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Wächter des Mahlstroms

Wächter des Mahlstroms

Titel: Wächter des Mahlstroms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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zurückließ.
    »Die nächste Karte ist entweder eine Fünf oder eine Drei. Die Tausend dort sollen bestimmen, welche es ist.«
    »Sind Sie sicher?« fragte der Geschäftsführer.
    »Natürlich nicht hundertprozentig«, räumte Cloud ein. »Die Chancen, daß sich meine Partnerin und ich irren, stehen etwa eins zu vierzehn Millionen.«
    »Das ist ja eine gute Ausgangsbasis. Aber da Sie in jedem Fall verlieren, warum wollen Sie dann überhaupt setzen?«
    »Weil meine Begleiterin Ihr System als erste geknackt hat, wenn es eine Drei ist. Ist es dagegen eine Fünf, habe
ich
Sie geschlagen.«
    »Ich verstehe – aber das ist nicht erforderlich.« Der Geschäftsführer nahm die verbleibenden Karten aus dem Gestell, hielt sie offen sichtbar fest und wickelte den Tausend-Kredit-Schein darum. Dann nahm er die beiden Stapel der gespielten Karten auf und reichte Cloud die ganze Sammlung, während er dem Bankhalter Zeichen gab, das Spiel fortzusetzen.
    »Wir dürften in Kürze ziemlich überlaufen sein – und ich möchte viel lieber selbst mit Ihnen spielen. Hätten Sie, Sir und Madame, die Güte, Ihr Spiel im privaten Teil des Casinos fortzusetzen?«
    »Aber ja, Sir«, stimmte Joan nach Clouds fragendem Blick zu. »Wenn Ihnen das nicht zuviel Mühe macht.«
    »Ich wäre entzückt.« Der Mann gab einem Kellner ein Zeichen und fuhr fort: »Wir werden natürlich etwas trinken. Da Sie in Uniform sind, ziehen Sie vermutlich etwas Alkoholfreies vor? Wir haben gutes tellurisches Ginger Ale.«
    »Das wäre angenehm«, sagte Cloud, während er zugleich mit dem Lens-Träger in Verbindung stand, der sich auf seinen Geist ausgerichtet hatte. »Was meinen Sie, kann ich darauf eingehen? Ich glaube nicht, daß er schon an drastische Maßnahmen denkt.«
    »Keine Sorge«, erwiderte Nordquist. »Er ist nur neugierig. Außerdem ist er nicht der Typ, der mit dem Wirbeltöter allein fertig würde, geschweige denn mit der Streitmacht, mit der er es aufnehmen müßte, sobald Ihnen etwas geschähe.«
    Die vier schlenderten freundlich plaudernd zu dem vorgeschlagenen Privatraum.
    Der Geschäftsführer des Klubs kam sofort zur Sache, als sie Platz genommen hatten.
    »Sie sagen, die oberste Karte wäre entweder eine Fünf oder eine Drei. Wollen wir nachschauen?«
    Es war die Pik Drei.
    »Glückwunsch, Joanie, das war gute Arbeit. Sie haben mich wirklich übertroffen.« Er schüttelte ihr energisch die Hand und reichte dem Geschäftsführer den Geldschein. »Hier ist Ihr Tausender, Sir.«
    »Den kann ich nicht annehmen, Sir. Trinkgelder darf ich nicht ...«
    »Das ist doch kein Trinkgeld, sondern Ihr Gewinn. Ich habe gespielt und verloren. Hier, ich bestehe darauf!«
    »Also schön, wenn es sein muß. Aber möchten Sie sich nicht die nächste Karte ansehen?«
    »Nein. Das ist das Herz-As. Etwas anderes kommt gar nicht in Frage.«
    »Dann will ich meine Neugier befriedigen.« Der Geschäftsführer drehte elegant die Karte herum, die sich tatsächlich als das Herz-As entpuppte. »Sie sind natürlich in keiner Weise dazu verpflichtet, aber würden Sie mir sagen, wie Sie das haben wissen können?«
    »Ich erkläre Ihnen das gern«, sagte Cloud – und das war nicht einmal gelogen. Cloud mußte eine Erläuterung geben, ehe die Zwilniks zu vermuten begannen, daß sie es hier mit einer organisierten Einsatzgruppe aus Lens-Trägern und Lauschern zu tun hatten. »Wir sind nicht einmal regelmäßige Spieler. Der Lieutenant-Commander ist Dr. Joan Janowick, die führende Ingenieurin der Patrouille für superschnelle elektronische Großrechner, und ich bin Neal Cloud, ein Analytiker.«
    »Sie sind doch der Wirbeltöter«, gab der Geschäftsführer zurück. »Sie sind selbst eine Art Super-Computer, nicht wahr? Ich glaube, ich verstehe langsam ... aber setzen Sie doch Ihre Erklärung fort.«
    »Sie wissen zweifellos, daß Zufallszahlen, auf denen alle Glücksspiele basieren, eben
Zufalls
zahlen sein müssen – ohne das kleinste System, ohne die geringste Ordnung in ihrem Vorkommen. Ihnen ist ebenfalls bekannt, daß ein unehrlich gemischtes Kartenspiel schon von der Definition her nicht zufällig sein kann. Wir haben vor einiger Zeit mal mit diesem Gedanken herumgespielt und uns entschlossen, ›geimpfte‹ Kartenspiele zu studieren, um zu sehen, wie systematisch das Vorkommen der Karten wirklich war. Na ja – und jetzt kommt das Neue – wir erfuhren dabei, daß jeder Bankhalter, der ein Kartenspiel präpariert, dies nach einem bestimmten Schema macht und daß dieses

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