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Voyager 023 - Endspiel

Voyager 023 - Endspiel

Titel: Voyager 023 - Endspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Carey
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wirklich das, was es zu sein scheint?«, fragte Janeway.
    »Ein Riss im All?«
    »Ja«, bestätigte Seven. »Das Phänomen hat eine messbare
    Ausdehnung und enthält physischen Raum in seinem Innern.«
    »Auf der anderen Seite des Risses kommt es zu Nadion-
    Entladungen«, meldete Tuvok und dabei klang seine Stimme
    etwas angespannter als sonst.
    »Waffenenergie?«, vermutete Chakotay.
    »Das ist möglich«, räumte der Vulkanier ein. »Die
    energetische Signatur deutet auf Klingonen hin.«
    Überraschung huschte über mehrere Gesichter, doch es gab
    keine Zeit für Spekulationen.
    »Alarmstufe Rot«, sagte Janeway.
    Tuvoks Konsole piepte. »Ein Raumschiff kommt durch den
    Riss«, sagte er.
    »Klingonen?«, fragte Chakotay.
    »Nein«, erwiderte der Vulkanier und blickte zum
    Hauptschirm. »Ein Schiff der Föderation.«
    Verblüfftes Schweigen folgte dieser Information. Die
    Brückenoffiziere fragten sich, ob ihnen die Instrumente einen
    grausamen Streich spielten, indem sie erst Hoffnung weckten
    und sie dann wieder zerstörten…
    Janeway hob die Hand, um voreiligen Schlussfolgerungen
    vorzubeugen. Aufgeregt beobachteten sie, wie ein recht
    mitgenommen wirkender Shuttle unbekannter Bauart durch den
    Riss kam.
    »Jemand versucht, einen Kom-Kontakt mit uns herzustellen!«,
    rief Kim.
    »Auf den Schirm!« Janeways Tonfall forderte die
    Brückencrew auf, die Ruhe zu bewahren.
    Das Bild auf dem großen Schirm wechselte und zeigte ein von
    Rauchschwaden durchzogenes Cockpit. An den Kontrollen saß
    eine Frau, die gut sechzig Jahre alt sein mochte und eine
    Starfleet-Uniform trug.
    Tante Louise?
    Die Brückenoffiziere glaubten, ihren Augen nicht trauen zu
    können: Der Hauptschirm zeigte eine ältere Version von Captain
    Janeway.
    Die Kommandantin der Voyager musterte ihr gealtertes Selbst skeptisch und war bereit, alles für einen Trick zu halten.
    »Rekalibrieren Sie Ihre Deflektoren, um einen Antitachyonen-
    Impuls abzustrahlen«, befahl die Frau auf dem Bildschirm. »Sie
    müssen den Riss schließen!«
    Janeway hielt sich nicht damit auf zu fragen, was ihre Tante
    Louise im Delta-Quadranten machte, warum sie einen Shuttle
    mit den Hoheitszeichen der Föderation flog und den Rang eines
    Starfleet-Admirals bekleidete. Etwas in ihr reagierte instinktiv
    und hinderte sie an voreiligen Schlüssen.
    »Normalerweise gilt es als höflich, sich vor dem Erteilen von
    Befehlen vorzustellen.«
    »Captain, ein klingonisches Schiff kommt durch den Riss«,
    warnte Tuvok.
    »Schließen Sie den Riss!«, rief die ältere Frau.
    Janeway wartete trotzig auf eine Erklärung und benutzte die
    Gefahr eines klingonischen Angriffs als Druckmittel.
    Die Admiralin blieb unbeeindruckt. »Falls Sie es noch nicht
    bemerkt haben sollten, Captain: Ich habe einen höheren Rang.
    Kommen Sie meiner Aufforderung nach!«
    Tief im Innern des Risses erschien ein sonderbar geformtes
    klingonisches Raumschiff.
    »Weitere Nadion-Entladungen, Captain«, meldete Tuvok
    ernst.
    Von einem Augenblick zum anderen traf Janeway eine
    Entscheidung. »Schilde rekalibrieren!«
    »Deflektoren sind rekalibriert«, sagte Tuvok. Er hatte nur auf
    die Anweisung gewartet.
    »Antitachyonen-Emissionen senden.«
    »Antitachyonen werden gesendet, Captain«, berichtete Seven.
    »Ausrichtung auf den Riss, von Backbord nach Steuerbord.«
    »Emissionsstabilisatoren vorbereiten. Vorsichtsmaßnahmen
    zur Verhinderung einer Überladung einleiten. Ich bin nicht
    bereit, ein Ausbrennen zu riskieren, nur weil es jemand anders
    verlangt.«
    Janeway betonte die beiden Worte jemand anders.
    Chakotay führte Schaltungen durch. »Alles bereit.«
    »Aktivieren.«
    Während ein beständiger Antitachyonen-Strom von der
    Deflektorscheibe der Voyager ausging, fühlte Janeway, wie ihre Anspannung immer mehr wuchs. Warum befand sich eine ältere
    Version von ihr selbst an Bord des Shuttles? Sie kannte bereits
    einen Teil der Antwort. Temporale Verzerrung…
    Wo befand sie sich in der Zukunft? In klingonischer
    Gefangenschaft? Mitten in einem Krieg, der jetzt noch nicht begonnen hatte? Und wann würde sie dorthin gelangen? Morgen
    oder in dreißig Jahren?
    Das Herz klopfte ihr bis zum Hals empor, aber sie versuchte,
    sich nichts anmerken zu lassen. Sie musste ruhig bleiben, ein
    Beispiel für die Crew sein.
    Der Riss gleißte und brannte, presste dann seine Lippen
    zusammen, wie ein galaktisches Kind, das nach einem Tadel
    schmollte. Die Klingonen konnten nicht mehr auf diese Seite
    gelangen. So einfach

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