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Voyager 023 - Endspiel

Voyager 023 - Endspiel

Titel: Voyager 023 - Endspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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bemühte sich, den forschenden Blick des Holo-Arztes
    zu meiden. Als Hologramm brauchte der Doktor nicht einmal zu
    blinzeln und dadurch wirkte sein Blick besonders durchdringend
    – ein geeignetes Mittel, um die Wahrheit aus jemandem
    herauszuholen.
    »Sie gehört zu den höchstdekorierten Offizieren in der
    Geschichte von Starfleet«, sagte Barclay, und seine Stimme
    vibrierte dabei. »Ich b-bin sicher, d-dass sie gut auf sich Acht
    geben k-kann.«
    »Einen solchen Hinweis hätten Sie sich bestimmt gespart,
    wenn Admiral Janeway sich nicht auf irgendetwas Gefährliches
    eingelassen hätte!«
    Barclay wich zurück, als der Doktor ihm folgte. »Sie legen mir
    Worte in den Mund…«
    Der holographische Arzt blieb in Bewegung und trieb Barclay
    in eine Ecke. Dort hielt er ihn an beiden Armen fest und
    durchbohrte ihn erneut mit einem starren, unerbittlichen Blick.
    Bei den nächsten Worten verschwand der freundliche Klang
    aus den Worten des Doktors. Er meinte es ernst und daran ließ
    er nun keinen Zweifel mehr.
    Für eine strukturierte Ansammlung photonischer Partikel war
    sein Griff erstaunlich fest.
    »Sagen Sie mir, wo Admiral Janeway ist, Reg.«
    5
    Eine klingonische Festung auf einem zerklüfteten Mond. Es
    kursierten tausend Gerüchte darüber, wie solche improvisierten
    Bastionen wirklich aussahen. Selbst in dieser modernen Zeit war
    es nur wenigen Menschen gestattet worden, sich jenen
    monolithischen Zentren des Überlebens und der Tradition zu
    nähern.
    Klingonen waren impulsiv und nicht besonders einfallsreich.
    Wenn sie etwas fanden, das funktionierte, so blieben sie dabei.
    Das galt auch für felsige Unterkünfte. Sie verwendeten sie noch
    immer, obgleich ihnen natürlich sehr effiziente
    Konstruktionsmethoden zur Verfügung standen.
    Als Kathryn Janeway in der Festung materialisierte, nahm sie
    sofort den typischen Geruch von synthetischem Felsgestein
    wahr. Offenbar fühlte sich Korath nicht so sehr der Tradition
    verpflichtet, dass er auf den Einsatz leistungsfähiger Technik
    verzichtete. Synthetische Seide, synthetisches Elfenbein –
    warum nicht auch synthetischer Stein?
    Fackelschein verwirrte ihre Augen und hinzu kam das Surren
    des Transporterstrahls, das ihr immer durch und durch ging.
    Während des Beamens hielt sie stets den Atem an, obwohl das
    eigentlich gar nicht nötig war. Der Grund dafür blieb ihr
    verborgen. Diesmal mochte Sorge dahinter stecken – es gefiel
    ihr nicht, den Shuttle im Orbit dem Autopiloten zu überlassen.
    Codesequenzen und andere Dinge schützten das kleine
    Raumschiff, aber trotzdem bedauerte es Janeway, dass sich kein
    Freund an Bord befand, nur für den Fall.
    Der Mond hatte keine Atmosphäre, was bedeutete: Die
    Festung musste luftdicht und gut abgeschirmt sein – ein weiterer
    guter Grund für den Einsatz von Technik. Die künstliche
    Umgebung erfüllte Janeway mit neuer Zuversicht. Sie verstand
    eine derartige Lebensweise. Der Anschein des Primitiven war
    falsch. Dahinter versteckten sich komplexe Systeme, die nicht
    nur der Lebenserhaltung dienten, sondern auch der Ästhetik.
    Damit konnte sie arbeiten.
    Als der Retransfer in der Festung erfolgte, sah Janeway im
    Schein der Fackeln die Silhouetten von zwei Klingonen.
    Zwischen ihnen, kleiner und weniger stark gepanzert, stand
    Miral Paris.
    Hinter ihnen erstreckte sich ein Tunnel, an dessen steinernen
    Wänden Fackeln brannten. Es erweckte einen mittelalterlichen
    Eindruck, obwohl der besondere Glanz des Gesteins auf seine
    künstliche Natur hinwies.
    »Willkommen im Haus von Korath, Admiral«, sagte Miral.
    Sie sprach mit fester und lauter Stimme, um keinen Zweifel
    daran zu lassen, dass Janeway an diesem Ort willkommen war.
    »Mir gefällt, was er mit diesem Ort angestellt hat.« Janeways
    Stimme hallte von den Wänden wider.
    »Guv’ha gor!«, fauchte der Klingone links von Miral.
    »Nu’Tuq mal!«
    »T’Pak!«, erwiderte Miral scharf und sah ihn an. »Gaht bek’cha tuq mal gun’mok!«
    Der Klingone ballte die Fäuste, nahm abgesehen davon aber
    keine feindselige Haltung ein. Miral warf ihm noch einen bösen
    Blick zu, bevor sie zu Janeway trat.
    »Könnten Sie für mich übersetzen?«, fragte die Admiralin. Sie
    hatte kaum etwas verstanden, obwohl der Tonfall gewisse
    Schlüsse zuließ.
    Miral war nur zu einem Viertel Klingonin, aber im Licht der
    Fackeln wirkte sie fast wie eine imperiale Kriegerin – ihre
    Stirnhöcker traten deutlicher als sonst hervor. Aber vielleicht
    bildete sich Janeway

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