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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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aufgebaut? Außerdem kann ich arbeiten – kochen, saubermachen und so weiter. Ich lerne schnell. Sie glauben mir?«
    Cloud musterte sie. Sie war genauso groß wie er und kräftiger und schneller. »Ja, Sie können arbeiten, wenn Sie wollen, und ich glaube, der gute Wille ist da. Aber Sie haben mir noch nicht verraten, warum Sie mitreisen wollen.«
    »Vor allem weil sich mir hier die günstigste Chance bietet, Englisch zu lernen. Ich war schon einmal auf Tellus, um die Sprache kennenzulernen – aber es waren zu viele Veganer dort. Junge Veganer wie ich, die zu unkonzentriert sind. Sie verstehen?«
    »Ich habe davon gehört. Aber wenn man die Kurse besucht ...«
    »Ich brauche keinen Lehrer und keine Kurse. Ich brauche vielmehr Bücher, wie Sie sie in Ihrer Bibliothek haben – mit vernünftigem Englisch.«
    »QX! Auch bei Ihnen behalte ich mir die letzte Entscheidung vor. Nun wollen wir hören, was unsere Tominganerin zu sagen hat. Wie heißt sie überhaupt?«
    »Sie wären wahrscheinlich überrascht!« lachte Vesta. »Wörtlich übersetzt heißt sie: ›Kleine Frühlingsblume, kühn emporwachsend am feuchtsüßen Ufer des Baches.‹ Das ist die exakte Übersetzung – ob Sie es glauben oder nicht!«
    »Ich glaube Ihnen aufs Wort. Aber wie nennen wir sie?«
    »Hm ... ›Tommie‹ wäre ganz brauchbar, nicht wahr?«
    »QX. Tommie von Tominga. Fragen Sie sie, warum sie der Meinung ist, sie müsse zur Mannschaft dieses Schiffes gehören.«
    »Wer sonst könnte eine Ihrer großen atomaren Maschinen reparieren, wenn mal etwas kaputtgeht?« kam die Gegenfrage in Vestas fehlerfreiem Galaktischen Spanisch.
    Cloud war überrascht von Tommies verändertem Aussehen. Sie war herausgeputzt, geschminkt und parfümiert. Ihr dichtes blondes Haar fiel in sorgfältig gelegten Wellen herab. Wenn sie nicht wie ein Diesellaster gebaut gewesen wäre und nicht gerade genußvoll eine schwarze venusische Zigarre geraucht hätte, wäre sie eine wahre Augenweide gewesen.
    »Ich kann eine solche Reparatur jedenfalls vornehmen.« Sie fuhr fort, in ihrer tiefen, doch angenehm melodischen Stimme zu sprechen, und die Übersetzung wurde fortgesetzt. »Was ich über die Atomenergie nicht weiß, ist überhaupt noch nicht gefunden. Wenig Ahnung habe ich von Bergenholm-Antrieben und einigen anderen Dingen, die aber ausnahmslos mit dem Flugvorgang zu tun haben; und nichts weiß ich über Kommunikatoren und Orter, für die ohnehin nicht die Techniker zuständig sind. Ich bin Verfasserin einer kompletten Sammlung von Bedienungsanleitungen für Schiffe der S-C-Klasse, und ich sage Ihnen eins – wenn an Bord dieses Raumschiffs ein Gerät mit einem Motor oder einem sonstigen Antrieb ausfällt, kann ich das Ding auseinandernehmen und betriebsbereit wieder zusammenbauen. Übrigens hatten Sie nicht annähernd genügend Ersatzteile an Bord – diesen Mangel habe ich längst behoben. Außerdem brauchen Sie eines Tages vielleicht jemanden, der Ihre raffinierte kleine Axt schwingen kann.«
    Cloud musterte die Tominganerin eingehend und kam zu dem Schluß, daß sie ihm nichts vormachte. Sie sagte die Wahrheit.
    »Ihre Argumente sind logisch. Warum legen Sie es aber gerade auf diesen Posten an?«
    »Dafür gibt es mehrere Gründe. Erstens habe ich so etwas noch nicht getan und verspreche mir davon einigen Spaß. Der Hauptgrund liegt jedoch in meiner Hoffnung, daß ich Sie überreden kann, auf Tominga ein kleines Problem zu regeln, das mir seit längerer Zeit Sorgen macht. Als wir angehalten wurden, war ich Passagier und nicht Offizier, und ich wollte mit einem bestimmten Interessenten über diese Angelegenheit sprechen, die dringend erledigt werden muß. Sie haben dafür gesorgt, daß ich es mir anders überlegt habe. Zusammen mit einigen anderen, die uns gern unterstützen, können wir die Sache aus der Welt schaffen.«
    Mehr verriet Tommie nicht. Cloud verzichtete auf weitere Fragen. Eine eingehende Erläuterung kostete vermutlich mehr Zeit, als er im Augenblick erübrigen konnte.
    »Jetzt zu Ihnen, Thlaskin«, sagte der Wirbeltöter in der Raumsprache. »Was haben Sie zu Ihrer Entschuldigung vorzubringen?«
    »Ich stecke ziemlich in der Klemme, Boss«, gab der Pilot zerknirscht zu. »Einerseits brauchen Sie dringend einen Piloten, daran gibt es nichts zu rütteln. Sie wissen bereits, daß ich für den Posten in Frage komme – ich kenne mich mit Automaten und Kommunikatoren und Ortungsgeräten aus, praktisch mit allen wichtigen Anlagen. Normalerweise würde ich

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