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Wächter der Macht 04 - Exil

Wächter der Macht 04 - Exil

Titel: Wächter der Macht 04 - Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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während die R2-Einheit vorwärtswankte, schneller watschelte. Sie befanden sich am Rande einer großen schneebedeckten Lichtung, und Shaker bewegte sich in dieses offene Gelände hinaus.
    Als er ihm folgte, sah Ben den Grund für die Aufregung des Astromechs. In der Ferne, hinter der nächsten Baumreihe, stieg eine Rauchfahne in den Himmel. Jemand hatte ein Feuer gemacht - und dieses Leuchtfeuer war in genau derselben Richtung wie das Gefühl von Schadenfreude, das Ben empfand.
    Eine Stunde später befanden sie sich am Rand einer anderen Lichtung und sahen ein Lager vor sich. Da war ein Zelt, das behelfsmäßig aus mehreren hellroten Notfalldecken und gelber Schnur errichtet worden war. Da war ein Feuer, so armselig wie Bens eigenes in der letzten Nacht. Da waren ein gewaltiger Rucksack, der aus einem überdimensionalen Tragesack gebastelt worden war, ein paar Durastahlstreben, die zweifellos aus dem abgestürzten YT-2400 geborgen worden
    waren, und noch mehr gelbe Schnur. Und da war ein Mann.
    Ben ließ Shaker hinter sich zurück und schlich geduckt vorwärts, wobei er hinter Schneehügeln in Deckung blieb. Als er nah genug war, um einen guten Blick auf den Mann zu erhaschen, überkam ihn eine gewisse Enttäuschung.
    Faskus von Ziost sah nicht unbedingt aus wie ein Hüter von Sith-Artefakten. Er war ein blasshäutiger Mensch mit einem unproportional langen Kinn und einem dichten schwarzen Schnauzbart, der das Missverhältnis seines Kinns nur noch betonte. Er trug graue Kleidung, die so anonym war, wie es bloß ging. Er bewegte sich langsam, legte weitere Zweige ins Feuer und redete mit sich selbst, Worte, die Ben nicht hören konnte.
    Und als er sich das erste Mal in Bens Richtung wandte - um noch eine Handvoll Stöcke ins Feuer zu werfen -, konnte Ben sehen, dass er das Amulett von Kalara an seiner Kette um seinen Hals trug.
    Ben erstarrte. Wenn Faskus wusste, dass er hier war, konnte der Mann aus seinem Blickfeld verschwinden, um ihn ohne große Mühe aufzuspüren und zu töten. Ben musste das Amulett an sich bringen, ohne Faskus vorzuwarnen.
    Und das bedeutete, auf eine günstige Gelegenheit zu warten, um.
    Nein. Ben war hungrig und würde bloß noch hungriger werden. Und auch kälter, was für einen Agenten, der versuchte, unentdeckt zu bleiben, eher kontraproduktiv war. Wenn er wartete, würde er so schwach und steif werden, dass er seine Mission nicht zu Ende bringen konnte, und er würde vielleicht sogar erfrieren.
    Also musste er angreifen - und das bald.
    Und er musste ohne Gnade vorgehen. Jemand, der in der
    Lage war, das Amulett zu stehlen und sich seine Kräfte zunutze zu machen, musste ein überragender Gegner sein.
    Als Faskus ihm - noch immer vor sich hin murmelnd -wieder den Rücken zudrehte, schlich Ben dichter heran. Eine Senke im Boden gestattete ihm, sich dem Zelt bis auf zehn Meter zu nähern. Er konnte einige von Faskus' Worten verstehen: »... überhaupt kein Problem, muss irgendwo ein Unterschlupf sein. nicht so übel, wie es aussieht..«
    Ben richtete sich auf, um über den Rand der Senke zu spähen. Faskus hatte ihm erneut den Rücken zugewandt.
    Ben sprang mit Hilfe der Macht vor, riss sein Lichtschwert empor, aktivierte es.
    Das Geräusch alarmierte Faskus, der herumwirbelte.
    Und in der letzten Viertelsekunde, bevor seine Füße den Boden erreichten, sah Ben, dass hinter Faskus, auf Decken vor dem Zelt, ein kleines Mädchen saß, das mit fragendem Blick zu ihm hochschaute.
    Er war drauf und dran, dem Mann vor den Augen dieses kleinen Mädchens den Kopf abzuschneiden.
    Ben kam mit den Füßen auf und beförderte Faskus mit einem Tritt über das Mädchen hinweg nach hinten. Als er rittlings auf dem Mann landete, hörte er, wie Faskus vor Schmerz grunzte, hörte das gedämpfte Kreischen des Mädchens. Bens Lichtschwert schnitt in die oberste Decke des Zelts, setzte die Ränder in Brand. Er schaltete die Waffe aus.
    Dann packte er das Amulett mit der freien Hand und riss daran, doch die Kette gab nicht nach. Ben fluchte und zerrte die Kette nach oben, um sie ihrem Träger über den Kopf zu ziehen. Erst dann wich er zurück, krabbelte rückwärts vom Zelteingang weg und ließ das Amulett in seinen Beutel gleiten.
    Das kleine Mädchen quetschte sich hinter Faskus' Beinen in das Zelt und sah sich mit wildem Blick um. Sie hatte dunkles, kurz geschnittenes Haar und blaue Augen, war vielleicht sechs Standardjahre alt und trug die Kinderausführung eines orangefarbenen X-Flügler-Pilotenoveralls.

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