kriegsschiff zog die Yacht mit einem Traktorstrahl näher.
Zwei andere Kriegsschiffe eskortierten das Bombenschiff an der
Yacht vorbei zum binären Neutronenstern.
Janeway hielt unwillkürlich den Atem an. Wenn die Yacht
nicht explodierte, drohte dem Heimatsystem der Lekk die
Zerstörung. Das Forschungsschiff der Xorm konnte die Qavoks
wohl kaum daran hindern, ihren unheilvollen Plan
durchzuführen.
»Fünf Sekunden«, sagte Fähnrich Kim.
»Vier.«
»Drei.«
»Ich hasse das«, brummte Paris.
»Zwei.«
»Achtung, festhalten«, ertönte Janeways Stimme überall an
Bord aus den Lautsprechern der internen Kommunikation.
»Eins.«
»Jetzt.«
Weißes Licht füllte den Hauptschirm.
Blendendes Weiß.
Grelles Weiß.
Die elektronischen Filter reagierten zu spät und konnten nicht
verhindern, dass die plötzliche Lichtflut in Janeways Augen
schmerzte.
Dann kam die energetische Druckwelle.
Sie erwies sich als
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