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Waechter des Labyrinths

Waechter des Labyrinths

Titel: Waechter des Labyrinths Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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lange Zeit.»
    «Wer sind die beiden da?»
    «Davit und Zaal», antwortete Boris. «Es sind gute Männer, ich habe sie selbst ausgewählt.»
    «Hast du das Geld mitgebracht?»
    Boris nickte, machte auf dem Couchtisch Platz und legte einen großen Stahlkoffer darauf. Er gab die Kombination in die beiden Schlösser ein, öffnete ihn und drehte ihn so, dass Michail hineinschauen konnte. Von 50- bis 500-Euro-Scheinen waren in dicken Geldbündeln alle Nennwerte enthalten. Edouard hatte noch nie so viel Bargeld gesehen, und selbst das Mädchen gab einen erstaunten Laut von sich.
    «Wie viel?», brummte Michail.
    «Vier Millionen», sagte Boris.
    «Ich wollte zehn.»
    «Mehr konnten wir so kurzfristig nicht organisieren. Außerdem wissen Sie doch, wie solche Verhandlungen laufen. Wenn man mit zehn Millionen auftaucht, wollen die auch zehn Millionen haben …»
    «Hat mein Großvater dir das erzählt, damit du mir das sagst?»
    «Ja.»
    Während Michail die Antwort verarbeitete, entstand eine betretene Stille. Es war, als würde man eine Landmine beobachten, die jeden Moment in die Luft gehen konnte. «Schön», sagte Michail schließlich. «Es wird reichen.» Er kam die Treppe hinunter, nahm ein Bündel mit 50-Euro-Scheinen aus dem Koffer und rollte es zusammen. Dann ging er zu dem Mädchen, steckte ihr einen Finger in den BH und stopfte die Banknoten hinein. «Kauf dir was Schönes», sagte er ihr. «Ein Kleid oder eine Kette oder so. Du kannst es für mich tragen, wenn du morgen wiederkommst.»
    «Wiederkommen?», fragte sie entsetzt.
    «Du weißt, dass du wiederkommen wirst.» Er drehte sich zu Edouard um. «Frauen kommen nie von ihrem ersten Mann los. Das liegt in ihren Genen oder so.»
    «Ich komme nicht wieder», protestierte sie. «Ich werde nie mehr wiederkommen.»
    «Das sagen sie alle», meinte er grinsend. «Und dann kommen sie doch. Sie können einfach nicht anders.» Er wandte sich an die anderen. «Davit. Ich möchte, dass du sie in die Stadt fährst. Such ihr ein Taxi. Sorg dafür, dass man sich gut um sie kümmert. Dann komm zurück. Wir haben Arbeit zu erledigen.»
    «Ja, Chef.» Davit stand auf und fasste das Mädchen am Ellbogen.
    «Was ist mit meinen Büchern?», wimmerte sie. «Kann ich nicht wenigstens meine Bücher zurückhaben?»
    «Die kannst du morgen abholen.»
    «Aber Sie haben es versprochen. Es sind nicht meine. Sie gehören Demetria.»
    «Morgen, habe ich gesagt», entgegnete Michail. «Sei so gegen fünf Uhr hier. Bis dahin sind wir beschäftigt.»
    «Aber morgen muss ich …»
    Michails Gesicht verfinsterte sich. «Du willst doch nicht, dass ich dich hole, Olympia, oder?», warnte er sie. «Ich werde es tun, wenn ich muss. Aber du wirst es bereuen, das verspreche ich dir.» Er schaute zu, wie Davit sie hinausführte, und wandte sich dann wieder an Edouard und die anderen. «Na schön», sagte er und rieb sich die Hände. «Vielleicht sollten wir uns jetzt ums Geschäft kümmern.»

II
    «Sie machen Witze», sagte Knox benommen. «Petitier hat das Goldene Vlies gefunden?»
    «Das habe ich nicht gesagt», entgegnete Nico vorsichtig. «Und das hat er auch nicht behauptet. Wenn überhaupt, hat er lediglich angedeutet , das Vlies oder irgendetwas, das damit zu tun hat, gefunden zu haben. Er hat sich jede Menge Hintertüren offen gelassen. Er hätte alles auf ein Missverständnis zurückführen können. Er hätte sagen können, es wäre reiner Zufall, dass dies die einzigen beiden Wörter auf dem Siegel waren, die wir lesen konnten.»
    «Er war ein Experte der minoischen Kultur. Das hätte ihm niemand abgenommen.»
    «Richtig», pflichtete Nico ihm bei. «Genau aus diesem Grund habe ich ihm meine Redezeit überlassen.»
    «Und Augustin wusste davon?»
    «Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, aber es ist auf jeden Fall möglich. Verstehen Sie, ich …» Er verstummte, da der BMW auf den Bordstein holperte und vor einem imposanten Gebäude anhielt.
    «Evangelismos-Krankenhaus», sagte Charissa knapp. «Gehen Sie schon mal rein. Ich suche einen Parkplatz.»
    Nico schüttelte den Kopf. «Ich muss Sie leider verlassen. Ich muss ins Hotel und die Konferenzteilnehmer von der Programmänderung unterrichten.» Er machte ein besorgtes Gesicht. «Das verstehen Sie doch, oder?»
    «Natürlich», sagte Knox. «Aber vielleicht können wir uns später treffen. Vielleicht zum Essen?»
    «Ausgezeichnete Idee. Kennen Sie das Island ?»
    «Nein.»
    Er küsste seine Fingerspitzen. «Es ist in Exarchia. Charissa

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