Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Voyager 023 - Endspiel

Voyager 023 - Endspiel

Titel: Voyager 023 - Endspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
Vom Netzwerk:
Vorstellung wich die Strenge aus B’Elannas Miene
    und kurzes Schweigen folgte. Keiner von ihnen brachte es fertig,
    die möglichen Konsequenzen in Worte zu fassen. Hätte man das
    Kind einfach ›entfernt‹, als eine Art nutzlosen Parasiten getötet?
    Oder wäre es ebenfalls assimiliert worden, um als Borg-Drohne
    auf zuwachsen?
    Entsetzliche Wachträume suchten Paris heim. »Wir
    verschließen die Augen vor den Risiken und Gefahren, vor dem
    Umstand, dass wir nicht wissen, ob wir nächsten Monat noch
    leben. Wir nehmen das alles hin, weil wir nichts daran ändern
    können. Warum sich über etwas Sorgen machen, das wir einfach
    akzeptieren müssen? Inzwischen haben wir uns so sehr daran
    gewöhnt, dass wir sogar Kinder bekommen! In was für eine
    Welt wird unsere Tochter geboren? Haben wir überhaupt ein
    Recht dazu?«
    »Deine Bedenken kommen ein wenig spät«, erwiderte
    B’Elanna. »Wenn man das Leben nicht ganz lebt, während man
    die Möglichkeit dazu hat, so ist man bereits tot. Welchen Sinn
    hat dann das Überleben?«
    Paris brummte zustimmend, lehnte sich zur Seite und stützte
    sich auf einen Ellenbogen. »Dies ist wirklich nicht leicht. Ich
    hätte Lust, meinem Vater eine Fernbereichnachricht zu schicken
    und mich für all die Probleme zu entschuldigen, die er mit
    meiner Erziehung hatte. Hast du eine Ahnung, was für ein Kind
    ich gewesen bin?«
    »Wärst du lieber vor sieben Jahren gestorben?«, fragte
    B’Elanna. »Um nicht durchzumachen, was wir alle zusammen
    durchgemacht haben?«
    Diese sonderbare Frage überraschte Paris. Er zögerte und
    versuchte, ihre Bedeutung zu verstehen. »Nun… ich glaube
    nicht…«
    »Zweifelst du daran, dass unsere Tochter einmal auf die
    gleiche Weise empfinden wird? Wenn du sie irgendwann in
    Zukunft einmal fragst, ob sie lieber an Bord eines Raumschiffs
    leben und gelegentlich in Gefahr geraten würde oder aber gar
    nicht geboren worden wäre – welche Antwort erwartest du von
    ihr?«
    »Würde unsere Tochter sagen: ›Ich möchte mit elektronischen
    Implantaten ausgestattet und in einen lebenden Roboter
    verwandelt werden‹?« Paris schüttelte den Kopf und versuchte,
    das grässliche Bild eines Borg-Würfels zu vertreiben, der die
    Voyager zu zermalmen drohte, während er ein verzweifeltes Ausweichmanöver versuchte. »Als ich das Würfelschiff sah,
    wurde mir plötzlich klar, dass mein Leben jetzt ganz anders
    aussiehst.«
    B’Elanna war erschöpft – schon seit einer ganzen Weile hatte
    sie nicht mehr richtig geschlafen. Ihr war klar, dass auch sie

selbst ihre Einstellungen überdenken musste, um mit den
    zukünftigen neuen Pflichten als Mutter zurechtzukommen. Sie
    rutschte im Sessel nach links, griff nach Paris’ Hand und hielt
    sie fest, bis er den Mut fand, ihrem Blick zu begegnen.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte sie.
    Dem enttäuschenden Abend folgte ein noch enttäuschenderer
    neuer Tag. Inzwischen wussten alle, dass Captain Janeway eine
    schwierige Entscheidung getroffen hatte.
    Unter der Crew waren die Meinungen geteilt und änderten sich
    mit jeder verstreichenden Stunde. Die Nähe so vieler – so
    ungeheuer vieler! – Borg-Würfel hatte zunächst alle erschreckt,
    mit Ausnahme von Harry Kim. Doch die Besatzungsmitglieder
    sehnten sich nach einer Chance zur Heimkehr, so spekulativer
    Natur sie auch sein mochte.
    Tom Paris, dem eine Stunde nach der Fast-Kollision noch
    immer die Hände zitterten, fiel es nicht weiter schwer, das
    Schiff vom Nebel fortzusteuern. Ihm lag nichts an einer
    neuerlichen Begegnung mit Borg-Würfeln.
    Als Harry Kim ihm durch den Korridor folgte, ahnte Paris,
    worum es dem Fähnrich ging.
    »Tom!«
    Nur noch wenige Meter trennten Paris vom Turbolift und er
    fragte sich, ob er weitergehen und so tun sollte, als hätte er Kim nicht gehört. Aber etwas in ihm reagierte bereits – er blieb
    stehen und drehte sich um.
    Harry gab sich betont unschuldig. »Was haben Sie nach dem
    Dienst vor?«
    »Nichts Besonderes«, erwiderte Paris. Angesichts seiner
    familiären Situation konnte er in dieser Hinsicht wohl kaum
    etwas planen. »Warum fragen Sie?«
    »Ich habe nachgedacht… Wir beide sollten uns ein wenig
    vergnügen. Ein letztes Abenteuer, bevor Sie ganz damit
    beschäftigt sind, Vater zu sein.«
    Paris wusste, worauf Kim hinauswollte, aber er gab sich
    ahnungslos. »Haben Sie Holodeck-Zeit reserviert?«
    »Nein, ich wollte Ihnen etwas Besseres vorschlagen.«
    Kim reichte Paris einen Handcomputer.
    Tom wollte gar nicht

Weitere Kostenlose Bücher