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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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sagen, daß Sie gar nicht auf mich verzichten
können
. Aber unser Fall liegt nicht so einfach. Als das Schiff vernichtet wurde, war ich nicht als Pilot an Bord, sondern als Passagier. Maluleme – sie ist meine ... sagen Sie, gibt es kein Wort dafür ...?«
    Er unterbrach sich und wechselte hastig einige Worte mit seiner Frau, die sich an Vesta wandte.
    »Die beiden sind frisch verheiratet«, übersetzte die Veganerin. »Er hatte dienstfrei, und sie wollten ihre Flitterwochen antreten ...«
    Vestas ausdrucksvolles Gesicht verdüsterte sich. Sie schien den Tränen nahe zu sein. »Ich wünschte, ich wäre alt genug, um frisch verheiratet zu sein«, sagte sie in klagendem Tonfall.
    »Wie bitte? Sind Sie das denn nicht?« wollte der Wirbeltöter wissen. »Mir kommen Sie jedenfalls alt genug vor.«
    »Oh, wachsen werde ich nicht mehr, äußerlich gibt es keine Veränderungen. Das Problem liegt im Innern. Noch etwa ein halbes Jahr. Aber Maluleme hat weiter folgendes gesagt ...
    Wir wissen, daß diensthabende Piloten im regulären Flugverkehr ihre Frauen nicht an Bord haben dürfen. Aber dies ist kein normaler Flug – könnten Sie da nicht ausnahmsweise Thlaskin als Pilot verpflichten und mich ebenfalls an Bord lassen?
Bitte
, Mr. Neelcloud – sie wußte Ihren Namen nicht und hat mich gebeten, ihn einzusetzen –, ich kann für meine Passage arbeiten. Ich übernehme die Aufgaben, die sonst niemand erledigen will, ich würde einfach alles tun, Mr. Neelcloud!«
    Das rosahäutige Mädchen sprang auf und ergriff Clouds linke Hand mit beiden Händen. Gleichzeitig griff Vesta nach seiner rechten Hand, hob sie an ihr Gesicht und legte dann das weiche Fell ihrer Wange gegen seine fünf Stunden alten Bartstoppeln. Dabei ließ sei ein leises, aber unmißverständliches Schnurren hören!
    »Dieses eine Mal nur – das kann doch nicht schaden, Kapitän Neelcloud?« lockte Vesta. »Sie riechen so herrlich, und sie riecht auch gut. Bitte behalten Sie sie an Bord!«
    »QX! Ihr habt gewonnen!« Der Wirbeltöter löste sich von den beiden aufdringlichen Damen und wandte sich an die ganze Gruppe. »Eigentlich müßte ich mich auf meinen Geisteszustand untersuchen lassen, doch ich behalte Sie als Mannschaft an Bord. Aber sonst niemanden, verstanden? Ich hole das Logbuch.«
    Er trug seine Mannschaft ins Logbuch ein. Chefpilot Thlaskin. Chefingenieur Tommie. Sprachenexpertin Vesta. Doktor ... was? Er versuchte, sie auf sich aufmerksam zu machen, indem er ihr einen Gedanken zusandte, schaffte es aber nicht. Durch Vesta stellte er fest, daß Manarkaner keine Namen besaßen, sondern sich lediglich durch ihre Persönlichkeitsmuster unterschieden. Leisteten sie so etwas wie eine Unterschrift auf Dokumenten? Nein, dazu dienten Fingerabdrücke.
    »Aber wir brauchen irgendeinen Namen für das Buch!« wandte Cloud ein. »Sagen Sie ihr, sie soll sich einen aussuchen.«
    »Ihr ist das egal«, berichtete Vesta. »Sie überläßt es mir. Ich kenne da eine nette Tellurierin, die ›Nadinevandereckelberg‹ heißt. Nennen wir sie doch so!«
    »Nadine van der Eckelberg? Lieber nicht. Das ist nicht alltäglich genug und gibt vielleicht Schwierigkeiten. Aber einen Teil des Namens können wir gebrauchen. ›Nadine‹, und dahinter ihre Fingerabdrücke ... so. Und was ist jetzt mit Maluleme?« Er beugte sich über die Klassifizierungsliste und runzelte die Stirn. »Wie ich sie nennen soll, ist mir noch schleierhaft. Sie hat etwa soviel an Bord zu suchen wie ich im Harem eines Sultans.«
    »Sie würden sich dort schon zu beschäftigen wissen!« sagte Vesta kichernd. »Aber schauen Sie doch einmal unter ›Verschiedenes‹ nach!«
    Ihr scharfer Fingernagel fuhr an der Seite entlang.
    »›Frachtmeister‹? Aber wir haben keine Fracht. ›Zusätzliche Besatzungsmitglieder‹? Ja, das ist es! Hier steht: ›Personal außerhalb des notwendigen Rahmens; besonders zur Aushilfe oder zum Einspringen bei Notfällen.‹ Perfekt!«
    »Aber für wen sollte sie denn einspringen?«
    »Für den Koch – wenn die Automatik mal versagt!« erklärte Vesta strahlend. »Sie behauptet, kochen zu können – selbst wenn das Ding nicht versagt, kann sie eine Menge hübscher Sachen in das Gerät eingeben, die sonst nicht im Küchenspeicher enthalten sind.«
    »Möglich. Schreiben wir also: ›Zusätzliches Besatzungsmitglied (Koch 1/c) Maluleme‹ – und danach ihre Fingerabdrücke. Na bitte. Jetzt ist alles geregelt. Wir können fliegen. Alles fertig, Thlaskin?«
    »Alles fertig,

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