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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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das wirklich ein Gedankenblock, und ist er wirklich haltbar?«
    »Ja, allerdings – verflixt. Haben Sie mich eben ›Joanie‹ genannt? Sie sind also wirklich zu mir durchgedrungen. Wie ist es gelaufen?«
    »Nicht besonders gut. Nur ein winziger Eindruck. Nach dem ersten Kontakt hat es sich aber nicht ausgeweitet. Ein kurzer Blitz, dann war es wieder vorbei.«
    »Hmm. Das ist seltsam ... Ganz anders als bei mir. Doch ich kann mir nicht vorstellen, daß es einen Unterschied macht, ob Sie schrittweise oder mit einem Riesensatz zum Ziel kommen, solange sie es nur irgendwann schaffen. Was haben Sie denn aufgefangen, Sturm?«
    »Das ist etwas, das Sie nie erfahren werden, und wenn ich diesen Block ewig aufrechterhalten müßte.«
    »Oh.« Joan errötete bis über beide Ohren. »Dann weiß ich sowieso schon Bescheid. Aber verstehen Sie denn nicht ...«
    »Nein, das verstehe ich nicht«, unterbrach sie Cloud. »Ich begreife nur, daß diese Fähigkeit schlimmer ist, als wollte man den Voyeur in einem Mädchenschlafsaal spielen. Mir gefällt das ganz und gar nicht!«
    »Das kann ich mir vorstellen – aber so ist es nur am Anfang. Wie dem auch sei, Sturm, wir müssen zusammenarbeiten, ob wir die Sache mögen oder nicht. Wir sollten also sehen, daß wir Fortschritte machen. Halten Sie sich das Problem vor Augen, versuchen Sie sich darüber klar zu werden, ob es wirklich so schlimm ist. Immerhin ging es doch nur darum, ob ich mich vielleicht in Sie verlieben und mir dabei die Finger verbrennen würde, nicht wahr?«
    »Ja, zum Teil. Sie irren sich aber in doppelter Hinsicht. So sehr ich Jo auch geliebt habe – und ich habe sie wirklich geliebt ...«
    »Das weiß ich, Sturm«, sagte sie leise. »Das weiß jeder. Und Sie haben sie nicht nur geliebt, sondern lieben sie noch immer.«
    »Ja. Und zwar so sehr, daß ich mir eingebildet habe, ich könnte niemals über sie sprechen, ohne in Tränen auszubrechen. Doch heute kann ich über sie reden. Ich beginne zu ahnen, daß Phil Strong vielleicht recht hatte. Vielleicht kann ein Mann in seinem Leben tatsächlich zweimal lieben – und beim zweitenmal nicht weniger intensiv als bei seiner ersten Liebe.«
    Der Frau stockte der Atem. Sie wollte etwas sagen, überlegte es sich aber anders.
    »Und Ihr zweiter Irrtum besteht darin«, fuhr er fort, »daß eine Frau mit vierunddreißig kein altes Weib ist, das keinen Mann mehr reizen kann. Im Gegenteil ...«
    »Oh ... das freut mich, Sturm!« sagte sie. Aber dann nahm sie sich mit einem fast sichtbaren Ruck zusammen. »Na bitte! Es ist passiert. Ihre Barrieren sind eingerissen. So schlimm war das nun doch nicht, oder?«
    »Keineswegs.« Cloud war überrascht, wie leicht das Problem gelöst worden war. »Sie sind eine erstklassige Wissenschaftlerin, Joanie, geschickt – und raffiniert.«
    »O nein – das lag weniger an mir als an der Tatsache, daß wir ganz gut zusammenpassen. Aber jetzt sollten wir einen Augenblick Pause einlegen, ehe wir es noch einmal versuchen.«
    »Einverstanden. Unsere Gehirne – zumindest ich habe das Gefühl – brauchen ein wenig Erholung von den Erschütterungen.«
    »Das meine ich auch. Ich glaube, Ihr Köpfchen könnte eine ganz besondere Art von Telepathie entwickeln – aber das wird ein schrittweiser Prozeß sein. Zunächst sollten wir wohl noch ein bißchen weiterarbeiten.«
    »Ich weiß nicht recht, ob ich dazu im Augenblick Lust habe.«
    »Die Lust wird schon kommen, wenn Sie es versuchen. Was haben Sie da auf die Karte gekritzelt, als ich hereinkam? Was stellt das alles dar?«
    »Kommen Sie her. Ich zeige es Ihnen.« Die beiden beugten sich über den Arbeitstisch, wobei sich ihre Köpfe fast berührten. »Das rosagefärbte Gebiet ist der erforschte Teil der Ersten Galaxis. Die Markierungen kennzeichnen die freien Atomwirbel, die mir bekannt sind. Ich habe mit allen mir zu Gebote stehenden Kriterien versucht, einen Ansatzpunkt zu finden, doch bis jetzt bin ich noch völlig ratlos.«
    »Haben Sie es schon einmal mit der Chronologie versucht?
    Vielleicht kann man das schichtweise vornehmen – beispielsweise nach Jahrhunderten?«
    »Bis jetzt habe ich das noch nicht versucht – allerdings habe ich eine Zeitrelation mitlaufen lassen. In den meisten Fällen habe ich die Wirbel einzeln oder in Gruppen studiert. Vielleicht sollte ich mir diesen Aspekt tatsächlich vornehmen. Warum? Haben Sie eine besondere Idee?«
    »Nein. Und auch keinen besonderen Grund; ich suche einfach nach detaillierteren Daten. Ehe man

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