Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
Vom Netzwerk:
Oberfläche entspricht, wie es physikalisch überhaupt nur möglich ist, wenn man bedenkt, daß die durchschnittliche Sternendichte in dieser Gegend etwa null Komma null-vier-fünf pro Kubikparsek beträgt. Das Zentrum der Kugel lag fast genau auf der Ekliptik; die Koordinaten lauten: Theta 225° – 12' – 31,2647'', Entfernung: 107,2259.«
    »Du meine Güte! So genau sind Ihre Berechnungen? Das liegt ja außerhalb der galaktischen Grenze! Damit geht meine ursprüngliche Idee baden, daß von einem Mittelpunkt eine Art Strahlung ausgegangen ist. Doch die zwölf ältesten Wirbel liegen ausnahmslos auf dieser Oberfläche – nirgendwo sonst?«
    »Richtig. Und was schließen wir daraus, meine Dame?«
    »Keine Ahnung – nicht den blassesten Schimmer.«
    »Da kann ich gut mithalten. Noch etwas – was ist der Grund für diese besondere Raum-Zeit-Beziehung der ersten zwölf? Ich sehe zwar ein, warum Tellus an erster Stelle steht, hatten wir die Atomkraft doch als erste, doch diese Logik läßt sich nicht so einfach fortsetzen. Statt dessen geht die Zeitfolge von Sol durch Galien und so weiter nach Eastman – bis an den Rand des unerforschten Territoriums an diesem Bogen – dann springt sie zurück auf die andere Seite von Sol, geht in der entgegengesetzten Richtung geradewegs bis an die Grenzen der Zivilisation. Können Sie
das
Problem mit einem Ihrer Gehirne lösen – von Alice bis Margie?«
    »Ich wüßte nicht, wie.«
    »Ich auch nicht. Dieser Bezug hat zweifellos eine Bedeutung, doch ich wüßte nicht, wie man einen Sinn hineinlegen kann. Und welcher Sinn liegt in einer dermaßen großen sphärischen Oberfläche? Und warum sind die Werte so fürchterlich präzise? Alphacent hier liegt weniger als ein Parsek außerhalb der Oberfläche, doch die Welt hat seit über siebenhundert Jahren keinen Wirbel mehr erlebt. Woran liegt das? Wer immer oder was immer da in der Lage ist, solche Strecken zurückzulegen, hätte doch zweifellos noch ein Parsek weiter fliegen können, wenn er oder es gewollt hätte. Und sehen Sie sich den Zeitraum an – über tausend Jahre! Setzen wir mal eine bestimmte Absicht voraus – wie könnte die aussehen? Menschliche Planungen, wie ich sie kenne, erreichen einfach nicht solche Größenordnungen, weder räumlich noch zeitlich. Das alles ergibt einfach keinen Sinn.«
    »Sie empfinden es also als Zufall, daß diese Oberfläche so präzise sphärisch ist, wie die Beschaffenheit des Mediums es zuläßt?« fragte sie lächelnd.
    »Nein, das meine ich nicht – und das wissen Sie auch! Verdrehen Sie mir nicht die Worte im Mund, meine Liebe! Die Werte sind zu genau, um auf einem Zufall zu basieren. Und dieser Umstand paßt genau zu dem bisher festgestellten Paradoxon – daß Wirbel unmöglich zufällig entstehen können, aber ebenso unmöglich künstlich sind.«
    »Vom semantischen Standpunkt aus ist Ihre Ausdrucksweise fürchterlich schlampig. Der Begriff ›Paradoxon‹ ist unzulässig, bedeutungslos. Wir haben einfach nicht genug Informationen. Ich kann es nicht glauben, Sturm, daß die schrecklichen Atomwirbel absichtlich entfesselt worden sind.«
    »Wie immer meine Ausdrucksweise auch schlampig sein mag – ich habe genügend Informationen, um die Wahrscheinlichkeit über den Neun-Sigma-Punkt hinaus zu schieben – das entspricht so ziemlich der Wahrscheinlichkeit, als wenn etwa ein automatischer Schraubendrehautomat, anstatt Schrauben auszuspucken, plötzlich einen sechsunddreißig Zoll durchmessenden Ring aus reinem Titanit herstellte. Wenn wir nicht aufpassen, rennen wir uns immer mehr fest.«
    Er schwieg, bis die Frau schließlich das Wort ergriff. »Na ... was machen wir nun als nächstes?«
    »Die einzige Möglichkeit scheint mir darin zu bestehen, festzustellen, was sich am Mittelpunkt der Sphäre befindet ... außerdem müssen wir das Durcheinander auf der Karte nach weiteren Hinweisen absuchen. Ich setze mich mit Phil in Verbindung.«

12
    Die Verbindung wurde hergestellt. Cloud informierte Lens-Träger Phil Strong und schloß seinen Bericht: »Würden Sie sich bitte mit der Planetographischen Gruppe in Verbindung setzen? Die Leute sollen mir einen eiligen Bericht erstellen über die Koordinaten, die ich Ihnen eben durchgegeben habe.«
    »Kein Problem, Sturm. Ich rufe zurück.«
    Da die Lens-Träger über große Macht verfügen, ließ die Antwort nicht lange auf sich warten.
    »Auf den Koordinaten liegt eine Sonne«, meldete Strong, »die aber ohne Bedeutung ist. Ein roter Zwerg –

Weitere Kostenlose Bücher