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Voyager 023 - Endspiel

Voyager 023 - Endspiel

Titel: Voyager 023 - Endspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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beobachten.
    Neurologische Krankheiten zählten zu den komplexesten
    Problemen, denen sich die Medizin gegenübersah. Der Doktor
    versuchte, in diesem Gedanken Trost zu finden. Sie hatten alles
    versucht, um Tuvok Hilfe zu gewähren. Bis zum heutigen Tag
    war es weder zu Veränderungen noch zu irgendwelchen
    Durchbrüchen gekommen.
    Der Doktor fragte sich, ob der gegenwärtige Zustand des
    Vulkaniers Anlass zu Hoffnung bot oder aber ein neues, noch
    schlimmeres Stadium der Krankheit ankündigte.
    Am Morgen hatte Tuvok damit begonnen, die Einrichtung
    seines Zimmers zu zertrümmern. Sogar eine Wand war in
    Mitleidenschaft gezogen.
    »Bisher ist er nie gewalttätig geworden«, sagte der Doktor.
    Der andere Arzt – ein junger Mann, an Erfolg gewöhnt – stand
    dem Vulkanier hilflos gegenüber. »Er scheint eher frustriert als
    gewalttätig zu sein.«
    Er versuchte ganz offensichtlich, Tuvok einen Gefallen zu
    erweisen, indem er auf ein zu hartes Urteil verzichtete.
    »Drei-eins… sieben… eins… fünf-drei…«
    Der Doktor merkte sich die Zahlen und ihre Reihefolge.
    Bestimmt verbarg sich irgendeine Bedeutung in ihnen; vielleicht
    boten sie einen Hinweis. Selbst in seinen wirrsten Momenten
    blieben Tuvoks Worte nie ganz ohne einen Sinn.
    Er ließ den Assistenzarzt an der Tür zurück und näherte sich
    dem Vulkanier. Als Tuvok ihn bemerkte, hörte er plötzlich
    damit auf, die Zahlen zu wiederholen. Der Doktor schwieg,
    blieb stehen und wartete. Tuvok kniff die Augen zusammen, als
    er sich konzentrierte.
    »Die Fernbereichsensoren… haben keine Spur entdeckt… Ihr
    Verschwinden bleibt ein Rätsel… Ich bin zutiefst besorgt…«
    Der Doktor ging vor dem Vulkanier in die Hocke. »Worüber
    sind Sie besorgt, Tuvok?«
    »Über ihr Verschwinden.«
    Die Betonung wies darauf hin, dass der Doktor Bescheid
    wissen sollte. Tuvok war sich also darüber klar, mit wem er
    sprach.
    »Wessen Verschwinden?«, fragte der Holo-Arzt und bemühte
    sich, möglichst neutral zu klingen.
    Doch Tuvoks Gedanken glitten wieder fort.
    »Fünf-drei… drei… eins-sieben… eins… fünf…«
    »Er wiederholt diese Zahlen immer wieder«, ließ sich der
    Assistenzarzt vernehmen. »Fünf-drei-drei-eins-sieben-eins. Es
    könnte eine Sternzeit sein…«
    »Sternzeit 53317«, murmelte der Doktor. »Wenn meine
    Gedächtnisdateien intakt sind, war das der Tag, an dem die
    Kellidianer Captain Janeway entführten.« Er sah Tuvok an und
    sprach erneut in einem ganz normalen Tonfall. »Geht es darum?
    Meinen Sie Captain Janeway?«
    Tuvoks Erregung wuchs sofort. Er atmete schneller und sein
    Blick huschte hin und her. »Ihr Verschwinden bleibt ein
    Rätsel…«
    Offenbar ließen sich heute keine Lösungen finden. Zwar
    erwähnte Tuvok Rätsel, aber der Doktor sah keine. Wenigstens
    wusste er jetzt, woran sich der Vulkanier zu erinnern versuchte.
    »Sie haben das Rätsel gelöst, Tuvok«, sagte er sanft. »Sie
    haben Captain Janeway gerettet und sie heil zur Voyager
    zurückgebracht, wissen Sie noch?«
    »Ich bin zutiefst besorgt…«
    Der Boden knarrte und die Zettel gerieten in Bewegung, als
    sich der Assistenzarzt näherte. »Vielleicht sollte Admiral
    Janeway ihm einen Besuch abstatten«, schlug er vor. »Um ihm
    zu zeigen, dass mit ihr alles in Ordnung ist.«
    »Leider befindet sie sich nicht mehr in der Stadt«, erwiderte
    der Doktor. »Ich weiß nicht, wann sie zurückkehrt…«
    Tuvok streckte abrupt die Hand aus, ergriff den Holo-Arzt am
    Arm und zog ihn ganz dicht zu sich heran.
    »Sie wird nie zurückkehren!«, stieß der Vulkanier hervor.
    Der Assistenzarzt zuckte zusammen. Der Doktor wandte den
    Blick nicht von Tuvok ab, suchte in seinen dunklen Augen nach
    irgendeinem Hinweis. Er war davon überzeugt, dass etwas
    existierte, ein Wissen, das sich hier und heute verwenden ließ.
    Sie kannten sich gut genug. Irgendein Körnchen Realität
    trachtete danach, sich aus dem Durcheinander von Tuvoks
    verwirrtem Selbst zu befreien.
    Doch der lichte Augenblick ging vorbei und Tuvoks Hand
    löste sich vom Arm des Doktors. Seine Augen trübten sich und
    er blickte wieder in die Ferne.
    »Ihr Verschwinden… bleibt ein Rätsel…«
    Der Doktor stand auf und trat zurück, um Tuvok eine weitere
    Erregungsphase zu ersparen. Vielleicht war es seine Präsenz
    gewesen, die den Vulkanier zu einer so heftigen Reaktion
    veranlasst hatte. Der Holo-Arzt fragte sich, ob Tuvok auf Paris
    oder andere Crewmitglieder der Voyager ebenso reagiert hätte.
    Sollte er ein

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