Voyager 023 - Endspiel
Ergebnis Ihrer ›Nachforschungen‹?« Als sie
lächelte, fügte er hinzu: »Ich hole besser eine Vase…«
Die Blumen fielen zu Boden. Seven schlang die Arme um
Chakotay und küsste ihn hingebungsvoll. Auf sehr intensive
Weise nahm er ihren Duft wahr, ein Aroma aus Blütenblättern,
Shampoo, parfümiertem Öl und… Leidenschaft.
O ja, es gab wichtigere Dinge als Blumen, nicht wahr?
Welcher Narr wandte sich von einer atemberaubenden Frau ab,
nur um replizierte Blumen in eine Vase zu stellen? Was hatte er
sich dabei gedacht?
Seven löste sich nur deshalb von ihm, damit sie beide atmen
konnten.
»Wie ich hörte, soll das Warten auf den ersten Kuss manchmal
recht unangenehm sein«, hauchte sie. »Ich wollte die
Anspannung lindern.«
Chakotay zog sie wieder zu sich heran. »Sehr freundlich von
Ihnen. Was ist mit dem zweiten Kuss?«
Sevens große Augen reflektierten das Licht der Kerzen und
das matte Glühen der Leuchtelemente an der Decke. Für eine
Frau, die ihr menschliches Wesen vor langer Zeit verloren hatte,
offenbarte sie ein erstaunliches Maß an Passion und
Sinnlichkeit. Chakotay blickte in ihr Gesicht und sah… alles.
»Da muss ich in der Datenbank nachsehen«, murmelte Seven.
Aber er wollte nicht warten. Sein Arm an Sevens Rücken übte
noch ein wenig mehr Druck aus. Er spreizte die Finger, bis sie
den Ansatz der Hüfte berührten, und seine Lippen fanden ihre.
Sevens Bewegungen zeigten jetzt überhaupt keine soldatische
Steifheit mehr. Wenn man berücksichtigte, welche Rolle sie
beide an Bord spielten… Eigentlich hätte dies viel schwerer für
sie sein sollen. Bisher hatten sie immer Distanz gewahrt, um der
Vorsicht willen, aber jetzt gaben sie sich ganz ihren
persönlichen Bedürfnissen hin. Dies machte schlicht und einfach
Spaß. Für Seven war das ganz neu und Chakotay hatte es fast vergessen.
»Führungsoffiziere zur Brücke.«
Captain Janeways Stimme ertönte aus dem Kom-Lautsprecher
und bohrte sich wie eine Nadel in Chakotays Rücken. War dies
eine Art Groschenroman? Wer trug die Verantwortung für ein so
schlechtes Timing?
Er dachte daran, der Stimme einfach keine Beachtung zu
schenken, sich krank, tot oder assimiliert zu geben…
»Alarmstufe Gelb. Alle Stationen besetzen.«
Assimiliert… Lieber Himmel…
Atemlos und verwirrt griff er nach den Schultern der
einzigartigen, wundervollen Frau, die vor ihm stand, und schob
sie sanft zurück. Trotz der Störung zeigte sich ein amüsierter
Glanz in ihren Augen. Die spontanen Aspekte dieses besonderen
Spiels gefielen ihr mehr als am vergangenen Tag.
Chakotay brummte unzufrieden, so leise, dass Seven es
vielleicht gar nicht hörte. Die verdammten Angelegenheiten des
Schiffes, so ein Mist!
»Beim nächsten Mal schalten wir vorher das Kom-System
aus«, schwor er.
Chakotay wirkte nicht gerade glücklich, als er zusammen mit
Seven die Brücke erreichte, doch an dem Grund dafür war
Janeway derzeit nicht interessiert. Er schien seine eigenen
Probleme zu vergessen, als er sich umsah und feststellte, dass
alle anderen bereits ihre Plätze eingenommen hatten.
Janeway, Tuvok, Kim und Paris saßen an ihren Stationen und
sahen zum Hauptschirm, der etwas Seltsames zeigte: eine
gewaltige Wunde im All.
Die Farben veranlassten Chakotay, eine Grimasse zu
schneiden, als er an die Seite der Kommandantin trat. »Was ist
das?«
»Die Tachyonen-Emissionen deuten auf einen temporalen Riss
hin«, antwortete Janeway.
»Wie wird er erzeugt?«, fragte Seven über Chakotays Schulter
hinweg.
Janeway sah sie kurz an und ärgerte sich darüber, dass man
Informationen von ihr erwartete, die sie derzeit nicht geben
konnte. »Das versuchen wir herauszufinden«, erwiderte sie
geduldig.
»Haben die Borg vielleicht etwas damit zu tun?«, spekulierte
Harry Kim. »Ich kann einfach nicht glauben, dass sie uns bei der
letzten Begegnung übersehen haben.«
»Sie sind ein ganzes Stück hinter uns, Harry«, sagte Paris.
Sein Tonfall wies den Fähnrich darauf hin, dass er besser den
Mund halten sollte.
»Nicht weit genug.«
»Den Fokus aller Ortungssysteme auf den Riss richten«, sagte
Janeway. »Versuchen wir eine erste Analyse. Ist es Licht?
Energie? Eine Reflexion? Warum kommt es zu temporalen
Störungen?«
»Ich hasse Zeitreisen«, murmelte Chakotay, als er
Schaltflächen berührte und den Sensorfokus ausrichtete. Neben
ihm wahrte Seven ein seltsames Schweigen. Er war ihr näher als
erforderlich.
»Ist es
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