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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Eigengeschwindigkeiten der beiden Schiffe angepaßt wurden, gab der Pirat weitere Kommandos.
    »Alle Offiziere, die sich jetzt im Kontrollraum befinden, bleiben an Ort und Stelle. Die übrigen Offiziere holen sämtliche Passagiere und treiben sie im Hauptsalon zusammen. Wer Sperenzien macht oder unsere Befehle nicht befolgt, wird niedergeschossen.«
    Die Piraten kamen an Bord. Eine Abteilung ging in den Kontrollraum. Der Anführer sah, daß der Funkoffizier noch immer versuchte, die Störsender zu überwinden, und strahlte ihn wortlos nieder. Angesichts dieses kaltblütigen Mordes griffen der Kapitän und vier oder fünf andere Offiziere zu ihren Waffen. Es war nur ein kurzer, doch blutiger Kampf. Die Piraten waren in der Überzahl.
    Eine größere Gruppe stürmte in den Hauptsalon. Die meisten eilten auf der anderen Seite gleich wieder hinaus, nur etwa ein halbes Dutzend blieb zurück, um die Passagiere in Schach zu halten. Einer der Wächter, ein hakennasiges Individuum, das den Trupp anzuführen schien, ergriff das Wort.
    »Beruhigen Sie sich, Leute, dann kommt niemand zu Schaden. Wenn einer von euch eine Waffe hat, dann lasse er sie ruhig stecken! Das ist eine Spezialität, die ...«
    Einer seiner DeLameter flammte kurz auf. Clouds rechter Arm verschwand fast bis zur Schulter. Der Mann hinter ihm fiel in zwei Stücke geschnitten zu Boden.
    »Ruhe bewahren, habe ich gesagt!« fuhr der Piratenchef ungerührt fort. »Sie können sich den Arm verbinden lassen, wenn Sie wollen. Der war mir leider im Weg. Ich mußte auf den Burschen schießen, der eine Waffe ziehen wollte. Schwester – Sie bringen ihn ins Lazarett und verbinden ihm den Flügel. Wenn Sie jemand aufhält, sagen Sie, Nummer Eins hätte das gesagt. Ihr übrigen bleibt hier. Ich schieße jeden nieder, der auch nur so aussieht, als wollte er einen Trick versuchen.«
    Die Leute gehorchten.
    Nach wenigen Minuten kehrten die plündernden Gruppen in den Salon zurück.
    »Habt ihr es, Sechs?«
    »Ja, in der Post, wie Sie gesagt haben.«
    »Und der Safe?«
    »Klare Sache. War allerdings nicht viel darin. Trotzdem nicht schlecht.«
    »QX. Kontrollraum! Alles in Ordnung?«
    »Zehn Tote«, erwiderte das Sprechgerät quäkend. »Ansonsten QX.«
    »Habt ihr die Kommunikatoren kaputtgeschmolzen?«
    »Klar.«
    »Dann los!«
    Die Piraten zogen sich zurück. Ihr Raumschiff raste davon. Die Passagiere eilten in ihre Kabinen.
    »Dr. Cloud!« tönte es aus dem Schiffslautsprecher. »Dr. Neal Cloud! Kontrollraum ruft Dr. Cloud!«
    »Hier Cloud.«
    »Bitte melden Sie sich in der Zentrale.«
    »Oh – entschuldigen Sie, ich wußte nicht, daß Sie verwundet sind«, entschuldigte sich der Offizier, als er den bandagierten Armstumpf und das weiße, schweißfeuchte Gesicht erblickte. »Sie sollten sich lieber ins Bett legen.«
    »Nichtstun würde mit auch nicht weiterhelfen. Was wollten Sie von mir?«
    »Kennen Sie sich mit Kommunikatoren aus?«
    »Ein wenig – soweit das ein Kernforscher kennen muß.«
    »Gut. Die Kerle haben unsere sämtlichen Funkoffiziere umgebracht und alle Geräte zerstört, auch in den Rettungsbooten. Sie können mit Ihrer linken Hand natürlich nicht viel tun, aber vielleicht könnten Sie den Bau eines neuen Geräts überwachen.«
    »Ich kann sogar mehr als das – ich bin nämlich Linkshänder. Stellen Sie mir ein paar Techniker zur Verfügung, dann wollen wir mal sehen, was wir schaffen.«
    Die Männer machten sich an die Arbeit, doch ehe sie ihr Ziel erreichen konnten, raste ein Raumkreuzer herbei und identifizierte sich als Kriegsschiff der Galaktischen Patrouille.
    »Wir haben Ihren bruchstückhaften Notruf aufgefangen«, sagte der junge Kapitän energisch. »Daran und anhand des anzupeilenden Störzentrums konnten wir leicht ablesen, wo Sie lagen. Am besten beeilen wir uns ein bißchen.« Er schien begierig zu sein, die Verfolgung des Räubers aufzunehmen, mußte sich aber vorher der Tatsachen vergewissern und brauchte außerdem eine Genehmigung. »Sie sind hoffentlich nicht beschädigt – oder brauchen Sie Schleppdienste?«
    »Nein«, erwiderte der älteste überlebende Offizier des Passagierschiffes.
    »QX«, gab der Offizier zurück und begann mit einer hastigen Untersuchung.
    »Jeder, der solche Sachen mit der einfachen Post verschickt hat es verdient, seine Werte zu verlieren – doch meistens müssen Unschuldige mit darunter leiden. Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Es sei denn, Sie könnten uns ein paar Offiziere überlassen,

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