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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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wiederhole?«
    »Nein.«
    »Haben Sie irgendwelche Befehle für mich?«
    »Nein.«
    »Überhaupt keine?« fragte Darzek ungläubig. »Die Dunkelheit schlägt bald wieder zu. Primores ist in Gefahr. Sie sind in Gefahr.«
    »Nein.«
    Darzek holte tief Atem. »Soll ich damit fortfahren, die Welten der Dunkelheit zu versorgen?«
    »Ja.«
    »Ich würde gern die Aufsicht über die Proktoren auf Primores übernehmen.«
    »Dazu sind mehr Daten nötig.«
    »Wenn wir die Agitatoren unterdrücken können, ist es für Primores vielleicht noch nicht zu spät.«
    »Primores ist nicht in Gefahr«, sagte die Stimme.
    »Wenn Sie sich täuschen, und das ist meine feste Überzeugung, dann möchte ich Sie vor der Dunkelheit beschützen können. Wo auf Primores befinden Sie sich?«
    »Überall.«
    »Soll man die Händler zu organisiertem Widerstand ermutigen?«
    »Nein.«
    Plötzlich bemerkte Darzek, daß er nicht allein war. Ein Eingeborener stand in der Nähe der Tür und wartete respektvoll.
    »Was möchten Sie?« fragte Darzek.
    »Ich bin URSgwalus. Der Höchste hat mich zu Ihrem Helfer ernannt. Sie sollen dem Höchsten durch mich berichten.«
    Darzek sah ihn kühl an.
    »Der Höchste zieht getippte Berichte vor«, erklärte URSgwalus.
    »Ich verstehe. Könnten Sie dem Höchsten sagen, daß ich einen Ausländer vorziehen würde?«
    »Einen Ausländer?« wiederholte der Mann verwirrt.
    »Jemand von einem anderen Sonnensystem.«
    »Es ist keiner anwesend.«
    »Kein einziger?«
    »Nicht unter den Dienern des Höchsten.«
    »Die Lage ist schlimmer, als ich dachte.«
    »Wie bitte?«
    »Dann informieren Sie den Höchsten bitte, daß ich im Moment meinen bisherigen Weg fortsetzen werde.«
    URSgwalus schrieb die Botschaft und las die Antwort. »Positiv.«
    »Kann ich den Höchsten sprechen, so oft ich es für nötig halte?«
    »Wenn der Höchste damit einverstanden ist.«
    »Dann habe ich nichts mehr zu sagen. Zeigen Sie mir bitte den Weg nach draußen.«
     
    *
     
    »Das gefällt mir nicht«, erklärte Miß Schlupe.
    »Mir auch nicht. Der Höchste beharrt darauf, daß Primores keine Gefahr droht. Er muß in einer Traumwelt leben. Wie viele Agenten haben Sie?«
    »Achtundzwanzig.«
    »Ich wollte, es wären zehnmal so viele. Die Händler würden mir aushelfen, aber ich brauche Einheimische.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Ich muß handeln, bevor es die Dunkelheit tut.«
     

 
16.
     
    Die Menge war die größte, die Darzek je gesehen hatte. Mindestens fünfzig Einheimische hatten sich an einer Wegkreuzung versammelt, und wenn einige gingen, nahmen sofort andere ihren Platz ein. Sie kamen, sie hörten unbeteiligt zu, sie gingen wieder.
    URSdwad stand im Hintergrund und wartete auf ein Signal. Darzek gab es und beobachtete die Szene mit Vergnügen.
    URSdwad schob sich vor, wartete, bis der Redner Atem schöpfte und trat dann auf ihn zu. Darzek konnte die Worte nicht hören, aber er sprach sie leise mit. Etwas Außergewöhnliches ist geschehen. Ich muß Sie sofort sprechen.
    URSdwad zog sich zurück, ohne sich umzusehen. Der Aufwiegler warf einen letzten Satz in die Menge und eilte hinter ihm her.
    URSdwad sprach über die Schulter hinweg. »Wir werden beobachtet. Gehen Sie weiter und warten Sie am Ausgang des Parks auf mich.« Sie trennten sich und trafen sich an der Transmitterstation wieder. URSdwad wählte ein Ziel. »Sie zuerst! Schnell!« Der Mann trat durch den Rahmen. Er wurde anders empfangen, als er es erwartet hatte. URSdwad wandte sich ab, und auf seinem häßlichen Gesicht war ein triumphierender Ausdruck zu erkennen.
    »Seine nächste Vorstellung soll er lieber in einem anderen Park geben«, meinte Miß Schlupe. »Und vielleicht wäre es weniger auffallend, wenn er dem Mann vorausgehen würde.«
    »Einverstanden. Sprechen Sie mit ihm. Und das Grinsen könnte er sich auch abgewöhnen. Aber die Sache funktioniert. Mal sehen, was unser Ex-Demagoge zu sagen hat.«
    Aber der Mann wollte nichts sagen, so verwirrt er auch war. Inzwischen hatte URSdwad drei weitere Aufwiegler erwischt, und der Rest von Miß Schlupes Detektiven trat in Aktion. Nach drei Tagen hatte Darzek tausend Gefangene auf dem Hals. Sie verrieten nichts, sondern stimmten immer wieder wie Papageien ihre Hetzreden an.
    Da der Platz knapp wurde, ließ Darzek Gud Baxak mit einigen Raumschiffen kommen und die Agenten auf eine Welt der Dunkelheit verschiffen. Die Bevölkerung dort war Darzek so dankbar, daß sie kein Ohr für das Gerede der Demagogen haben würde.
    Gud Baxak

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