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Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman

Titel: Wächter der Seelen / Gefährlich wie ein Engel. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette McCleave
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achthundertsechsundvierzig«, sagte Stefan, ohne mit der Wimper zu zucken.
    Lachlan runzelte die Stirn. »Nicht ein einziger Wächter hat je einen Verlockungsdämon besiegt?«
    »Korrekt.«
    »Warum nicht?«
    »Nun ja, für Anfänger sind diese verfluchten Kreaturen praktisch unbesiegbar.« Der Magier fuhr sich mit der Hand durch die verschwitzten Locken. »Außer der Gabe, Gedanken zu manipulieren, haben sie die unangenehme Angewohnheit, die Batterien immer wieder bei ihrem Herrn aufzuladen.«
    »Batterien?«
    »Du weißt schon, wenn ein Verlockungsdämon angeschlagen ist, erneuert er seine Kraft, indem er sich von Satan Energie holt – der seine eigene Energie wiederum den zahllosen Seelen abzapft, die in der Hölle schmoren. Der Versuch, einen Verlockungsdämon zu töten, kommt dem Versuch gleich, eine Gottheit der unteren Ebene zu töten. Es ist vollkommen unmöglich.«
    »Und was soll mir ein neues Schwert dann nutzen?«
    »Offen gestanden weiß ich das auch nicht. Aber mit Sicherheit kann es nicht schaden. Anders ausgedrückt: Es ist das machtvollste Schwert, das ich jemals geschmiedet habe.«
    Lachlan trat auf den langen Holzkasten zu und öffnete den Messingriegel. Er hob den Deckel aus Teakholz und starrte auf die glänzende Waffe, die zum Vorschein kam. Sein Herz schlug ein wenig schneller angesichts des vertrauten Anblicks. »Ein
claidheamh mòr.
«
    »Natürlich ist es mehr als ein bloßes Replikat. Diese Waffe hier besteht aus hochgradig belastbarem Stahl und Titan und wiegt nur fünf Pfund. Die Ogham-Schriftzeichen über der Blutrinne sollen dich immer daran erinnern, wofür du kämpfst. Der Peridot im Knauf wird verhindern, dass das Schwert sein Ziel verfehlt. Außerdem habe ich den Dämonenblut-Verstärkungszauber erweitert. Mit ein wenig Glück ist er jetzt noch machtvoller.«
    »Ich würde es vorziehen, mich nicht auf mein Glück verlassen zu müssen«, sagte Lachlan und nahm die Waffe aus dem Kasten. Von der Angel bis zur Spitze maß das Schwert über 1,50 Meter.
    »In diesem Fall solltest du dem Verlockungsdämon aus dem Weg gehen.«
    Lachlan legte das Schwert zurück und verschloss den Kasten wieder. Er hatte nicht die Absicht, vor Drusus davonzulaufen, nie versiegende Energie hin oder her. Seine Ehre forderte es, dass er den räudigen Hund stellte.
    »Und wenn mir das nicht möglich ist?«
    Stefan schnitt eine Grimasse. »Dann hoffe ich bei allen Ausgeburten der Hölle, dass dir der Schutz des Schwertes reichen wird.«

[home]
5
    I n der Mittagspause ging Rachel zum Hotdog-Stand an der Ecke. Normalerweise aß sie im Büro, aber bei der dicken Luft, die dort herrschte, konnte man sich nicht entspannen. Gestresste Designer kämpften gegen die Zeit, um neues Material vorzulegen, fluchten, warfen Aufputschmittel ein, als wären es Bonbons, und fauchten die Bürobotin an, wann immer sie neue Arbeit in ihren Fächern ablud. Rachel verließ das Gebäude, um nicht endgültig den Verstand zu verlieren.
    »Ein Chili-Hotdog und eine Cola.« Sie schenkte dem Mann unter dem gestreiften Sonnenschirm ein Lächeln. Dann erinnerte sie sich an ihren Vorsatz, ein oder zwei Pfund abzunehmen. »Äh, besser eine Cola light.«
    Ausnahmsweise strich eine angenehme Brise von der Küste landeinwärts, und Rachel schälte sich aus der khakifarbenen Dreiviertelarmjacke, während sie ein sonniges Fleckchen auf einer nahe gelegenen Bank ergatterte. Sie hätte alles dafür gegeben, an Lachlans Gespräch mit Em teilnehmen zu können, aber das war ganz und gar aussichtslos. Zumindest an diesem Tag. Celia schlich wie eine gereizte Löwin durch die Flure und stürzte sich auf ihre Opfer, sobald deren Arbeitseifer erlahmte.
    Rachel beugte sich über die Serviette, die sie auf dem Schoß ausgebreitet hatte, und biss in das Hotdog. Ein großer Klecks Chilisoße klatschte auf das Papier.
    »Ich liebe Hotdogs«, sagte eine tiefe männliche Stimme neben ihr. Rachel sah nach links – und hätte sich beinahe verschluckt. Auf der Bank nebenan saß breitbeinig Ems Freund vom Jahrmarkt und lächelte, als wären sie die besten Freunde. Seine blonden Locken waren zu einer entwaffnend schönen Krone aufgetürmt, die Kleidung trug das American-Eagle-Logo. Doch alles, was Rachel sah, war der harte, geschliffene Blick in seinen grünen Augen. Grimmig schluckte sie den Bissen hinunter.
    »Leider«, fuhr der junge Mann fort und legte die Nase in Falten, »mögen sie
mich
nicht besonders. Ich bekomme jedes Mal Sodbrennen davon.«
    In dem

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