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Wächter der Dunkelheit

Wächter der Dunkelheit

Titel: Wächter der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lloyd Biggle jr.
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»Kommen Sie mit.« Er führte ihn in ein anderes Büro, wo ein zweiter Eingeborener wartete.
    »Sie wünschen einen – privaten Rat?« fragte er.
    Darzek nickte.
    »Worüber möchten Sie den Höchsten befragen?«
    »Auch das ist geheim.«
    »Ich weiß nicht – ich fürchte ...«
    »Fragen Sie den Höchsten«, schlug Darzek vor.
    »Das kann ich nicht ohne Rechtfertigung.«
    Darzek hob die rechte Hand. »Meine Kontonummer. Zeigen Sie das da dem Höchsten und sagen Sie ihm, daß der Besitzer eine Privatunterredung wünscht.«
    »Kommen Sie bitte mit.«
    Er übergab Darzek drei Leuten, von denen einer schweigend seine Hand auf das Kontoprüfgerät legte. Dann schrieb er eine Botschaft. Der Antwortstreifen kam aus einem Schlitz.
    »Gewährt!« sagte der Eingeborene ehrfurchtsvoll.
    Darzek gab keinen Kommentar.
    Der Eingeborene winkte Darzek in den Transmitter, und er tauchte am Ende eines rötlich beleuchteten Korridors auf. Er trat zuversichtlich vorwärts. Diesmal wußte er, was ihn erwarten würde.
    Er tauchte schweißgebadet am anderen Ende des Korridors auf. Das Gewicht, das ihn niedergedrückt hatte, war jetzt fort. Eine Tür stand offen. Er wischte sich das Gesicht ab und massierte seine Glieder, bevor er eintrat.
    Triumphierend trat er an den Schreibtisch, und dann erstarrte er. Die Maschine war ein unbekanntes Modell, und er hatte keine Ahnung, wie er sie bedienen sollte.
    »Das ist also das Ende«, sagte er bitter.
    Er setzte sich und wartete darauf, daß ihn jemand abholte.
     
    *
     
    Plötzlich sprach der Raum. »Weshalb haben Sie sich nicht gemeldet?« Die Worte waren exakt, aber ohne Betonung ausgesprochen.
    Darzek beherrschte sich und erwiderte vorwurfsvoll: »Weil ich nicht wußte, wie ich das machen sollte. Ich weiß es immer noch nicht.«
    »Weshalb haben Sie sich nicht durch den Rat gemeldet?«
    »Es gibt keinen Rat.«
    »Weshalb haben Sie sich nicht durch den Rat gemeldet?« wiederholte die Stimme.
    Darzek zögerte. Offensichtlich mußte er seine Antworten sorgfältig formulieren, da er mit einer Maschine sprach. »Sie haben seit langer Zeit keinen Bericht mehr von den Ratsmitgliedern erhalten«, sagte er.
    »Richtig.«
    »Sie haben keinen Bericht mehr erhalten, seit ich zu einem Treffen des Rates zugelassen wurde.«
    Eine winzige Pause. »Richtig.«
    »Alle Mitglieder des Rates sind tot«, sagte Darzek.
    Diesmal war die Pause länger. »Ich erbitte weitere Daten.«
    »SECHS war ein Agent der Dunkelheit. Als ich ihn bloßstellte, versuchte er mich zu töten. Ich floh, aber er tötete die anderen Mitglieder des Rates, bevor ich ihn umbringen konnte. Sein Auge des Todes verursachte einen Brand in der Versammlungshalle. Es gibt keinen Rat mehr. Alle Mitglieder sind tot.«
    »Sie haben die Mitglieder des Rates getötet«, behauptete der Höchste.
    Darzek hoffte, daß es eine Frage war. »Falsch«, fauchte er. »Ich habe SECHS getötet, der ein Agent der Dunkelheit war. SECHS hat die anderen Mitglieder getötet und das Gebäude in Brand gesetzt.«
    Selbst ihm kam es unglaublich vor. Plötzlich stellte er sich vor, daß er diese Version vor einem Gericht verteidigen müßte. Wie kam es, Angeklagter Darzek, daß Sie überlebten, während alle anderen umkamen? Wie konnte es geschehen, daß diese Katastrophe bei Ihrem ersten und einzigen Besuch eintraf?
    Aber er würde sich verteidigen. Das vordringliche Problem war es, dem Höchsten klarzumachen, was geschehen war. »Überprüfen Sie Ihre Stromkreise, wenn das der richtige Ausdruck ist, und Sie werden feststellen, daß in der Beratungshalle nichts mehr funktioniert.«
    Die Pause war sehr lang. »Richtig«, sagte der Höchste schließlich.
    »Es funktioniert nichts mehr, weil das Gebäude nicht mehr steht. Sie werden auch entdecken – soweit sich das überprüfen läßt –, daß seit jenem Tag kein Ratsmitglied mehr seine Wohnung benutzt hat.«
    »Richtig.«
    »Ich wußte nicht, wie ich Ihnen das berichten sollte, und ich wußte auch nicht, wer auf Primores sonst noch ein Agent der Dunkelheit sein könnte. Ich verschwand so schnell wie möglich, und meine Assistentin und ich fuhren nach Yorlq, um mehr über die Dunkelheit zu erfahren. Wollen Sie einen Bericht über die Vorkommnisse?«
    »Ja.«
    In knappen Sätzen schilderte Darzek, was auf Yorlq geschehen war und was sich seit seiner Austreibung von dort auf Primores ereignete. Schließlich fragte er: »Haben Sie alles verstanden?«
    »Ja.«
    »Möchten Sie, daß ich noch einmal

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