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Wachgeküßt

Wachgeküßt

Titel: Wachgeküßt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Harvey
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zu meiner Rechten lehnt sich vor und hält mir seine Hand hin. Er scheint nicht ganz so betrunken zu sein wie der Rest der Gruppe.
    »Hi, Alex. Also, Redakteurin bist du?«
    »So wahr mir Gott helfe, ja.«
    »Na, na«, meint er süffisant. »Das glaube ich nicht. Du siehst viel zu gut aus für so einen Schreiberling.«
    Ich bin betrunken genug, um mich von solch plumpen Komplimenten geschmeichelt zu fühlen. Außerdem ist dieser Alex Pinter auch noch ziemlich süß. Entweder ist er es wirklich, oder mein vom Bier vernebelter Blick kriegt einen rosigen Champagnerstich.
    »Wenn das nicht ein gutes Omen ist, daß wir beide Alex heißen
...« Er rutscht näher zu mir herüber und füllt mein noch fast unberührtes Glas erneut.
    »O ja, ungefähr so gut wie der Horrorfilm Omen«, unterbricht eine Stimme. »Hi, ich bin Tony.« Der Eigentümer dieser Stimme gleitet aus dem Schatten heraus und hält mir eine gepflegte Hand hin. »Larry hat sich nicht damit aufgehalten, uns vorzustellen. Die schönsten Frauen reserviert er immer für sich.«
    »Zisch ab, Tony.« Alex legt eine Hand auf mein Knie und grinst den Italiener mit der olivbraunen Haut an.
    »Larry hat ihn aus einem ganz bestimmten Grund nicht vorgestellt«, er tut so, als ob er mir ins Ohr flüstern will, stellt aber sicher, daß sein Kollege alles mithört. »Er ist ein richtiger Hurensohn, ein Wolf im Wolfspelz. Er gehört zu der Art von Männern, vor denen dich deine Mutter immer gewarnt hat.«
    »Klar.« Tony grinst und zeigt dabei erstaunlich wohlgeformte, strahlend weiße Zähne. »Und er ist die Art Mann, die deine Mutter schlagen würde, sobald du den Raum verlassen hast! Halt dich von ihm fern, Alex.« Er quetscht sich auf das Sofa, zwischen mich und Marcus Wentworth, der das Gesicht auf seinen Arm hat sinken lassen. Sabber läuft ihm seitlich aus dem Mund und tropft auf die samtblauen Polster.
    »Halt dich nur an mich.« Er legt die Hand auf mein anderes Knie, schenkt mir wieder nach, auch wenn das Glas noch fast voll ist, und reicht es mir. »Ich kümmere mich um dich.«
    Ich kippe den Champagner runter und schaue in überschwenglicher Freude von rechts nach links. Ein sexy Mann zu meiner Linken, ein sexy Mann zu meiner Rechten. O, welch ein Tag. Vielleicht ist dieser Jux mit dem Aufreißen doch gar nicht so schwer?
    »Ähm... entschuldigt bitte... aber Alex ist hier, um mit mir was zu trinken, stimmt’s, Süße?«
    Larry lehnt sich nach vorne und füllt nach, was ich gerade getrunken habe. »Denkt bitte daran, okay?«

    »Willst du dich jetzt etwa aufspielen, Laurence?« Der männliche Alex lehnt sich nach vorne und verharrt Auge in Auge mit dem Lüsternen Larry. »Du hast nur im Büro was zu sagen, das weißt du genau. Außerhalb der Arbeitszeit kannst du dir nicht auch noch die Rosinen aus dem Kuchen picken.«
    Wow! Um mich wird gekämpft. Eine ganz neue Erfahrung für mich. Ich weiß zwar, daß sie sich nur gegenseitig aufziehen, aber es ist trotzdem ganz nett. Es tut ziemlich gut, von attraktiven Männern umgeben zu sein, die alle um meine Aufmerksamkeit buhlen und flirten, als hätten sie einen Auftrag zu erfüllen. Plötzlich fällt mir mein eigener Auftrag wieder ein. Vielleicht ist das Ganze doch nicht so schwierig. Alex ist süß, und Tony ist... na ja... eben auch süß. Was für ein Dilemma. Statt einem erfolglosen Abend habe ich plötzlich einen doppelten Erfolg zu vermelden.
    Innerhalb einer halben Stunde habe ich zweimal mit Larry getanzt, viermal mit Alex und dreimal mit Tony, der zehn von zehn möglichen Punkten in Sachen Hartnäckigkeit verdient hat, und null von zehn für die Kontrolle über seine Hände – immer wieder gleiten sie unter meinen Rock, so als ob sie magnetisiert und meine Pobacken aus Metall wären. Widerstrebend wurde ich noch mehr Männern in Anzügen vorgestellt, die einer nach dem anderen wie identische Karnickel aus einem Hut auftauchen. Ich habe mehr Telefonnummern gesammelt als das örtliche Telefonbuch aufzuweisen hat, ich habe eine der Champagnerflaschen fast allein geleert, und Emma ist ein vergessenes Gesicht in der tanzenden Menge.
    Schließlich schaffe ich es, Tony, dem wildgewordenen Handrover, zu entkommen und plumpse neben Larry auf das Schmusesofa.
    »Da bist du ja«, raunt er. »Ich hab schon gedacht, Tony hätte dich von mir weggelockt. Wie wär’s mit noch einem Gläschen Champagner, Darling?«

    Er lächelt mir verführerisch zu und füllt mein Glas nach. Ich nehme einen großen Schluck und

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