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Wächter der Macht 04 - Exil

Wächter der Macht 04 - Exil

Titel: Wächter der Macht 04 - Exil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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enttäuscht. Das ist keine angemessene Begrüßung für eine alte Freundin.«
    Lando räusperte sich. »Sie haben natürlich recht. Tut mir leid. Eine schlechte Reaktion.« Während er sie ansah, musste er sich zwingen, nicht zurückzuzucken. Er hatte sie zum ersten Mal vor vielen Jahren getroffen, auf der Höhe des Yuuzhan-
    Vong-Kriegs, als sie noch eine Jugendliche gewesen war, noch dem Tod ihrer Schwester Numa nachgeweint hatte, noch körperlich unversehrt gewesen war. Noch geistig gesund.
    Jetzt stand sie vor ihm, ein verrücktes Glitzern in den Augen, ihre Schultern auf unterschiedlicher Höhe. Er kannte die Liste der Verstümmelungen, die sie davongetragen hatte, und wusste, dass die brutalen Verletzungen, die ihr Verstand erlitten hatte, dem in nichts nachstanden.
    Kurioserweise blieb ihr Tonfall freundlich, harmlos. »Wo sind die Solos?«
    »Oh. Ahm. Auf Corellia?«
    »Nein. Hier. An Bord. Wo?«
    »Wenn ich's Ihnen sage, töten Sie mich dann nicht?«
    »Wir würden Sie nie töten. Wir haben Sie immer bewundert.« Ein Säuseln lag in ihrer Stimme.
    »Das ist beruhigend.« Er richtete seinen Spazierstock auf sie.
    Auch der wurde ihm von unsichtbaren Kräften aus den Händen gerissen und flog in ihre Hand.
    Jetzt sah Alema wirklich gekränkt aus. »Hatten Sie vor, mich mit einem getarnten Blaster zu erschießen?«
    »Eigentlich nicht. Zsch-zsch.«
    Auf Landos Aktivierungswort hin zuckten Energiebogen, winzig und blau, aus den Enden des Spazierstocks und flössen über Alemas Haut. Ihre Augen weiteten sich, sie zuckte krampfhaft, ihre Muskeln versteiften sich in einer Tetanie, die von dem Stromstoß verursacht wurde, der durch sie hindurchfuhr.
    Doch sie wurde nicht bewusstlos. Lando fluchte atemlos. Der Waffenschmied, der den Stock nach Landos Angaben angefertigt hatte, hatte ihm versichert, dass die Ladung selbst einen Wookiee aus dem Verkehr ziehen würde.
    Doch der Waffenschmied hatte es noch nie mit Jedi zu tun gehabt.
    Alema stürzte, landete auf Landos Blaster, kämpfte aber selbst dann noch gegen die sie lähmenden Elektroschocks an. als Rauchfahnen von ihrem Körper aufzusteigen begannen. Und die Energiebogen wurden schwächer.
    Die Türen des Turbolifts öffneten sich, und Lando lief den Korridor hinunter, auf die Quergänge voller Leute zu, voller Licht.
    Er würde keinen Atem an einen Kommlink-Anruf verschwenden, bis er von Leuten umgeben war. Er verwandte all seine Kraft aufs Laufen.
    In seinem Kopf schien sich irgendetwas zu regen, als würde sich ein schmieriger Wurm in seiner Hirnmasse winden, der auf den Ausgang eines seiner Ohren zusteuerte. Er ignorierte das Gefühl. Er rannte.
    Weiter vorn war der erste Quergang, nur leicht bevölkert. Er lief nach rechts in den Gang und eilte weiter auf eine größere Menschenansammlung zu. Sein Sprint zog nicht viel Aufmerksamkeit auf sich. Einige Sekunden später befand er sich inmitten einer dichten Gruppe von Mitarbeitern des Fliegenden Händlers, die aus einem Kasino strömten, das evakuiert wurde.
    Er zog sein Kommlink hervor. Jetzt konnte er.
    Konnte er was?
    Jemanden anrufen, nahm er an. Aber wen? Und warum sollte er überhaupt jemanden anrufen? Wovor war er eigentlich davongelaufen?
    Und wo hatte er seinen verfluchten Spazierstock verloren?
    Kopfschüttelnd fragte er sich, ob das Alter allmählich seinen Tribut von ihm forderte. Er steckte sein Kommlink wieder weg und sah sich nach dem nächsten Turbolift um.

    CORELLIANISCHER RAUM

    Luke musste zugeben, dass Wedges improvisierter Plan gut war - wenn er denn funktionierte. Andererseits, überlegte er, traf das auf alle Pläne zu: Rückblickend betrachtet waren sie nur dann gut, wenn man damit Erfolg hatte, unabhängig davon, wie brillant sie vor der Ausführung erschienen waren.
    Er und Mara waren viele Kilometer vor Wedge und Corran und wenige Kilometer von einer der Flanken des schnurgeraden Angriffskorridors der feindlichen Streitkräfte entfernt.
    Sobald ihre Sensoren die näher kommende Fregatte registrierten, schalteten er und Mara alle aktiven Systeme ab und stellten sich im Weltraum tot. Sie trieben bloß noch dahin. Von diesem Moment an würden sie ihre Kommsysteme so lange nicht benutzen, bis sie wieder mit Wedge und Corran zusammentrafen. Bis dahin würde ihr Machtband, durch Sensoren nicht zu entdecken, ihr einziges Kommunikationsmittel sein.
    Die Trägheitssensoren zeigten, dass sich Wedge und Corran der feindlichen Streitmacht näherten und dass die gegnerischen Raumjäger weit vor der

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